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Aktuelle Projekte

mAInZaun: Modularer, autonomer und intelligenter Weide(schutz)zaun mit Erkennung und Vergrämung von Wölfen

Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines "intelligenten" Herdenschutzzaunes, welcher Wölfe automatisiert erkennen und vergrämen, sowie den Tierhalter über Störungen informieren kann.

Projektwebseite: https://intelligenter-herdenschutz.de/

Projektmitarbeiterinnen: Dr. Katja Trinkaus, Sarah Lojewski, Annika Held, Karolin Gondolf

EUNetHorse: Europäisches Netzwerk für Wissensaustausch - und transfer zwischen Akteuren des Pferdesektors, um Widerstandsfähigkeit von landwirtschaftlichen Pferdebetrieben zu verbessern

Ziel des Projektes ist es, Wissen zu den Themen Tierwohl, Ökonomie und Nachhaltigkeit von landwirtschaftlichen Pferdebetrieben zu sammeln, aufzubereiten, und an Praktiker zu vermitteln.

Projektmitarbeiterin: Sarah Lojewski

VerZi: Automatische Verhaltensbewertung bei Milchziegen 

Ziel des Projektes ist es, mit Hilfe von künstlicher Intelligenz Problemverhalten bei horntragenden Ziegen automatisiert zu erkennen.

Reduktion von Absetzstress bei Kuh und Kalb in der kuhgebundenen Milchkälberaufzucht 

Kälber in der konventionellen Milchproduktion werden größtenteils innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Geburt von der Mutter getrennt und künstlich mittels Tränkeimern oder Tränkautomaten aufgezogen. Als Reaktion auf die zunehmende Forderung der Verbraucher nach tiergerechteren Produktionssystemen, besteht bei einigen, insbesondere ökologisch wirtschaftenden Milchviehbetrieben jedoch zunehmend Interesse, die Kälber wieder mit ihren Müttern aufzuziehen. Diese sogenannte muttergebundene Aufzucht der Kälber hat viele Vorteile. Die Tiere können ihre sozialen Verhaltensweisen ausleben, sich zum Beispiel gegenseitig belecken und die Kälber lernen von ihren Müttern spielerisch die Regeln der Herde. Weiterhin kann die muttergebundene Aufzucht für eine sehr gute Entwicklung der Kälber sorgen, was sich zum Beispiel in höheren täglichen Gewichtszunahmen messen lässt. Auch zeigen die Kälber weniger gegenseitiges Besaugen. Dies ist eine Verhaltensstörung die auf ein unbefriedigtes Saugbedürfnis zurückzuführen ist und bei der es zu Gesundheitsstörungen wie zum Beispiel Entzündungen an den besaugten Körperstellen oder Bezoarbildung bei den saugenden Tieren kommen kann. 

Allerdings gibt es auch bei der muttergebundenen Aufzucht Nachteile. So zeigen sowohl Kühe als auch Kälber starke Stressreaktionen, wenn die entstandene Kuh-Kalb-Bindung im Zuge des Absetzens später wieder gelöst werden muss. Denn auch in der muttergebundenen Aufzucht in der ökologischen Landwirtschaft findet dies viel früher  – meist mit drei bis vier Monaten – statt als in der Natur, wo die Entwöhnung in der Regel nach mehr als acht Monaten stattfindet. In der Milchviehhaltung findet diese Trennung oft nicht nur früher als in der Natur, sondern zusätzlich auch noch abrupt statt. Für Kuh und Kalb stellt das eine große Stresssituation dar. 

In diesem Projekt in Kooperation mit dem Thünen-Institut für Ökologischen Landbau wird der Frage nachgegangen, welches Verfahren zum Entwöhnen den geringsten Stress für Kuh und Kalb verursacht und deshalb besonders gut geeignet ist, die im Zuge der kuhgebundenen Kälberaufzucht entstandene Kuh-Kalb-Bindung wieder zu lösen. Dazu werden zuerst zwei verschiedene Verfahren bezüglich ihrer Stressbelastung für die Tiere beim Entwöhnen im Experiment getestet. Anschließend werden dann unterschiedliche, in Praxisbetrieben bereits angewandte Varianten der Entwöhnung hinsichtlich der Stressbelastung für Kuh und Kalb untersucht. Die Ergebnisse der Studie sollen später zur Entwicklung eines Handlungsleitfadens zur erfolgreichen Milcherzeugung mit kuhgebundener Kälberhaltung beitragen. Auf diese Weise soll der Wissenstransfer in die Praxis gewährleistet werden um interessierten Betrieben fundierte Informationen zur Verfügung zu stellen, bei welchen Voraussetzungen sich welches Absetzverfahren am besten eignet, sodass letztendlich eine Verbesserung der Bedingungen in der Nutztierhaltung vorangetrieben werden kann.

