Qualifikationsarbeiten
Das Projekt richtet den Blick auf die politische Regulierung von Lebensmittelverschwendung in der Europäischen Union (EU). Durch die ernsten Konsequenzen in Bezug auf die ökologische, ökonomische und soziale Dimension von Nachhaltigkeit stellt Lebensmittelverschwendung eine elementare Herausforderung für eine nachhaltige Transformation dar. Die globale Gemeinschaft hat im Rahmen der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) reagiert: SDG 12.3 zielt darauf ab, die weltweite Lebensmittelverschwendung pro Kopf auf Einzelhandels- und Verbraucherebene bis 2030 zu halbieren. In Anknüpfung an Forderungen nach neuen Governance-Modellen für nachhaltige Entwicklung untersucht das Dissertationsprojekt Mechanismen zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung in der EU.
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Ziel dieser Arbeit ist es zu analysieren, welche Auswirkung die Nutzung von e-Governance Methoden wie Blockchain Methodologies, decentralized Apps (dApps) aus dem Bereich Decentralised Finance (DeFi) als neue regulatorische Governance Methode in Finanzmärkten haben, um Compliance-Anforderungen mit Regulationen des Finanzsektors zu erfüllen und um die Forschungsfrage zu beantworten: in welchem Umfang können neue e-Governance Methoden helfen, regulatorische Problem des Finanzsektors zu lösen, die zur Global Financial Crisis geführt haben? Democratic Theory und Theories of Regulation werden benutzt, um zu erklären warum Regierungen in dem Regulierungsprozess dieser Industrie eingebunden sein sollten. Die Forschung hat sich bisher entweder schwerpunktmäßig mit New Institutionalism beschäftigt, der hauptsächlich die Interaktion von Regulatoren und Politik untersucht, oder New Governance Regulatory Theorie, die alternative regulatorische Strategien und deren Wirkung auf Institutionen untersucht. Diese Arbeit schließt diese Lücke, indem sie beide Theorien verfolgt. In Verbindung mit einer Fallstudie zum Europäischen Bankensektor werden in dieser Arbeit Komparative Methoden benutzt, um den Unterschied in erreichter Effizienz durch Benutzung der neuen und bisherigen e-Governance Techniken zu erklären.
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Das Promotionsvorhaben beschäftigt sich mit den Umsetzungsstrategien zur Förderung von Elektromobilität auf kommunaler Ebene. Aufgrund der hohen Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor, ist das Thema im Kontext des Klimawandels von hoher gesellschaftspolitischer und ökonomischer Relevanz. Es werden die gesetzgebenden Dynamiken auf Bund- und Landesebene (Hessen) analysiert und anhand eines räumlichen Clusters Fallstudien aus der Großstadt Frankfurt, dem Main-Taunus-Kreis und der Stadt Offenbach vergleichend untersucht und analysiert. Ergänzend werden qualitative Experteninterviews geführt. Das Forschungsvorhaben bezieht sich auf die kommunale Ebene und untersucht die Chancen der effektiven Umsetzung und Implementierung von Elektromobilität. Gleichzeitig wird nach Handlungsempfehlungen und Anreizen zur Entwicklung von kommunalen Strategien zur Förderung der Elektromobilität gesucht.
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Diese Studie analysiert den angebotsorientierten Transfer politischer Instrumente von internationalen Organisationen (IOs) in einzelne Staaten. Sie stützt sich auf die Policy-Transfer-Theorie und die Politikdiffusionstheorie, um kausale Annahmen über das Warum und Wie des Transferprozesses politischer Instrumente von der internationalen auf die staatliche Ebene zu treffen. Der Mehrwert der Studie liegt in der Betonung der proaktiven Rolle der IO bei der Förderung und Koproduktion des Instruments sowie in der Relevanz des inländischen institutionellen Kontextes. Die Studie wendet einen Fallstudienansatz an und nutzt das IOC-UNESCO und seine intensive Förderung der Meeresraumplanung als politisches Instrument. Das Studienland ist Kolumbien.
