Lisa Beißwanger M.A.
- Lisa Beißwanger M.A.
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Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Kunstgeschichte
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E-Mail: Lisa.Beisswanger
Lehrphilosophie
- Lehrphilosophie
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Lernen die richtigen Fragen zu stellen.
Forschung/Lehre
- Lehre / Forschung
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Forschungsschwerpunkte
- Performance und Aktionskunst
- Museumstheorie und -geschichte
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Ausstellungsgeschichte und -analyse
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Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts in Europa und den USA
- Neuere Methoden und Konzepte der Kunstgeschichte
Vergangene Lehrveranstaltungen
Seminare:
- Kunst und Leben - Ästhetische Theorie und Künstlerische Praxis
- Performance im Museum
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Körper und Raum
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Nationalpavillons und WELTkunstausstellungen: Kritische Perspektiven auf Venedig Biennale und documenta
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Neuere kunsthistorische Methoden
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Wiener Aktionismus - Kunst, Körper, Ereignis
- Pop Art: Made in Germany (Kooperation mit der Schirn Kunsthalle Frankfurt)
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Performance-Kunst: Eine Einführung
Projektseminar:
- Verdachtsmomente - Konzeption, Planung und Durchführung einer studentischen Konferenz (Projekt)
Proseminare:
- Methoden der Analyse von Kunstwerken und Visuellen Medien (PS)
- A New Spirit in Painting – Figürliche Malerei ab den 1970er Jahren (PS)
Exkursionen:
- Wiener Moderne / Wiener Aktionismus: FW-Exkursion nach Wien, 24. - 29. Juli 2015 (mit Prof. Dr. Claudia Hattendorff)
- Fünftägige FD/FW-Exkursion zur Venedig Biennale 2017 (mit Swantje Frank M.A.)
- Zahlreiche Tagesexkursionen zu aktuellen Ausstellungen nach Köln, Düsseldorf, Kassel, Siegen oder Frankfurt.
Dissertation
- Dissertation
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Performance im Museum – Ein produktiver Widerspruch
Performancekunst im Museum hat sich in den vergangenen Jahren zu einem regelrechten Trend entwickelt. Auf der Kunstbiennale in Venedig, Seismograph der institutionalisierten Kunstwelt, wurden 2017 alle drei Hauptpreise an performativ arbeitende Künstler/-innen vergeben. In international bedeutenden Museen finden vermehrt Ausstellungen zu Kunstströmungen wie Fluxus, Aktionskunst oder Body-Art statt, genauso wie Retrospektiven historischer und Präsentationen aktueller Performancepositionen. Eine eingehende Auseinandersetzung seitens der Museen mit Fragen nach einem adäquaten Umgang mit der Kunstform zeigt sich in Forschungsprojekten wie Collecting the Performative, initiiert von der der Tate Modern in London oder dem europäischen Forschungsnetzwerk nacca, welches sich mit Fragen musealer Konservierung ephemerer Kunstformen befasst. In der akademischen Kunst- und Performancewissenschaft galt Performancekunst zunächst als nicht musealisierbar. Seit etwa fünfzehn Jahren nehmen aber auch hier vermehrt Tagungen und Publikationen die Historizität von Performancekunst in den Blick. Nichtsdestotrotz gilt das Verhältnis von Kunstform und Institution weiterhin als prekär. Während Museen mit konservierender Autorität assoziiert werden und damit als Kondensat der Institution Kunst gelten können, gilt Performancekunst als ephemer und antiautoritär und wird häufig mit Institutionskritik in Verbindung gebracht. Aus dieser Konstellation ergibt sich die Leitfrage der Arbeit: Wieso führte diese paradoxale Konstellation nicht zum Bruch zwischen Kunstform und Institution, sondern im Gegenteil zu dem oben beschriebenen Siegeszug performativer Kunstformen im Museum?