Projektmitarbeiterin: Anina Vogt

 

Kälberkompass

Das Fachmagazin Milchpraxis initiierte das Projekt Kälberkompass und konnte bereits einige namhaften Firmen als Partner gewinnen. Es ist ein Zusammenschluss von Experten aus der Kälberbranche, Tierärzte, Landwirte und Wissenschaftler entstanden, der in einem Vergleichsprozess die Kälberaufzucht auf Betrieben optimieren möchte.

Mit einem Team von ausgewählten Betrieben, zusammen mit den Hoftierärzten, werden zunächst ausgesuchte Parameter in der Aufzuchtphase erhoben und protokolliert. Das Vergleichen innerhalb der Gruppe und der Austausch sollen motivieren und aufzeigen wo ein Betrieb ausreichend aufgestellt ist, und wo noch Verbesserungen erzielt werden können. Die Kälber- und auch die Rinderaufzucht sollen nicht länger stiefmütterlich behandelt werden, sondern mehr in den betriebsindividuellen Fokus rücken. Dort liegt schließlich das Potential der kommenden Generationen von Milchkühen. Und es gibt noch viele Stellschrauben, an denen wir gemeinsam drehen können.

Es hat sich um dieses Projekt herum im Institut Tierhaltung eine Kälberkompass-AG gegründet. Es sind u.a. Studierende und Doktoranden, die diese Datenerhebung freiwillig unterstützen und weitere Erkenntnisse für ihre Abschlussarbeiten ziehen möchten.

Projektmitarbeiterin: Jennifer Stiehl

 

(Besser) intuitiv verständliche Tränkesysteme für Milchkälber

Kälber in der konventionellen Milchproduktion werden größtenteils direkt nach der Geburt von der Mutter getrennt und durch Personal mit Tränkeimern oder Flaschen mit Saugnuckel ernährt. Viele Kälber zeigen Schwierigkeiten den künstlichen Saugnuckel zu verstehen und müssen erst durch das Personal trainiert werden, was je nach Kalb sehr zeitaufwendig sein kann. Problemtrinker können noch bis zu 4 Tage nach der Geburt individuelle Betreuung benötigen. Kälber, die Probleme haben von den Tränkeimern zu trinken und nicht genügend Aufmerksamkeit vom Personal bekommen, können jedoch wichtige Mahlzeiten verpassen, wobei eine gute Versorgung gerade in den ersten Tagen entscheidend für die Gesundheit des Kalbes ist. Neben durch Hunger induzierten Stress, kommt es auch zur Unterversorgung des Kalbes, was es anfälliger für Krankheiten macht.

In der Natur suchen die Kälber instinktiv innerhalb der ersten Stunden nach der Geburt den Weg zum Euter der Mutter, um die Kolostralmilch aufzunehmen. Die Eutersuche der Kälber verläuft dabei größtenteils nach der „Versuch-und-Irrtum Methode“ indem die Kälber den Körper der Mutter mit ihrem Maul und/oder Zunge absuchen. In Verhaltensstudien wurden das Aussehen und Konformation des Unterbauches und Euters der Mutterkuh als entscheidender Faktor für die Zeitspanne von der Geburt bis zum ersten Saugvorgang durch (motivierte) Kälber beschrieben.

In diesem Projekt soll die die Annahmegeschwindigkeit unterschiedlicher Kälbertränkesysteme, die verschiedene anatomische Reize des Muttertieres simulieren, sowie unterschiedliche Nuckelstellungen darbieten, verglichen werden. Dies hat zum Ziel die Annahmegeschwindigkeit der künstlichen Tränkesysteme durch die Kälber zu erhöhen um den Arbeitszeitbedarf für das Anlernen des Tränkens der Kälber zu reduzieren (Arbeitswirtschaftliche Vorteile) und in Situationen wo dem Personal wenig Zeit zur Verfügung steht und ggf. nicht alle Kälber optimal betreut und angelernt werden können zu einer Verbesserung der Versorgung der Kälber (Vorteile für das Tierwohl) beizutragen.

Projektmitarbeiterin: Anina Vogt

 

Green Dairy

Ziel des Projektes ist die Entwicklung innovativer Tier-Pflanze-Agrarsysteme, welche die gesellschaftliche Akzeptanz von Milchviehhaltungssystemen in Gemischtbetrieben durch ihre ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit sowie durch ein hohes Maß an Tierwohl fördert. Dabei untersuchen die einzelnen Projektbereiche (Tier, Pflanze, Umwelt) die Auswirkungen verschiedener Fütterungsintensitäten (high-, low-input) auf Ökologie, Ökonomie und auf das Tierwohl von Milchkühen und deren Nachkommen. 

Projektmitarbeiterin: Noemi Santo