PhD Workshop: Dynamic Games - Numerical Methods and Applications
Mit Prof. Ulrich Doraszelski von der Wharton School der University of Pennsylvania folgte einer der auf dem Gebiet der dynamischen Industrieökonomie weltweit führenden Experten der Einladung an die Justus-Liebig-Universität Gießen. Die Untersuchung des Einflusses von Unternehmensentscheidungen wie etwa der Investition in Produktionskapazitäten oder in Forschung und Entwicklung auf die langfristige Entwicklung von Sektoren stand im Mittelpunkt der von der Professur VWL 1 (Professur für Industrieökonomie, Wettbewerbspolitik und Regulierung) ausgerichteten Veranstaltungen.
Prof. Doraszelski hat eine Vielzahl von Aufsätzen in den angesehensten volkswirtschaftlichen Fachzeitschriften wie der American Economic Review, der Review of Economic Studies und in Econometrica veröffentlicht. Neben seiner Lehrtätigkeit an der Wharton University of Pennsylvania ist er zudem als Associate Editor für das führende „Field-Journal“, das RAND Journal of Economics tätig.
Als Teil des am Fachbereich 02 veranstalteten Forschungskolloquiums präsentierte Prof. Doraszelski am 14.01.2015 zunächst in einem 90-minütigen Vortrag seine aktuelle Arbeit zum Thema „Measuring the Bias of Technological Change“. Er wirft darin die Frage auf, ob technischer Fortschritt in erster Linie arbeitssparend ist, ein Punkt, dessen mögliche Konsequenzen in der folgenden Aussprache mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern intensiv diskutiert.
Im Rahmen der Doktorandenausbildung des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften bot Prof. Doraszelski dann am 15. und 16. Januar weiterführende Vorlesungen auf Schloss Rauischholzhausen an. Dieser Workshop war Teil des interuniversitären MAGKS-Programms, in dessen Rahmen die Universitäten Marburg, Aachen, Gießen, Göttingen, Kassel und Siegen (MAGKS) eine gemeinsame Doktorandenausbildung im Fach Volkswirtschaftslehre anbieten. Ziel des MAGKS-Programms ist es, die Qualität der Promotionsarbeiten weiter anzuheben und deren Einbindung in die internationale Forschung zu fördern. Zusätzlich zu den Teilnehmern der MAGKS-Universitäten nahmen an der Veranstaltung Jungforscher aus Mannheim, Ulm und Wien teil. Zu erwähnen ist auch das Gießener Graduiertenzentrum Sozial-, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften (GGS), welches einige der heimischen Teilnehmer unterstützte, indem es die Kosten des Workshops übernahm.
Ziel des aktuellen Kurses war es, Methoden der dynamischen Industrieökonomie nicht nur kennenzulernen, sondern auch konkrete Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Methodisch bewegten sich die Ansätze hierbei im Bereich der Differenzialspiele, die Teil der dynamischen Spieltheorie sind. Da diese spezielle Gruppe von Spielen selten analytisch gelöst werden können, müssen die Lösungen zumeist numerisch approximiert werden. Neben Vorlesungselementen hatten die Teilnehmer des Workshops so auch die Möglichkeit in Kleingruppen unter Verwendung entsprechender Programme (z.B. Matlab) Lösungen zu erarbeiten und diese mit Prof. Doraszelski zu diskutieren. Fortgeschrittenen Promovierenden wurde zudem die Möglichkeit gegeben, im Gespräch mit Prof. Doraszelski den Stand der eigenen Forschung vorzustellen.