Internationales
International ist die Professur für Kultursoziologie in Forschung und Lehre insbesondere dem südlichen Afrika, aber auch Australien und den USA verbunden. Die Professur schließt an die langjährige Tradition eines Schwerpunkts südliches Afrika am Institut für Soziologie an und entwickelt diesen aktiv weiter. Damit engagiert sich die Kultursoziologie für eine von fünf Kernregionen weltweit, welche die Justus-Liebig-Universität im Rahmen ihrer aktuellen Internationalisierungsstrategie definiert hat. Die Aktivitäten der Kultursoziologie haben bisher dazu beigetragen, Verbindungen der JLU zu verschiedenen Partnern aufzubauen und zu konsolidieren.
2013 gehörte die Kultursoziologie zu den Initiator:innen von Kooperationsbeziehungen mit der North-West University in Südafrika. Seit 2014 besteht zwischen beiden Universitäten ein über das ISAP Programm des DAAD geförderter Austausch von Studierenden und Mitarbeiter:innen. Aktuell nehmen jährlich jeweils vier Studierende pro Partner ein mit einem Stipendium ausgestattetes Austauschsemester wahr. Diese Verbindung wird aktuell ausgeweitet auf die Ausbildung von Doktorand:innen im Rahmen von Cotutelle Verfahren.
2020 konnte die Vernetzung innerhalb Südafrikas über eine Kooperation mit der traditionsreichen University of Fort Hare ausgebaut werden. Beabsichtigt ist hier insbesondere gemeinsame Forschung zu post-Covid-19 societies. 2019 gelang es außerdem, Kooperationsbeziehungen zur University of Botswana in Gaborone aufzubauen. Gegenwärtig arbeiten wir an der Aufnahme von gemeinsamen Forschungsprojekten sowie dem Austausch von Studierenden und Mitarbeiter:innen.
Auf Forschungsebene arbeitet die Kultursoziologie schwerpunktmäßig zu Prozessen der Wahrnehmung von Klimawandel im südlichen Afrika und zu daran anschließenden Prozessen gesellschaftlicher Transformation. Hier sind insbesondere auch Fragen postkolonialer Epistemologien von Interesse. Ihr Augenmerk liegt aber ebenso auf Fragen der Landverteilung und Landreform sowie der (Peri-)Urbanisierung.
Gut ausgebaute Kontakte pflegt die Kultursoziologie außerdem zur Namibian University of Science and Technology (NUST) in Windhuk, Namibia, sowie zu Partnern in Mosambik, der Universidade Rovuma, Nampula, und der Universidade Pedagogica, Maputo.
Eine besondere Tradition des Instituts für Soziologie sind Studienexkursionen in das südliche Afrika. Auch die Kultursoziologie bietet in jedem Jahr eine Exkursion an; Reiseziele sind Südafrika und Botswana. Auf den etwa 14 Tage langen Exkursionen erhalten Gruppen von etwa 12 Studierenden und begleitenden Lehrenden intensive Einblicke in die jeweils besuchten Gesellschaften. Im Vordergrund steht die Schärfung des sozialwissenschaftlichen Blicks auf eine außereuropäische Kultur und Gesellschaft, gerade unter Bedingungen aktueller Globalisierungsprozesse. Insofern geht es zwar einerseits um das persönliche Erleben, andererseits aber darum, das Erlebte und Beobachtete analytisch in gesellschaftliche und kulturelle Zusammenhänge einzuordnen. Im Sinne der Institutsagenda eines „forschenden Lernens“ sind Studierende gefordert, im Studium erlernte Inhalte auf Situationen vor Ort anzuwenden und zu analysieren.
Intensive Beziehungen pflegt die Kultursoziologie außerdem an die Monash University in Melbourne, Australien. Hier ist sie Mitbegründerin der jährlich stattfindenden Prato Humanity Workshops für Doktorand:innen beider Universitäten am Campus der Monash University in Prato, Italien. Sehr gute Kontakte bestehen auch an die Macquarie University, Sydney, Australien.
In den USA pflegt die Kultursoziologie insbesondere Kontakte an die Cornell University und an die Columbia University.
Aktivitäten zur Internationalisierung, Stand 06/2021
Südliches Afrika
- Kooperationsbeauftragter North-West University (NWU), Südafrika
- Kooperationsbeauftragter University of Botswana (UB), Gaborone, Botswana
- Anbahnung Kooperation University of Fort Hare (UFH), Südafrika (MoU abgeschlossen)
- Kooperation mit Universidade Rovuma, Nampula, & Universidade Pedagógica (UP), Maputo, beide Mosambik
- Kooperation mit Namibia University of Science & Technology (NUST), Windhoek, Namibia
- Koordinator DAAD ISAP mit NWU seit 2019 (aktueller Förderzeitraum 2019-21)
- Extra Ordinary Professur of Social Anthropology, NWU
- Jährliche Studierendenexkursionen ins südliche Afrika (üblicherweise Förderung über Promos)
- Habilitation Dr. Sarita Henriksen, Direktorin Cooperation & the International Relations Office & Associate Professor in Language Education Planning and Policy, UP Mosambik
- Promotionen: Anbahnung Cotutelle Promotion Fabian Pindus (Mitglied GCSC, Stipendiat hbs) an der NWU (supervisor Dr. Andre Goodrich); co-supervisor als extraordinary professor an der NWU zu Karabo Mohapanele (supervisor Dr. Kiran Odhav)
- Antrag DAAD Gastdozentur für Dr. S. Henriksen (s.o.) (Einreichung zum 15. Juli 2021)
- Forschung: „Klimawissen als kulturelle Praxis und ihre Übersetzung in Politiken der Transformation“, Verbundprojekt „Dynamiken und Mobilitäten sozialer Klimawandelfolgen. Nachhaltigkeitsinnovation im südlichen Afrika und dem nördlichen Südamerika“ (NISANSA), UMR + JLU, Förderung durch BMBF, 7/2021-6/2024
- Forschung: „Klimawandel im sub-saharischen Afrika. Soziale und kulturelle Wahrnehmung, landwirtschaftliche Folgen und gesellschaftliche Transformation“, Förderung durch Forschungscampus Mittelhessen, Flexi Funds, 2018-2021
- Forschung (in Planung): „Epistemologien des Klimawandels. Kulturelle Wahrnehmungen und gesellschaftliche Transformation: südliches Afrika, Lateinamerika, Europa“, Förderung DFG Forschungsgruppe, Abgabe der Skizze geplant für 2021
- Forschung (in Planung): “The Social Impact of Land and Knowledge: Transformation of Land Distribution, Utilization, and Knowledge in Post-colonial Southern Africa Land Reform”, Kooperation mit NWU, NUST, UB
Australien
- Kooperation mit Macquarie University (MQ), Sydney
- Kooperation mit Monash University (MU), Melbourne
- Organisation Prato Humanities Workshop Series für Doktorand/innen und Postdoktorand/innen von MU und NWU am Campus Prato der MU (in Kooperation mit Dr. Axel Fliethmann; voraussichtlich wieder ab 2022)