"Die Schule von Salamanca – rechtswissenschaftliche Erkenntnisperspektiven" am 17.1.2014
Prof. Dr. Thomas Duve, Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte, Frankfurt am Main
Am 17.01.2014 war Prof. Dr. Thomas Duve, Geschäftsführender Direktor des Max-Planck-Instituts für europäische Rechtsgeschichte, Frankfurt a.M., zu Gast am Rudolf-von-Jhering-Institut und sprach über „Die Schule von Salamanca – rechtswissenschaftliche Erkenntnisperspektiven“. Im ersten Teil seines Vortrags führte er anhand des Dritten Mexikanischen Konzils (1585) in die Wirkgeschichte der Schule von Salamanca im Mittelamerika der frühen Neuzeit ein. Daran schloss sich ein zweiter Abschnitt über normative Praktiken im frühneuzeitlichen Neuspanien an, der von der Frage des „gerechten Kriegs“ gegen die indigene Bevölkerung über den normativen Stellenwert des Beichtsakraments bis hin zu Finanzierungspraktiken und Fragen ökonomischer Moral in der Neuen Welt ein weites Spektrum moraltheologischer Diskussionen mit weitreichenden, teils bis heute nachwirkenden rechtlichen Konsequenzen eröffnete. Dies bereitete den Boden für einen abschließenden Blick auf aktuelle rechtswissenschaftliche Erkenntnisperspektiven, der die Fruchtbarkeit der Erkenntnisse und normativen Strategien der Salamanticenser für gegenwärtige Fragen der rechtlichen Ordnung in der globalen Welt hervorhob. Es folgte eine lebhafte Diskussion über die Thesen des Vortrags und seine Folgerungen für aktuelle Rechtsprobleme.