Wieso Mathe? Ich wollte doch Wirtschaft studieren!
Warum die Mathe für WiWis im BWL-/VWL-Studium notwendig ist
Immer wieder sind Studienanfängerinnen und -anfänger über den hohen Umfang der Mathematik in ihrem Studium überrascht. Auch über die Inhalte des Fachs "Mathe für WiWis" gibt es zunächst nur vage Vorstellungen. Reicht es aus, wenn man die Grundrechenarten ("Plus, Minus, Mal, Geteilt") und etwas Zinsrechung beherrscht? Oder wird doch etwas oder sogar viel mehr Mathematik benötigt, um gut durchs Studium zu kommen?
Die Antwort ist: Die Mathematik wird einen wesentlichen Teil Ihres Studiums ausmachen. Und das nicht nur in den rein quantitativen Fächern (Mathe für Wiwis, Statistik und Ökonometrie). Auch in den meisten anderen Modulen der BWL und VWL wird häufig mit Modellen gearbeitet, in denen man ohne die Mathe nicht weiterkommen wird. Dabei werden mathematische Kenntnisse vorausgesetzt, die weit über die Grundrechenarten hinaus gehen. Insbesondere die Differentialrechnung wird häufig eine zentrale Rolle spielen, wenn es z.B. um das Auffinden lokaler Optimalstellen geht.
Da gerade das Optimieren und Finden von Gleichgewichtssituationen Hauptinhalte der Mikro- und Makroökonomie sind, bestehen diese klassischen VWL-Fächer hauptsächlich aus angewandter Mathematik. Aber auch in der Finanzmathematik und in der Kostenrechnung wird mit Kennzahlen und mathematischen Modellen gearbeitet.
Selbst in Fächern, die auf den ersten Blick gar nicht nach Mathe aussehen, wird oft mehr gerechnet als erwartet. So werden z.B. im Bereich Marketing vor der Platzierung neuer Produkte Marktanalysen durchgeführt, in denen Daten erhoben und ausgewertet werden müssen. Hierzu benötigen Sie gute Kenntnisse aus der Statistik - und diese widerum basieren auf der Mathematik.
Wer Mathe mag, ist im Wirtschaftsstudium gut aufgehoben. Wem die Mathe schwerfällt, dem wird auch das Wirtschaftsstudium schwerfallen. Zwar ist es möglich, den Umfang und Inhalt der Mathe im fortgeschrittenen Studium etwas zu steuern (anspruchsvollere Mathe in der VWL, etwas weniger Mathe in einigen BWL-Fächern), aber grundlegende mathematische Kenntnisse werden in jedem Fall erforderlich sein. Hierzu gehört aber nur selten die reine, trockene Mathematik, die nur aus Herleitungen und Beweisen besteht. Vielmehr benötigen unsere Studierenden in den ersten Semestern einen sicheren Umgang mit der Schulmathematik (bis zur 12. bzw. 13. Klasse) und mit einigen weiterführenden Themengebieten der angewandten Mathematik.
Sowohl die Schulmathematik als auch einige weiterführende Themen sind Inhalte des Moduls Mathematik für Wirtschaftswissenschaften. Neben der Vorlesung bieten wir Mathetutorien in kleinen Gruppen an und die Möglichkeit, jederzeit Fragen in unserem Forum zu stellen. Wir stellen viele Übungsaufgaben online und in gedruckter Form zur Verfügung, damit die Studierenden durch viel eigene Übung und Wiederholung routiniert im Umgang mit mathematischen Termen und anwendungsbezogenen Aufgaben werden können. Wer dieses Angebot intensiv nutzt, sollte für den weiteren Verlauf des Studiums und den damit verbundenen mathematischen Anforderungen gut gewappnet sein.