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Die Medialität der figürlichen Szenen auf den Grabdenkmälern der Gallia Belgica

 


 
 
 
 
 
Das Projekt widmet sich der Frage, ob und mit Hilfe welcher medialen Strategien die figürlichen Darstellungen auf römischen Grabdenkmälern eine Kommunikation zwischen Auftraggebern und Rezipienten initiieren. Dabei sollen die narrative Systematik und die Strategien der Blick- und Betrachterführung in den Bildern herausgearbeitet werden.
Ausgangspunkt der Untersuchung sind die Grabdenkmäler des 2. und 3. Jahrhunderts n. Chr. aus der Provinz Gallia Belgica, die sich aufgrund ihres Figurenreichtums und der Vielfalt an Darstellungsthemen besonders gut für eine solche Studie eignen. Die Bilder kennzeichnet neben dem auffallenden Detailreichtum häufig eine große Räumlichkeit bzw. der Eindruck konstanter Bewegung. Dabei spielen die Themen (Handels-)Netzwerke und das Durchqueren von Räumen bzw. die Überbrückung von räumlichen Distanzen eine prominente Rolle. Eine weitere narrative Strategie, die die Untersuchung in den Blick nimmt, ist der verschiedenartige Einsatz und die Funktion von rahmenden Elementen für die narrative Systematik der Bilder: die Szenen werden außen von Bauornamentik bzw. figürlich und vegetabil geschmückten Pilastern eingefasst. Die Szenen selbst sind auf unterschiedliche Art und Weise von Mobiliar, Architekturelementen oder Landschaftselementen eingerahmt. Diese Rahmen erfüllen unterschiedliche, zum Teil gegensätzliche Funktionen. Sie gliedern und begrenzen den Raum ebenso wie sie ihn für den Blick des Betrachters erweitern und öffnen, indem die Figuren diese Grenzen auf unterschiedliche Art und Weise durchbrechen.
Dieser erste Projektteil ist angeschlossen an das 2016 am Institut für Archäologische Wissenschaften an der J.W. Goethe Universität Frankfurt gestartete DFG-Projekt: Römische Grabdenkmäler aus Augusta Treverorum im überregionalen Vergleich. Die Ergebnisse der Fallstudie sollen als eigener Teil im Rahmen der Abschlusspublikation des Projektes vorgelegt werden. In einem zweiten Schritt sollen die Ergebnisse in einem überregionalen Vergleich verortet und eine erweiterte Untersuchung zu medialen Strategien in der Grabkunst in anderen Teilen des römischen Imperiums angestrebt werden.
 

Ansprechpartnerin: Dr. Michaela Stark