Aktuelle Veranstaltungen von Ann-Kathrin Wächter, M.A. (WiSe 2024/2025)
Magie und Aberglaube im Mittelalter (Proseminar)
Kaum ein Thema scheint so eng mit unseren heutigen Vorstellungen vom Mittelalter verbunden zu sein wie die Frage nach Magie und Aberglaube in vormodernen Gesellschaften. Die Deutung von bestimmten Ereignissen und Entwicklungen als magisch, waren jedoch bereits im Mittelalter Gegenstand von reger Diskussion. Damit gewährt das Themenfeld Einblicke in verschiedene Aspekte historischer Forschung, beispielsweise der Wissens- und Wissenschaftsgeschichte, Mentalitätsgeschichte oder der Geschichte von Religiosität.
In diesem Seminar soll daher nicht nur diskutiert werden, was mittelalterliche Zeitgenossen unter Magie und Aberglaube verstanden haben. Vielmehr werden auch verschiedene soziale Gruppen in den Blick genommen sowie die zeitgenössische Wahrnehmung von Krisen unter den Aspekten Magie und Aberglaube behandelt. Da die Forschungsliteratur zum Teil auch englischsprachige Texte beinhaltet, sind entsprechende Sprachkenntnisse unabdingbar.
Probleme mittelalterlicher Adelsgeschichte (Übung)
Über einen langen Zeitraum der Geschichte hinweg bildete Adel einen wichtigen Bestandteil zahlreicher Gesellschaftsmodelle. Dabei kann keinesfalls von „dem Adel“ gesprochen werden, lassen sich doch verschiedene Aushandlungs- und Wandlungsprozesse, Hierarchien und komplexe soziale wie politische Beziehungsverhältnisse bei als adelig bezeichneten Personen(verbänden) beobachten. Ebenso vielfältig ist auch der Begriff „Adelsgeschichte“ zu verstehen. Er bietet nicht nur die Möglichkeit zur Untersuchung einzelner Herrschaftsgeschichten, sondern kann von Regionalgeschichte bis hin zu Gender Studies für ein breites Spektrum geschichtswissenschaftlicher Forschungsfelder herangezogen werden.
Mittels der Analyse zentraler Typen mittelalterlicher Quellen wird daher nicht nur auf verschiedene Aspekte mittelalterlicher Adelsforschung eingegangen, sondern auch die enge Verbindung mit den Historischen Hilfswissenschaften berücksichtigt. Zugleich gibt die Veranstaltung einen Überblick über den gegenwärtigen Stand der mittelalterlichen Adelsforschung, fragt nach Schwierigkeiten und Möglichkeiten und gewährt somit auch einen Einblick in verschiedene theoretische Grundlagen und Debatten des Geschichtsstudiums. Da auch mit originalsprachlichen Dokumenten gearbeitet wird, sind Lateinkenntnisse erforderlich.