Projekt: Die Bestimmung regionaler Preisindizes – Das Beispiel Österreich
Im Rahmen der Auschreibung „Weißer Fleck“ Regionale Preisindizes – Wie kann die Wissenslücke geschlossen werden? des Rates für Sozial- und Wirtschaftsdaten wurde eine Studie zur Bestimmung der regionalen Kaufkraft in den österreichischen Bundesländern aus dem Jahr 2006 als ein konkretes Beispiel für eine Erhebung regionaler Preisindizes dargestellt. Ziel des Projektes ware eine wissenschaftliche Evaluierung der gewählten Vorgehensweisen sowie der Aussagekraft der erzielten Ergebnisse. Daneben wurde eine erste Analyse der bei der Bestimmung von regionalen Preisindizes zu erwartenden Kosten durchgeführt.
Zusammenfassung
Der vorliegende Aufsatz stellt österreichische Studien aus den Jahren 2004 und 2005 vor, die regionale Preisindizes auf Ebene der (österreichischen) Bundesländer und Bezirke abgeleitet haben. Neben der Präsentation der Vorgehensweise und Ergebnisse dieser Studien liegt der Schwerpunkt der Arbeit auf deren statistischer Evaluierung. Untersucht wird dabei insbesondere die Frage, inwieweit eine auf wenige Güter beschränkte Erhebung zu aussagekräftigen Ergebnissen führt. Es wird gezeigt, dass der Preisindexschätzer eines aus neun Gütern bestehenden Bündels die Varianz eines auf Basis von siebzig Gütern abgeleiteten Preisindexes zu mehr als 95 % erklären kann. Wichtig ist allerdings eine geeignete Auswahl der Güter. Die statistische Analyse kann hier a priori Vermutungen unterstützen und gegebenenfalls korrigieren. Unsere Resultate unterstreichen hier die besondere Bedeutung, die der Kategorie Wohnen im Hinblick auf die regionalen Preisniveaus zukommt. Ein weiterer Schwerpunkt dieses Aufsatzes liegt darauf, wie eine bestehende Datenbasis zur Optimierung zukünftiger Studien zur Bestimmung regionaler Preisindizes verwendet werden kann. Wir betrachten eine einfache Anwendung mit nur zwei Güterkategorien und demzufolge sehr beschränktem Optimierungspotential. Je nachdem ob die Qualität bei gegebenen Kosten maximiert oder die Kosten bei gegebener Qualität minimiert werden sollen, kann man zeigen, dass schon in diesem Szenario Kosteneinsparungen bzw. Qualitätsverbesserungen im Ausmaß von 6-7% durch eine optimierte Ausgestaltung der Erhebung erreichbar sind.
Beginn:
01.08.2008
01.10.2008
Thomas Krauskopf
Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD)
Die Bestimmung regionaler Preisindizes – Das Beispiel Österreich