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Der Erfolg der AfD wird vor allem von Anti-Politik und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit gegenüber Migranten, Geflüchteten und Muslimen getragen. Dabei bleibt eine Betrachtung der geschlechts-, sexualitäts- und familienpolitischen Positionen der Partei in der Öffentlichkeit weitgehend aus. Diese Forschungsarbeit zielt darauf ab, entsprechende Positionen der Partei in drei Landesparlamenten aufzuarbeiten und anhand einer Synthese von Populismus- und Entfremdungstheorie als Analyserahmen Ursachen und Begründungen für diese Positionen herauszuarbeiten. Dabei wird die Hypothese geprüft, dass es sich beim politischen Handeln der AfD um eine rechte Konterrevolution gegen postmoderne Unsicherheitsempfindungen handelt.
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Dieses Projekt untersucht die zunehmende, kontroverse Politisierung von außenpolitischen Entscheidungen von Nationalstaaten mit einem besonderen Fokus auf militärische Interventionen. Seine konzeptionell-theoretischen und empirischen, komparativen und fallorientierten Studien befassen sich vor allem mit der Rolle von Parteien und Parlamenten im außenpolitischen Prozess und seiner Kontestation und somit mit Fragen der Ideologie, zu Machtgefügen sowie der parlamentarischen Kontrolle von Verteidigungspolitik.
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Verfasser: Jacob Manderbach
Betreuer: Prof. Dr. Helmut Breitmeier
"Our struggle for global sustainability will be won or lost in cities." Diese Aussage Ban Ki-moons, ehemaliger Generalsekretärs der Vereinten Nationen, unterstreicht die "transformative Kraft" von Städten für die nachhaltige Entwicklung. Seit Ende der 1980er Jahre sind transnationale Städtenetzwerke (TCNs) als "neue" Akteure und Vertreter kommunaler Interessen in der globalen Nachhaltigkeitsgovernance entstanden. Dabei suchen sie auch die Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen, um ihre Einflussmöglichkeiten zu erweitern. Anhand einer qualitativ vergleichenden Perspektive auf den Verhandlungsprozess der Sustainable Development Goals sowie der New Urban Agenda untersucht das Projekt, wie sich diese Kooperationen auf die Fähigkeit von TCNs auswirken, als globale Normenadvokaten zu agieren.
Die globale Agrarpolitik konstituiert ein facettenreiches Forschungsfeld für die Analyse der drei zentralen Dynamiken der transnationalen Beziehungen: das Aufkommen neuer politischer Akteure, die Verbreitung neuer Governance-Ansätze und die zunehmend komplexeren politischen Interaktionen auf unterschiedlichen Politikebenen. Das Projekt skizziert eine neue Forschungsagenda zu öffentlichem und privatem Normunternehmertum (Schwindenhammer 2016, Schwindenhammer 2017), der Kontestation und Standardisierung globaler Normen (e.g., Schwindenhammer 2020a im Erscheinen; Schwindenhammer et al. 2017) und dem Aufkommen transformativer Technologien in der globalen Agrarpolitik (Schwindenhammer 2020b, im Erscheinen). Das Projekt verfolgt drei Kernziele: i) im Forschungsfeld einen Beitrag zur Mehrung qualitativ-vergleichender Forschung zu leisten, ii) die globale Agrarpolitik in den Kontext konzeptioneller Debatten in der Forschung der Internationalen Beziehungen (IB) über neue Governance-Ansätze, kritische Normenforschung, Normdiffusion und die Rolle von Normunternehmertum zu verorten, und iii) Forschungslücken im Lichte der empirischen Befunde aufzuzeigen.
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Die Agrarwirtschaft ist stets im Wandel. Aktuell führen hoher Flächendruck, Naturschutz und der Klimawandel zu einem verstärkten Interesse an urbaner Agrikultur und vertikalen Kultursystemen. Diese Technologien ermöglichen die Produktion außerhalb des ländlichen Raums und erzielen höheren Flächenerträgen. Die Transformation sozio-technologischer Regime steht dabei im Zusammenhang mit institutionellem Wandel. Bei der Betrachtung von sozio-technologischem Wandel sind zwei Punkte von Bedeutung; einerseits führt die rein technologische Analyse zum Potential einer Innovation zur Überschätzung der Marktdurchdringung, da Technologien mit sozialen Strukturen, Organisation und menschlichem Handel verknüpft sind. Andererseits ist der Wandel des vorherrschenden Regimes mit institutioneller Arbeit verbunden. Eine erfolgreiche Transformation erfolgt meist aus der Nischenperspektive. Aufgrund dessen müssen die beteiligten Akteure und ihr handeln, um Wandel herbeizuführen, besonders beachtet werden. Staaten haben die Möglichkeit Wandel durch z.B. Demonstrationsprojekt zu fördern oder durch Regulierung entgegenwirken. Die erfolgreiche Kommerzialisierung von Innovation ist jedoch verbunden mit einem Wandel der Wahrnehmung von Technologie durch unterschiedliche Akteurs-Gruppen und dem Verhältnis zwischen Technologie und gesellschaftlichen Strukturen.
