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Hegedüs, Oliver, M.A.

28262 | Oliver.Hegedues@geschichte.uni-giessen.de | Projektmitarbeiter "Dynamiken der Sicherheit", Teilprojekt B03: Konfessionelle Minderheiten Otto-Behaghel-Str. 10, 35394 Gießen, Haus C Raum 231


Oliver Hegedüs M.A. 

 

Projektmitarbeiter "Dynamiken der Sicherheit" - Teilprojekt B03: Konfessionelle Minderheiten

Otto-Behaghel-Str. 10, D-35394 Gießen, Haus C Raum 231

Tel: 0049-641-99-28028

 

Oliver.Hegedues@geschichte.uni-giessen.de

 

 

 

Curriculum Vitae

Publikationen


Forschungsschwerpunkte

  • Frühe Neuzeit
  • Adelsgeschichte
  • Hofgeschichte und Zeremonialgeschichte
  • Baltikum

Projekte

  • Versicherheitlichung von protestantischen und orthodoxen Minderheiten in Polen-Litauen im Europa der Hochaufklärung im zweiten und letzten Drittel des 18. Jahrhunderts (SFB/TRR 138 Dynamiken der Sicherheit, Teilprojekt B03)

    innerhalb: SFB/Transregio 138. Dynamiken der Sicherheit. Formen der Versicherheitlichung in historischer Perspektive.

    Teilprojekt: B03: Konfessionelle Minderheiten als Sicherheitsproblem in der Frühen Neuzeit.

    Seit 1717 waren evangelische und orthodoxen Vertreter (sog. „Dissidenten“ und „Disunierte“) aus dem Sejm, dem polnisch-litauischen Parlament, ausgeschlossen. Nach der Wahl König Stanisław II. August arbeiteten die nichtkatholischen Adeligen mit den in internationalen Verträgen benannten Schutzmächten (Russland, Preußen, Schweden, Dänemark, England) an einer Wiederherstellung ihrer Rechte. Als Appellationsinstanz wurde dabei eine deutsch- und französischsprachige „Öffentlichkeit“ des aufgeklärten Europas angerufen, die Toleranzdiskurse vertrat. Eine Versicherheitlichung von nichtkatholischen Bevölkerungen entwickelte unter diesen Bedingungen eine neue Dynamik: Seit dem „Thorner Blutgericht“ (1724) wurde Polen-Litauen Intoleranz und religiöser Fanatismus zugeschrieben. An dieses europäische Medienereignis (mehrere hundert Drucke) konnte angeknüpft werden. Der von Preußen und vor allem von Russland ausgeübte Druck führte 1768 zur vermeintlichen „Lösung“ des Konflikts in einem „Toleranzedikt“, welches aber seinerseits neue Bedrohungsszenarien entstehen ließ und so konfessionelle Gegensätze verschärfte, nicht beseitigte (Barer Konföderation zur Rettung des katholischen Glaubens).

  • Die polnischen Hofkorrespondenzen Ursula Meyers. Deutschsprachige Netzwerke und Wissenszirkulation um 1600 zwischen Warschau, Graz und München [mehr...]

    Im Zentrum des Projekts steht die Edition der Korrespondenzen der polnischen Kammerdienerin Ursula Meyer mit Erzherzogin Maria Anna von Innerösterreich und deren Sohn, Kaiser Ferdinand II., sowie mit den bayerischen Herzögen Wilhelm V. und Maximilian I. (seit 1623 Kurfürst) und Maximilians Gemahlin Elisabeth Renata von Lothringen. Ursula Meyer war dem Rang nach eine einfache Bedienstete am polnischen Königshof unter den Königen Sigismund III.  und Władysław IV. Zeitgenössisch wurde sie als Favoritin betrachtet, über die Zugang zum Monarchen zu erhalten war. In ihren Briefen gab sie nicht nur Informationen über Kriegsgeschehen und die politische Situation Polen-Litauens weiter, sondern beschrieb auch Details des polnischen Hoflebens. Ursula Meyer nahm so eine kommunikative Scharnierfunktion zwischen den Dynastien Wasa, Habsburg und Wittelsbach ein. Letztlich wirft die Korrespondenz auch einen wichtigen Blick auf den weiblichen Hof und die politisch-soziale Rolle von Frauen in der Frühen Neuzeit.