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Vortragsreihe Medizinische Gesellschaft: Der “One-Health-Ansatz“: Forschung für Mensch und Tier ohne Grenzen? (Prof. Dr. Stephanie Krämer)

Veranstaltungsreihe der Medizinische Gesellschaft Gießen e. V.

Wann

16.10.2024 von 18:00 bis 19:00 (Europe/Berlin / UTC200)

Wo

Hörsaal H1 Medizinisches Lehrzentrum, FB Medizin, Klinikstraße 29, Gießen

Telefon des Kontakts

0641 98546271

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Die Medizinische Gesellschaft Gießen e.V. lädt ein zu ihrer Veranstaltungsreihe mit fünf Vorträgen im Wintersemester 2024/2025. Am 16.10.2024 eröffnet Prof. Stephanie Krämer (Professur für Versuchstierkunde, Tierschutz & 3R-Zentrum, Veterinärmedizin, JLU Gießen) den Vortragsreigen mit ihrem Referat über „Der One-Health-Ansatz: Forschung für Mensch und Tier ohne Grenzen?“ Der „One-Health-Ansatz“ geht davon aus, dass bei der Entwicklung von Strategien zur Gesunderhaltung der Menschheit auch die Gesundheit von Tieren und der Schutz der Umwelt als Gelingensfaktor beachtet werden muss. Sensibilisiert durch die medizinischen Mehrfachkrisen der letzten Jahre ergingen in der Konsequenz eine Vielzahl national und international getriebener Fördermaßnahmen an viele biomedizinische Forschungsgruppen. Erklärtes Ziel ist es, die vielfältigen Beziehungen zwischen mikrobiellen Erregern, Menschen, Tieren und Ökosystemen besser zu verstehen. Allerdings stehen „nur“ 8 Milliarden Menschen geschätzten 20 Trilliarden tierischer Erdenbewohner gegenüber. So steckt ein anthropozentrischer Ansatz in den nationalrechtlich geltenden  Regelungen im Umgang mit Tieren, wie z.B. dem deutschen Tierschutzgesetz. Hier ist „das Leben und Wohlbefinden von Tieren als Mitgeschöpfe zu schützen“, dennoch kann die Nutzung von Tieren „aus vernünftigen Gründen“ erfolgen. Auch die Forschung am Tier soll zum besseren Verständnis von z.B. Infektionsketten bzw. zoonotischen Erkrankungen beitragen, wobei die Übertragbarkeit von Ergebnissen aus Tierversuchen oft fraglich ist. 2013 wurde eine europaweite Direktive, das 3R-Konzept (Replace, Reduce, Refine), erlassen, die vorgibt, jedes Tierversuchsvorhaben auf „tierfreie“ alternative Experimente zu prüfen. Die Angst um die eigene Gesundheit aber auch der Wunsch nach einem respektvollen Umgang mit der Co-Kreatur Tier haben die aktuellen Debatten um die Frage nach der Unerlässlichkeit von Tierversuchen neu befeuert. Der Vortrag taucht ein in diese Kontroverse und will mit einem Fokus auf den One-Health-Ansatz Chancen und darüber hinaus mögliche Lösungswege aus dem Dilemma aufzeigen.