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Beschreibung

„Das griechische Symposion“ – ein modellhaftes Lernmodul

„Das griechische Symposion“ wird als modellhaftes Lernmodul für das Studium der Klassischen Archäologie/ Klassischen Philologie/ Alten Geschichte und für den BA-Studiengang „Kultur der Antike“ dienen. Das Material wird auf verschiedenen Informationsebenen (inklusive weiterführender Fragestellungen/ Forschungsaufträge) organisiert und an eine veranstaltungsbezogene Kommunikationsplattform angeschlossen. Mittels eLearning wird den Studierenden eine thematische Einführung und Grundlage für Referate und Hausarbeiten, ein vertiefendes Quellenstudium sowie die individuelle Prüfungsvorbereitung und selbständige Ergebniskontrolle zur Verfügung gestellt; gleichzeitig wird den Lehrenden die Veranstaltungsorganisation (Referatvergabe, Arbeitsaufträge), die Bereitstellung ergänzender Materialien und die Durchführung kooperativer Lehrveranstaltungen mit anderen Universitäten/ pädagogischen Einrichtungen (Schulen, Museen) ermöglicht.

„Das griechische Symposion“ ist als virtuelles Lernmodul konzipiert, das in Kombination mit Präsenzlehre (blended learning) oder eigenständig benutzt werden kann. Es wird über die Website des Instituts zugänglich gemacht, um eine breite Öffentlichkeit mit dieser Form innovativer Lernmöglichkeiten zu erreichen.


Warum Symposion ?

Das Symposion (das „Zusammentrinken“, die abendlichen Bankettzirkel der städtischen Eliten) gehörte zu den zentralen Institutionen der antiken griechischen Gesellschaft und war ein fester Bestandteil des öffentlich-politischen wie religiösen Lebens. Es war zudem eine multimediale Veranstaltung: Zum Einsatz kamen Musik und Literaturrezitation, Schauspiel und Akrobatik. Die Bedeutung des Symposions für Kunst und Literatur ist kaum zu überschätzen. Zum einen werden dort bebilderte Vasen als Trinkgeschirr benutzt und literarische Texte vorgetragen, zum anderen ist das Symposion ein zentrales Thema in den Vasenbildern und der Literatur. Mittels der Lernplattform kann im Präsenzunterricht diese Performativität und Multimedialität des Symposions erfahrbar gemacht werden.


Inhalte

Das Lernmodul vernetzt Text- und Bild-Medien, die auf unterschiedlichen Ebenen von den Nutzern durchwandert bzw. direkt angewählt werden können – gekoppelt an die Themenblöcke der parallelen Präsenzveranstaltung. Explorative Strukturen zur allgemeinen Überblicksinformation werden mit der direkten Recherche zu Einzelaspekten, Interaktions- und Kommunikationsbereichen verbunden. Die Datenbanken, in denen die Text- und Bildobjekte organisiert sind, sind zudem im Seminarverlauf für Studierende und Lehrende erweiterbar. Durch freie Auswahl aus dem multimedialen Angebot bzw. dessen Modifizierbarkeit werden die Studierenden zu eigener Forschung angeregt. Die Möglichkeit zum offenen Kommunizieren in angeschlossenen Gesprächs-Foren unterstützt dabei das Peer-Learning.

Der entscheidende Vorteil der digitalen Medien ist, die für das antike Symposion zentralen spielerisch-ästhetischen Aspekte sowie seine visuellen und akustischen Effekte zu verdeutlichen. Sowohl die Text- als auch die Bilddokumente werden in einer ihren ursprünglichen Nutzungsrealitäten nahe kommenden Weise präsentiert. Die Texte werden in griechischer Sprache sowie in Übersetzung sichtbar und über eingesprochene Tondokumente wiederholt hörbar gemacht. Der Symposions-Raum sowie die visuellen Medien in ihm, vorrangig die Vasenbilder, können in dreidimensionaler Bewegung wahrgenommen werden – im Bereich der didaktischen Visualisierung von Vasen bisher eine Neuerung.

Für die Studierenden ist das Lernmodul interessant, weil es neben dem seminarbegleitenden Einsatz auch für eigenständige Lernformen, z.B. zur Prüfungsvorbereitung, genutzt werden kann. Es eignet sich aber auch zur Durchführung kooperativer Lehrveranstaltungen unter Nutzung bestehender Kontakte zu anderen Universitäten (Heidelberg, Erfurt, Göttingen, Exeter und Basel), ebenso für berufsvorbereitende Praktika sowie die außeruniversitäre Erwachsenenbildung in Schulen und Museen.


„Das griechische Symposion“ – das Institut für Altertumswissenschaften und seine Partner

Das interdisziplinär konzipierte Projekt basiert auf der Vernetzung der Einzeldisziplinen (Klassische Archäologie, Alte Geschichte, Philologie) im Institut für Altertumswissenschaften (seit SS 04), dessen Ziel – die medienübergreifende Lehre der Klassischen Antike – es vollständig und innovativ verfolgt. Gleichzeitig ist das angestrebte Modul eingebunden in den zukünftigen BA-Studiengang ‚Kultur der Antike', sowohl was dessen Fach-Module als auch die generelle Ausrichtung auf die Stärkung von Medienkompetenzen bei den Studierenden betrifft. Zudem werden durch das Projekt die seit Jahren intensiven Aktivitäten des Instituts im Bereich ‚Neue Medien' (Bilddigitalisierung, prometheus) sowie Kompetenzen aus bereits im Rahmen des Förderfonds 03/4 der JLU Giessen realisierten eLearning Projekten (s. unten) in eine neue Richtung, hin zu einem kompletten, eigenständigen eLearning-Angebot ausgebaut.

Auch außerhalb des engeren Bereichs ‚Neue Medien' fußt das Projekt auf Aktivitäten des Instituts: Im Rahmen einer öffentlichen Homerrezitation (Altgriechisch/ Deutsch) in Kooperation mit dem Hessischen Rundfunk (SS 04) wurden Kompetenzen und Kontakte aufgebaut, dank derer im geplanten Projekt Tondokumente professionell hergestellt und eingebunden werden können. In einer fachdidaktischen Lehrveranstaltung zu Bildmedien im Lateinunterricht (WS 04/5, Durchführung: U. Egelhaaf-Gaiser/Thorsten Fuchs [Goetheschule Wetzlar]) wird im Segment „Griechisches Symposion und römisches convivium“ mit Studierenden die didaktische Aufbereitung inhaltlicher Bausteine sowie deren Erprobung in einer Schülergruppe der Oberstufe durchgeführt. Auf wissenschaftlicher Ebene sind Vorarbeiten bei der Bibliographie, Materialanalyse und Textinterpretation durch zwei abgeschlossene Dissertationen (K. Lorenz, I. Petrovic) und eine Habilitationsschrift (U. Egelhaaf-Gaiser) geleistet.