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(In-)Schriftlichkeit in Konstantinopel. Die Stadt im Spiegel der Anthologia Palatina

Das Projekt widmet sich der archäologisch-kunsthistorischen Aufarbeitung der in der Anthologia Palatina (AP) versammelten inschriftlichen und literarischen Epigramme. Die bedeutende byzantinische Handschrift, die mit großer Wahrscheinlichkeit im 10. Jh. n. Chr. in Konstantinopel kompiliert wurde, bildet mit ihren rund 4.136 Gedichten und Epigrammen die umfangreichste heute noch erhaltene griechische Epigrammsammlung. Mit ihrem reichen Inhalt umfasst sie dabei eine Zeitspanne von circa 1.700 Jahren, wobei die ältesten Stücke, darunter Werke des Archilochos und der Sappho, aus dem 7./6. Jh. v. Chr. stammen, während die jüngsten in das 10. Jh. n. Chr. datieren.

Die im Rahmen des Forschungsprojektes forcierte Aufarbeitung des Epigrammcorpus aus archäologisch-kunsthistorischer Perspektive eröffnet nun nicht nur neue Blickwinkel auf den Inhalt der Handschrift und die hinter der Zusammenstellung stehenden Prozesse, sondern zeigt auch die Potentiale der interdisziplinären Analyse solcher Kompilationen epigrammatischen Materials auf.

Während sich der erste Teil des Forschungsvorhabens, der im Zuge des durch die DFG geförderten SFB 933 „Materiale Textkulturen“ durchgeführt wurde, den Epigrammen zu den christlichen Sakralbauten innerhalb der AP widmete, wird für die zweite Projektphase mit den sogenannten Konstantinopel-Epigrammen ein neuer und erweiterter Fokus gesetzt. Darüber hinaus wird das in den vergangenen Jahren in Zusammenarbeit mit Kolleg*innen der Universitätsbibliothek Heidelberg und der Universität Montreal gestartete und interdisziplinär ausgerichtete Digitalisierungsprojekt zum Codex Palatinus graecus 23, dem ersten Teil der Anthologia Palatina, fortgesetzt und weiter ausgebaut.

Ansprechpartnerin: Solvejg-Marie Langer, M.A.