Die Arbeit hat zum Ziel anhand konkreter Beispiele aus der künstlerischen und musealen Praxis in den USA und Westeuropa ab ca. 1960 Antworten auf diese Frage zu geben. Angesichts der aktuellen Entwicklungen kann die Kunstform nicht länger als institutionszersetzend interpretiert werden. Zugleich wäre es jedoch verfehlt, das Phänomen Performance im Museum als Ausdruck des Scheiterns der Avantgarden zu interpretieren. Stattdessen schlägt die Arbeit vor, das paradoxale Verhältnis als Produktivkraft zu werten, die sich in Form von Reibung im Moment des Aufeinandertreffens der ontologischen Gegensätze von Kunstform und Institution im musealen Kontext entfaltet. Diese Reibung, so die These der Arbeit, führt zu Innovationen auf Seiten der Kunstform und der Institution gleichermaßen. Im Umkehrschluss könnte das bedeuten, dass die Entwicklungen von Institution und Kunstform in den vergangenen Jahrzenten vollständig nur vor dem Hintergrund dieser reziproken Auseinandersetzungen nachzuvollziehen sind. Anhand von Analysen von Einzelphänomenen, die stets das wechselseitige Verhältnis zwischen Performancekunst und Museum in den Blick nehmen, sollen genannte Reibungspunkte und daraus entstandene Konsequenzen aufgezeigt und damit Verflechtungen und eine gegenseitige Bedingtheit betont werden.
Biografie
- Biografie
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ab WS 2014/15: Mitglied am GCSC (Graduate Centre for the Study of Culture)
ab WS 2013/14: Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Kunstgeschichte am Institut für Kunstpädagogik der JLU Gießen
2013: Wissenschaftliche Mitarbeiterin, HfG - Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main / B3 Biennale des bewegten Bildes 2013
2010-13: Volontärin im kuratorischen Bereich / wissenschaftliche Mitarbeiterin, Schirn Kunsthalle Frankfurt
2010: Projektassistentin, Villa Merkel und Bahnwärterhaus, Galerien der Stadt Esslingen am Neckar
2010: Abschluss des Studiums der Kunstgeschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Magisterarbeit bei Prof. Dr. Angeli Janhsen: Daniel Richter – Figürliche Gemälde im Kontext. Jüngere Malereigeschichte, zeitgenössische figurative Malerei und populär-kulturelle Bilderwelten)
Publikationen
- Publikationen (Auswahl)
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Texte:
- »Werden Sie Teil einer atemberaubenden Performance« – Zur performativen Inszenierung von Augenzeug*innenerfahrungen im Kunstmuseum des 21. Jahrhunderts, in: Hattendorff, Claudia; Beißwanger, Lisa (Hg.): Augenzeugenschaft als Konzept. Konstruktionen von Wirklichkeit in Kunst und visueller Kultur seit 1800, Bielefeld 2019.
- Konzept – Performance – Aggregatzustand: Yoko Ono’s Bag Piece ausstellen, in: Hansen; Schoene; Teßmann (Hg.): Das Immaterielle ausstellen. Zur Musealisierung von Literatur und performativer Kunst, Bielefeld: transcript; 2017.
- Kartografie, Fotografie und die visuelle Vermessung der Welt, in: Baur, Andreas (Hg.): Mapping Worlds: Welten verstehen - Aufbruch in die Gegenwart / 8. Internationale Foto-Triennale Esslingen, Nürnberg 2010, S. 132
- Zahlreiche Online-Artikel auf dem Schirn-MAG
Vorträge:
- Live-Performances in Museum Collections – A Way to Transform Spectators into (Eye-) Witnesses?, "On the Spot at the Time". Augenzeugenschaft und Authentizität in der Kunst seit 1800, JLU Gießen, 28. – 29. September 2017
- Enhancing presence, heightening awareness – A critical study on live art events staged within museum collections, "Art and Presence. A conference on art, atmosphere, museums and presence", September 15 – 16, 2017, University of Southern Denmark
- Policies of fostering and funding – Performance Art’s entry into the Museum, "Art Institutions – Performance Art", International PhD Workshop, June 21 – 24, 2017, University of Giessen
- Ein Konzept und seine Aggregatzustände: Yoko Ono’s Bag Piece ausstellen, "Das Immaterielle ausstellen. Interdisziplinäre Tagung zur Musealisierung von Literatur und performativer Kunst", Lübeck, 15.-16. April 16
- Boxed Layers of Time: Bruce Nauman’s performance Wall Floor Positions restaged, 2016 Washington University in St. Louis Graduate Student Art History Symposium
"Endurance, Ephemerality: Art and the Passage of Time", 01. - 02. April 2016
Tagungen
- Projekte und Veranstaltungen
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"On the Spot at the Time". Augenzeugenschaft und Authentizität in der Kunst seit 1800 / Eye Witnessing and Authenticity in the Visual Arts, c. 1800 to 2000
JLU Gießen, Margarete-Bieber Saal, 28. - 29. September 2017
Art Institutions ↔ Performance Art – International workshop for PhD candidates
JLU Gießen, Phil II, 21. - 24. Juni 2017