Seminar: Schulpraktische Studien
Innerhalb Ihres Fachstudiums Geschichte ist das Modul Schulpraktische Studien DER Ort, an welchem Sie erkennen können, ob Sie Geschichtsunterricht wirklich lehren können und wollen. In jahrelangem Austausch von Erfahrungen haben wir, Lehrende und Studierende gemeinsam, Seminarprogramme und Themenschwerpunkte entwickelt und verfeinert. Wir organisieren diese Seminarprogramme im Modul Pragmatik II.
Dieses Modul besteht aus drei Teilen:
Teil 1: Praxis des historischen Lernens. Vorbereitung auf das Fachpraktikum Geschichte.
Teil 2: Fünfwöchiges Praktikum mit drei nachmittäglichen Seminarveranstaltungen und Betreuungen an der Schule.
Teil 3: Praktikumsnachbereitung in Form einer Blockveranstaltung.
Inhalte sowie Strukturen sind beispielsweise:
Zu Teil 1: In der vorbereitenden Veranstaltung wird an einem exemplarischen Unterrichtsinhalt die Erstellung einer Unterrichtseinheit geübt, mögliche Unterrichtsphasen werden simuliert und reflektiert.
- Entscheidungs- und Bedingungsfelder des Unterrichts
- Didaktisierung und Strukturierung einer Unterrichtseinheit mit Bezug zu Curricula, aktuellen neueren Forschungsfragen zum inhaltlichen Thema, Übungen zur didaktischen Profilierung, Übungen zur Sachanalyse, zur Erstellung eines Verlaufsplanes zur Unterrichtseinheit sowie Übungen zu Kompetenz- und Lernzielfindungen.
- Theorie und Praxis zu exemplarischen Medien und Methoden im Unterricht: Einsatz von Schul- und Jugendbüchern. Text- und Bildquellenarbeit, Kartenarbeit.
- Simulation exemplarischer Unterrichtsphasen wie Einstieg, Überleitungen, Auswertung von Arbeitsergebnissen, Gestaltung eines Tafelbildes, Transfer, Gegenwartbezug etc.
- Gestaltung einer zeitlichen und räumlichen Orientierung zum Unterrichtsinhalt.
- Kriterien zur Unterrichtsbeobachtung und -beurteilung.
- Beobachtung und Übung zu Sprache und Körpersprache.
Zu Teil 2: Die PraktikantInnen gehen für fünf Wochen an die Schulen und werden dort besucht und beraten. An den Nachmittagen finden drei Seminarsitzungen zur Hilfestellung statt.
- In der ersten Woche: Schulerkundung, Hospitationen, Absprachen und Vorbereitungen von Unterrichtseinheiten und –stunden.
- In den folgenden vier Wochen: Durchführung von Unterricht mit Betreuung durch Mentoren und Praktikumsleitung. Arbeiten an einem Praktikumsschwerpunkt. Nachmittägliche Seminarveranstaltungen zu individuellen Wünschen, zum Umgang mit schwierigen Situationen oder Lernenden etc.
- In der letzten Woche: Fortsetzung und Abschluss des Unterrichts. Abschließende Reflexionen mit Lernenden und Mentoren. Intensive Arbeit am Praktikumsschwerpunkt.
Zu Teil 3: In einer Blockveranstaltung präsentieren die PraktikantInnen ihre Portfolios mit exemplarischen Unterrichtsergebnissen und diskutieren die gewählten Praktikumsschwerpunkte.
- Auswertung des Praktikums mit seinen Chancen, Schwierigkeiten und neuen Erfahrungen.
- Darstellung und Beurteilung ausgewählter gelungener Unterrichtssequenzen.
- Präsentation und Diskussion eines Praktikumsschwerpunktes aus den fachdidaktischen Anteilen des selbst erfahrenen Unterrichtens, zum Beispiel Studien zur Zeitentwicklung einer Lerngruppe, zum Vorwissen Einzelner oder einer Lerngruppe, zu geschlechtsspezifischem Verhalten in Bezug auf die Besonderheiten des Geschichtsunterrichts, zu Fördermaßnahmen von Kompetenzentwicklung, zu Erfahrungen mit besonderen Unterrichtsformen etc.
- Fortführung der Erarbeitung von Kriterien zum „guten“ Geschichtsunterricht.
Literaturhinweise:
- H. Gies: Geschichtsunterricht. Ein Handbuch zur Unterrichtsplanung. Stuttgart 2004.
- H. Günther-Arndt (Hrsg.): Geschichtsdidaktik, 5. Aufl. Berlin 2011, darin besonders Norbert Zwölfer, Die Vorbereitung einer Geschichtsstunde, S. 197-205.
- K. Bergmann/R. Rohrbach: Chance Geschichtsunterricht, Schwalbach 2005.
- H. Kretschmer/J. Stary. Schulpraktikum. 7. Auflage Berlin 2007.
- M. Sauer: Geschichte unterrichten. Eine Einführung in die Didaktik und Methodik. 10. Aufl. Seelze-Velber 2012.+
Studienführer zu den Schulpraktischen Studien im Fach Geschichte