Iryna Lysenko
LOEWE-Schwerpunkt: Konfliktregionen im östlichen Europa
Teilprojekt "Geschichtspolitik, Identitätsökonomien und Integrationskonzepte als konstituierende Faktoren des russisch-ukrainischen Krisenraums (1945-2015)"
iryna.lysenko@herder-institut.de
+49 6421 184-187
Biographie
09/2003-07/2007 |
Studium von Pädagogik und Deutsch als Fremdsprache (B.A.) an der Mykolajiwer Staatlichen Universität (Ukraine) |
10/2005 – 03/2006 |
Auslandssemester an der Universität Konstanz mit einem DAAD-Semesterstipendium |
09/2007 – 06/2008 |
Freiwilligendienst in der Jugedbegegnungsstätte „Lieu d'initiatives et de services des étudiants au Luxembourg“ (Luxemburg) |
Seit 09/2008 |
Geschäftsführerin, NGO “Center for Dialogue and Reconciliation “Iskra” in Mykolaiv (Ukraine). Schwerpunkte: Konfliktregelung und Versöhnung, historisch-politische Bildung, deutsch-ukrainisch-russische Jugendbegegnungen |
09/2009 – 08/2010 |
Freiwilligendienst in der Gedenkstätte Stutthof in Danzig (Polen) |
10/2011 – 10/2016 |
M.A. in Friedens- und Konfliktforschung an der Philipps-Universität Marburg. Masterstipendium des DAAD und der Open Society Foundations. Abschlussarbeit zur hybriden Kriegsführung von Russland in der Ostukraine |
10/2012 – 03/2013 |
Feldforschung in Oswiecim (Polen), anschließend Verfassung der Forschungsarbeit “Contested Memories: Representations of Poles and Jews in the Permanent Exhibition of Museum Auschwitz”. Forschungsstipendium der Lagergemeinschaft Auschwitz – Freundeskreis der Auschwitzer e.V |
10/2012 – 07/2014 | Tutorin am Zentrum für Konfliktforschung, Philipps-Universität Marburg. Seminare “Conflict Analysis & Resolution” und “Juden in Osteuropa”, M.A. Tutorium “Peace and Conflict Studies” |
10/2012 – 07/2015 | Studentische Hilfskraft am Zentrum für Konfliktforschung, Philipps-Universität Marburg, Unterstützung des Double Degrees “M.A. Peace and Conflict Studies” |
09-10/2012 | Praktikum an der NGO “Youth Initiative for Human Rights”, Sarajewo (Bosnien und Herzegowina |
10–12/2013 | Praktikum an der Botschaft der Ukraine in Berlin |
10/2016 – 02/2017 | Praktikum an der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Eschborn |
Seit 04/2012 | Freiberufliche Projektmanagerin am Zentrum für Konfliktforschung, Philipps-Universität Marburg. Bearbeitung von Anträgen an den DAAD, Auswärtiges Amt, Stiftung EVZ. Organisation von bis dato 5 Sommerschulen (Kirgisien, Tadschikistan, Ukraine) und 3 deutsch-russisch-ukrainischen Jugendbegegnungen |
Seit 09/2014 | Lokale Koordinatorin für die Ukraine, Crisis Simulation for Peace e.V., Berlin. Durchführung von Projekten mit Schwerpunkt Konfliktregelung und Erinerungskulturen |
Seit 03/2017 | Wissenschaftliche Mitarbeiterin im LOEWE-Schwerpunkt „Konfliktregionen im östlichen Europa“, Teilprojekt "Geschichtspolitik, Identitätsökonomien und Integrationskonzepte als konstituierende Faktoren des russisch-ukrainischen Krisenraums (1945-2015)" |
Seit 01/2018 | Qualifizierung zur Koordinatorin von Drittmittelprojekten in der Wissenschaft (Konzipierung, Beantragung und Management). EMF-Studiengang der Universitäten Kassel und Marburg |
Forschungsschwerpunkte
- Geschichtspolitik als Instrument der „hybriden Kriegsführung“
- Protest- und Dissidentenforschung mit Schwerpunkt Ukraine
- Begriffsgeschichte
Promotionsvorhaben
Konflikte um die Deutungshoheit in der Geschichte der Ukraine begleiten die neuere und neueste Geschichte dieses Landes seit der Konstituierung der modernen ukrainischen Nationalbewegung. Dabei ging es infolge der langjährigen Zugehörigkeit ukrainischer Territorien zum Russischen Reich bzw. der Sowjetunion immer auch um die Interpretation der ukrainisch-russischen Verflechtungsgeschichte. Bestimmte Formen historischer Erinnerung im Spannungsfeld ukrainischer und russischer Geschichte wurden dabei in Abhängigkeit von politischen Konstellationen und den damit verbundenen Integrationsprojekten privilegiert, andere diskriminiert. Geschichtspolitische Kontroversen um die Rolle der Ukraine in einem russisch dominierten Eurasien oder in einem neu zu definierenden europäischen Raum befeuern wiederum auch geopolitische Diskurse um die Persistenz globaler kultureller Konfliktlinien im östlichen Europa.
Im Dissertationsprojekt geht es um die Rolle von Geschichtspolitik bei der Generierung des russisch-ukrainischen Konfliktraums. Geforscht wird über wie sich geschichtspolitische Konfliktfälle im ukrainisch-russischen Diskurs um bestimmte geschichtsterminologische Felder gruppieren, die als Verdichter und Marker für kontroverse Inhalte fungieren. Die Dissertation legt als Vermutung zugrunde, dass politische Akteure solche kontroversen Felder entweder mit dem Ziel der Partizipation an politischer Macht oder mit jenem des Machterhalts nutzen, an eigene Zwecke anpassen und anreichern. Ziel ist es, historisches Deutungswissen über politische Bruchzonen zwischen der Ukraine und Russland bereitzustellen.