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In der internationalen Entwicklungszusammenarbeit spielen Verbesserungen im Wasser-, Energie- und Agrarsektor seit Jahrzehnten eine bedeutende Rolle, wodurch auch die Integration von Wasser- Energie-Ernährung Nexus-Ansätzen relevant wird, um negative Auswirkungen sektorspezifischer Projekte auf andere Sektoren abzumildern bzw. zu verhindern. Vor diesem Hintergrund zielt das Dissertationsprojekt darauf ab, die Entstehung und die Grenzen von Wasser-Energie-Ernährung Nexus-Ansätzen als Teil von Nachhaltigkeitskonzepten ausgewählter Akteure in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit zu analysieren, indem das Verständnis, die kritische Reflexion und die divergierenden Wahrnehmungen bzw. unterschiedlichen Umsetzungsansätze von wasser-, ernährungs- und/oder energiebezogenen Projekten/ Strategien untersucht werden.
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Verfasserin: Julia Drubel
Betreuer: Prof. Dr. Helmut Breitmeier
In der Dissertationsschrift wurde die Forschungsfrage beantwortet, warum Staaten die Norm zum Verbot von Zwangsarbeit nicht oder nur unzureichend verwirklichen. Weltweit arbeiten 16 Millionen Menschen in privatwirtschaftlichen Zwangsarbeitsverhältnissen. Diese anhaltend hohe Zahl legt die Vermutung nahe, dass die Nichteinhaltung relevanter Instrumente der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) verbreitet und teilweise schwerwiegend ist.
Es konnte gezeigt werden, dass die Nichtverwirklichung des Zwangsarbeitsverbots in komplexen normativen Konstellationen begründet liegt, die sich als fehlerhafte Übersetzung normativer Gehalte in Gesetzestexte, als Normkonkurrenzen und Normkoproduktionen manifestieren. Sie entfalten Wirkung über Kontestationsprozesse und Ressourcenallokationen. Empirisch befasste sich die Dissertation mit dem Arbeitsrechtsregime der ILO, der globalen politischen Ökonomie von Zwangsarbeit und normativer Lokalisierungsprozesse. Dazu wurden transnationale Arbeitsmärkte im Kontext globaler Unternehmensstrategien (Offshoring, Outsourcing) und globaler (Im)mobilitäten (Migration, Investitionen und die dazugehörigen Raumpolitiken) untersucht. Diese wurden für die Region Zentralasien detailliert herausgearbeitet. Theoretisch ist die Arbeit in der Normenforschung der Internationalen Beziehungen und Ansätzen der Globalen Politischen Ökonomie anzusiedeln.
Verfasser: Sinan Öztürk
Betreuer: Prof. Dr. Helmut Breitmeier
Die Realität und empfundenen Bedrohungen der Türkei, sowie die damit einhergehenden sicherheitspolitischen Interessen unterscheiden sich erheblich von dem, was aus internationaler bzw. europäischer Sicht zugrunde liegt. Die Kernidee der Regierung hinsichtlich der inneren Sicherheitspolitik besteht darin, eine Balance zwischen Freiheit und Sicherheit im Inland herzustellen, damit der Staat weiterhin bei der Bekämpfung der nach innen gerichteten Bedrohungen handlungsfähig bleibt. In dieser Untersuchung wird angenommen, dass die historische Erfahrungswelt, die Erfahrung bei der Zusammenarbeit in Sicherheitsgemeinschaften und die Wertesysteme des Landes aufzeigen können, wie sich die sicherheitspolitischen Interessen aus dem kulturellen Charakteristikum des Landes ableiten lassen. Durch die kulturelle Besonderheit kann die Frage beantwortet werden, warum sich die innere Sicherheitspolitik der Türkei zwischen 2002 bis einschließlich 2018 gewandelt hat.