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Forschung

FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE

 

Soziologie ökonomischer Expertendiskurse

Diskursanalyse

Politische Soziologie / Wirtschaftssoziologie

Wissenschaftssoziologie

Politische Ökonomie / Globalisierungsforschung

 

Duration: 2023-2026, BMBF

Karriereversprechen, Karriereorientierung und Karriererealität in den Wirtschaftswissenschaften: Aspirationsstrukturen, Karriereeintritt und Karriereverlauf von Absolventinnen und Absolventen privater und öffentlicher Hochschulen im Vergleich

Private Hochschulen, die sich über Studiengebühren finanzieren und grundständige Studiengänge anbieten, stellen ihren Studierenden exklusive Berufschancen in Aussicht. Wie bereits die Forschung zu privaten Hochschulen zeigt, werben private Hochschulen mit exzellenten Bildungsangeboten, sehr guten Studienbedingungen und Kontakten zu potentiellen Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern. Auch öffentliche Hochschulen verfolgen seit einigen Jahren zunehmend eine Exzellenz- und Kundenorientierung in der Lehre. Die Bildungsbeteiligung steigt seit Jahrzehnten bzw. stagniert vorübergehend auf hohem Niveau. Vor diesem Hintergrund locken private Hochschulen mit exklusiven Karriereversprechen immer mehr Studierende an und verzeichnen enorme Zuwächse. Aber wie gestaltet sich die Karriererealität, die sich hinter diesen Versprechen entfaltet? Wie hängen Karriereversprechen der Hochschule mit den Karriereerwartungen der Studierenden zusammen? Wie werden die Übergänge von der Hochschule zur ersten Stelle organisiert und wie nimmt die weitere Karriere von hier aus eine exklusive Entwicklung? Ausgehend von diesen Fragen untersucht die vorliegende Studie den speziellen Beitrag privater Hochschulen für die Realisierung exklusiver Karrierechancen von Absolventinnen und Absolventen am Beispiel der Studiengänge Finanzwirtschaft und Wirtschaftspsychologie. Zu diesem Zweck wird eine komparative qualitative Untersuchung von Studierenden und Absolventinnen/Absolventen privater und öffentlicher Hochschulen durchgeführt. Auf Grundlage von teilstrukturierten narrativ-biographischen Interviews mit a) Studierenden privater und öffentlicher Hochschulen und b) Absolventinnen und Absolventen privater und öffentlicher Hochschulen, die bereits länger als zwei Jahre im Berufsleben sind, nimmt das KaWi-Projekt ein strategisch bedeutsames Handlungsfeld von privaten Hochschulen in den Blick und ermittelt zentrale Determinanten eines Betriebes, der über Studiengebühren finanziert wird.

 

Duration: 2019-2022, BMBF

Qualitätskulturen in den Wirtschaftswissenschaften. Praktiken der Aneignung und Internalisierung von Qualitätsdiskursen in der VWL/economics und der BWL/management im Vergleich zwischen Deutschland und Großbritannien


Das vorliegende Forschungsprojekt untersucht die Herausbildung und Etablierung von Qualitätskulturen in Lehre und Forschung in den Wirtschaftswissenschaften (VWL und BWL). Es nimmt eine international und sub-disziplinär vergleichende Perspektive ein, indem es die VWL/economics und die BWL/management in Deutschland und Großbritannien in den Blick nimmt. Das Ziel des Projektes ist es zu untersuchen, wie Qualitätssicherungsverfahren im disziplinären Alltag von Forschung und Lehre verankert wurden und wie „Qualitätskulturen“ dazu beitragen, neue professionelle Berufsbilder, qualitätsbezogene Karriereverläufe und qualitätsorientierte Karriereplanungen zu etablieren. Im Zentrum der Analyse steht das Zusammenspiel von traditionellen disziplinären Pfadabhängigkeiten und transformativen Innovationsschüben, die durch Qualitätssicherungsdiskurse induziert wurden. Vor diesem Hintergrund beleuchtet das Projekt die Hybridität neuer akademischer Kulturen in heterogenen disziplinären und nationalen Kontexten. Das Projekt geht von der Überlegung aus, dass eine vergleichende Perspektive besonders fruchtbare Resultate über die Art und Weise erzielen kann, wie Qualität in Forschung und Lehre etabliert, gelebt und verändert wird. Aus diesem Grunde sollen mittels leitfadengestützter Experteninterviews und narrativ-biografischer Interviews mit Professorinnen und Professoren, erfahrenen Nachwuchswissenschaftlerinnen und –wissenschaftlern (postdocs) sowie Promovierenden rekonstruiert werden, wie Qualitätssicherungsverfahren a) Zugang zum Alltag in Forschung und Lehre gefunden haben und wie b) hier als Innovationen verankert und von den Akteuren habitualisiert wurden. Daraus lassen sich vielfältige Schlussfolgerungen für die Weiterentwicklung von Qualitätssicherungsverfahren ableiten sowie Lehren für die Etablierung solcher Verfahren in anderen Disziplinen ziehen.
Keywords: Qualitätssicherung, Wirtschaftswissenschaften, akademische Karrieren, Interview

 

Duration: 02/2021-12/2021, BMBF

Wissenschaft im Ausnahmezustand? Wie verändern die Corona-Pandemie-bedingten Maßnahmen Qualitätssicherungsverfahren und Karriereverläufe in den Wirtschaftswissenschaften kurz- und mittelfristig


Das Sonderforschungsprojekt untersucht den Einfluss der Corona-Pandemie auf den Wissenschaftsalltag in den Wirtschaftswissenschaften. Die Studie befragt 60 Wirtschaftswissenschaftlerinnen aus Deutschland und Großbritannien in teilstrukturierten narrativ-biographischen Interviews. Folgende Aspekte werden beleuchtet: Wie haben die Wissenschaftler/innen im Zeitraum von März 2020 bis heute die Pandemie bzw. die Maßnahmen, die im Rahmen der Pandemie ergriffen wurden, in ihrem professionellen Alltag erlebt? Wie wurden Forschung und Lehre beeinflusst (z.B. Zusatzbelastung in der Lehre zu Lasten der Forschung)? Wie haben sich Tagungen, professionelle Netzwerke, Publikationsvorhaben etc. verändert (oder auch nicht)? Welche Unterstützung haben sie von der Universität erfahren? Welche Bewältigungsstrategien haben die Akteure entwickelt, um mit den Pandemiefolgen umzugehen? Welche langfristigen Folgen, Innovation und Nachwirkungen der Pandemie zeichnen sich jetzt schon ab (z.B. mehr Digitalisierung, hybride Formate, Exklusionsängste)?

 

Duration: 2011-2015, Volkswagenstiftung

Financial expert discourse.The production, circulation and transformation of heterogeneous knowledge in financial economics between market, state and academia.


Contemporary knowledge societies in the age of de-traditionalisation, globalisation and informationalisation depend increasingly on expert systems. Whether in child care, health, education or investment – more and more people resort to expert knowledge as information for orientation and problem solving within both their professional and private lives. This applies in particular to the sphere of finance. Financial markets are markets of knowledge as investors’ purchase and sales decisions are based exclusively on the knowledge about the creditworthiness of securities. However: the seller of a security often knows more about the creditworthiness of the paper than the purchaser. This asymmetry of knowledge on financial markets mobilises experts – financial economists - who analyse financial markets, produce expert knowledge and make this knowledge available to different expert fields. This research project aims at an analysis of the financial markets from the perspective of the sociology of science. By combining discourse analytical, documentary and ethnographic methods it will examine the ways of production and logics of communication of financial economics between science, state and economy.