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Forms of the Good Life in a Global Context: Hegemonic Cultural Models, Literary Form, and Counter-Narrative



Today’s cascading crises the world over are increasingly prompting questions of the good life, of its very possibility and forms – questions that have always been at the heart of literature. Not only is literature a privileged medium of cultural reflection, but it also offers a test ground whereon thought experiments of the good life can be formed, aesthetically realized, and critically interrogated. In this capacity, then, it seems more important than ever to read literary texts – in their formal heterogeneity and conceptual diversity – as a stage for the enactment and critique of the dominant models and good life ‘fantasies’ specific to our current age.

This conference aims to inquire into ideas of the good life in different cultures as well as in various literary genres and text types with a focus on modernity, i.e. starting from the 19th century and its economic orientation. Its focus lies not only on themes, but expressly also on aesthetic and literary forms of representation. It is part of the specific characteristics of poetic and fictional texts that they do not offer normative knowledge and ideas, but rather plural aesthetic representations and perspectives.


The conference is organized around three central areas of concern, the first being

(1) dominant, hegemonic and culturally specific models of the good life in different cultural contexts, such as the American Dream, the welfare state, neoliberalism, identity politics, or hedonism, to name just a few.

(2) The second area deals with the role of literature vis-à-vis these models, inquiring in theoretical and conceptual terms into the function of literature as a medium of cultural reflection by which to critically assess hegemonic models of the good life.

(3) The third area will trace specific narratives and counter-narratives of the good life and its dominant cultural models in exemplary analyses and case studies of a broad spectrum of genres and text types.

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Wald: Re-Mythisierung in Zeiten des Digitalen

Wald: Online-Studientage 2022/23

 

Wald – eine Spurensuche
Interdisziplinäres Kolloquium im Rahmen der Reading Week des FB 04
Leitung: Prof. Dr. Kirsten von Hagen (Institut für Romanistik, FB 05), Dr. Corinna Dziudzia (Forschungszentrum Gotha)
 
Der Botanist und Autor Francis Hallé hat einen großen Traum: Er möchte im Westen Europas auf 70000 Hektar eine Art Urwald anlegen, der ohne menschliche Pflege wachsen kann.  Der Dokumentarfilmer Jan Michael Haft setzt in seiner zweiteiligen Arbeit den Mythos Wald (2009) in Szene. Fotografen wie Kilian Schönberger veröffentlichen Bildbände zum Wald in Serie. Aktuell scheint das Thema Wald in öffentlichen Diskursen zentral.   Sowohl in Frankreich als auch in Deutschland ist dabei eine Re-Mythisierung des Waldes zu konstatieren, die zum einen als Effekt einer ökologisch bedingten Krise und zum anderen als Folge zunehmenden Digitalisierung zu lesen ist.
Umso mehr sich das Buch in seiner Materialität vom Wald als rohstoffliefernde Grundlage in Zeiten der Digitalisierung entfernt, um so mehr scheint der Wald Thema zu werden, im Ecocriticsm , der Kulturökologie  und im Nature Writing.  Wald ist Anti-Digitalität, weil umfassend sinnlich erfahrbar. Angesichts zunehmend konfrontativer politischer Lager, dem Klimawandel oder der die Digitalisierung beschleunigenden Pandemie, scheint der Wald transdisziplinärer wie transkultureller Fluchtpunkt zu werden, während er zugleich als gefährdetes Gut oder bereits als Leerstelle im Nicht-Mehr-Vorhandensein beschrieben wird.  Wald scheint entsprechend als Denkfigur für verschiedene aktuelle Beobachtungen nutzbar, an die im Rahmen der geplanten Veranstaltungsreihe angesetzt werden soll, um der wahrzunehmenden Ubiquität des Waldes aus einer interdisziplinären, d.h. komparatistischen, kulturwissenschaftlichen, soziologischen, intermedialen, literatur- und kulturhistorischen Perspektive nachzuspüren.
Die Konferenz wird auf Webex, also digital stattfinden:   https://uni-giessen.webex.com/meet/kirsten.v.hagen

 


 

Antike Philosophie, Bildung und das gute Leben

 

