Inhaltspezifische Aktionen

Münzen

Bestand und Geschichte

Die Münzsammlung zählt zu den ältesten Bestandteilen der traditionsreichen Gießener Antikensammlung. Ihre Anfänge reichen in das frühe 18. Jahrhundert zurück. Als der bedeutende Altertumswissenschaftler Friedrich Gottlieb Welcker 1809 Professor für griechische Literatur und Archäologie an der Universität Gießen wurde, existierte bereits eine kleine Sammlung von rund 500 Münzen. Dieser Bestand wurde besonders um die Mitte des 19. Jahrhunderts von Johann Valentin Adrian (1793–1864), dem ersten Direktor der seit 1835 in "Kunst-, Münzen- und Antikenkabinett" umbenannten Sammlung durch umfangreiche Ankäufe aus bedeutenden Sammlungen erweitert. Aktuell umfasst die Gießener Sammlung rund 4100 Münzen. Die Münzsammlung deckt inhaltlich ein breites Spektrum ab, das einen guten Überblick über alle Facetten des antiken Münzwesens gibt. Münzen unterschiedlicher griechischer Stadtstaaten und unteritalischer Koloniestädte sind darin ebenso vertreten wie Prägungen hellenistischer Herrscher und römischer Kaiser bis hin zu Münzen der Kelten und Iberer.

Münzen als archäologische Objekte

Münzen sind eine besondere Objektgattung und liefern eine Vielzahl an Informationen. Sie geben nicht nur Auskunft über das antike Zahlungswesen, Lohn- und Besitzverhältnisse unterschiedlicher Gesellschaftsschichten, Handelskontakte oder Handelswege, sondern sind zugleich auch als Bildträger von Bedeutung. Die Wahl unterschiedlicher Bilder auf Vorder- und Rückseite wurde seit jeher auch dazu genutzt, das Selbstverständnis des Prägeherrn zu visualisieren und ideologische oder kulturhistorisch relevante Botschaften zu transportieren. Die Bilder auf den Münzen sind dementsprechend vielfältig: über Darstellungen von Göttern, Helden und Personifikationen, berühmte Monumente, Bildnisse regierender Herrscher und deren Taten bis zu politischer Propaganda.