Die PH Heidelberg organisierte in Kooperation mit der Gesellschaft für antike Philosophie (GANPH) am 23./24. 6. 2022 eine Tagung, die sich der Frage nach dem Zusammenhang zwischen Philosophie, Bildung und gutem Leben in der Antike widmete. Ziel der Tagung war es, den oftmals bloß behaupteten Zusammenhang zwischen Philosophie, Bildung und gutem Leben aufzuarbeiten und zu durchdenken. Dazu soltel auf die antike Philosophie zurückgegriffen werden, die historisch der Ausgangspunkt und systematisch das Modell der philosophischen Theorien des gelingenden Lebens ist. Anhand antiker Vorstellungen und Entwürfe soltel diskutiert werden, ob oder wie pädagogische und didaktische Thesen, z. B. über den Sinn und Zweck von Bildung und philosophischem Unterricht, auch heute durch Theorien des guten Lebens gestützt werden können. Dabei wurden, neben der Philosophie der Antike in ihrer ganzen Vielfalt und zeitlichen Ausdehnung, auch angrenzende Gebiete (wie z. B. die antike Literatur) sowie moderne Weiterentwicklungen antiker Theorien (z. B. im »Fähigkeitenansatz« von Martha Nussbaum) einbezogen.

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Texte 'Literatur als Welterschließung - Schreibatelier'
B: Jedes mal triefend Nass! Und dann dieser unangenehme Durchzug. Gibt es hier im ganzen Haus etwa keine Handtücher? Da muss man jedes mal Angst haben sich den Tod zu holen. EINE SOCKENTRAGÖDIE von Adi Einecke
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Das Solothurner Dreikönigsspiel

Alles wird besser, wenn der Messias kommt und den Menschen das Heil bringt ... wirklich? König Herodes jedenfalls sieht das anders. Er hat sich in Jerusalem ein komfortables (Tyrannen-) Leben eingerichtet, indem er alle Gegner beseitigt und alle Schriften, die ihn als legitimen Herrscher in Frage stellen könnten, verbrannt und sich durch Geschenke die Unterstützung des Hohenpriesters gesichert hat. Wenn also nun die Scharen aus dem Orient kommen und den neugeborenen König suchen, mit dem das "gute Leben" beginne, schrillen bei ihm die Alarmglocken.

Hanns Wagners Dreikönigsspiel aus dem Jahre 1561, das gerade kein klassisches Dreikönigsspiel, sondern ein Fastnachspiel sein will, welches gesellschaftliche und politische Unordnung anprangern oder verlachen darf, richtet den Blick auf diesen oft nur kurz behandelten Teil der Geschichte von den "heilgen dry wysen" - und lässt dem Publikum eine Reihe von Deutungsmöglichkeiten offen, wie sich die unterschiedlichen Definitionen des "guten Lebens" in seiner Gegenwart spiegeln.

Aufführungsdauer: ca. 45–60min


Aufführungstermine:

03.12.2022, 16 Uhr: Grünberg, Hospitalkirche (Eintritt frei)

12.12.2022, 18 Uhr: Gießen, Pankratiuskapelle (Eintritt frei)

14.01.2023, 19 Uhr: Bamberg, Universität (im Rahmen des Kolloquiums BaGiCheKa)

Weitere Informationen im Terminkalender der JLU

Troubling Time(s): Final Conference of the 5th PhDnet Cycle. 2022, October 26. - 28.

Vortrag: Forms of Good Life in Times of Crisis

(Freitag, 18. Oktober 2022)

Keynote by Prof. Dr. Annette Simonis and Prof. Dr. Kirsten von Hagen (JLU)

 

One of the many characteristics and functions of world literature consists in exploring different ways of living in a local, national or global perspective. This may at first sight seem a commonplace. Nonetheless, the implications of this observation are by no means trivial. As it turns out, across the centuries many literary texts focus on presenting or showcasing forms of good life and their various presuppositions and consequences. At the JLU a research group is currently investigating the aesthetic and literary presentations of the good life — which some colleagues have termed the eudaimonic dimension of literature — in detail in a historical  and systematic perspective.
Our contribution explores in how far literary texts / narrative fictions offer descriptions or models of the good life in the context of ecological or economic crises. Interestingly, in the fictional texts the dark foil of crisis tends to stimulate the development and elaboration of concepts of well-being and good living by exploring new forms of literary writing. The critical, precarious mode that endangers the protagonists and their survival thus provokes and inspires the unfolding of eudaimonic forms.


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Schola des Arbeitskreises Antike-Mittelalter


Schola des Arbeitskreises Antike-Mittelalter

 

Vom 4.-6. Oktober 2022 organisierte der Arbeitskreis »Antike-Mittelalter« an der JLU Gießen eine interdisziplinäre Autumn School für Studierende am Übergang vom BA zum MA zum Thema »Das gute Leben«. Beteiligt waren die Theologie, die Geschichtswissenschaft und die Literaturwissenschaften sowie die Kunstgeschichte und Archäologie. In klassischen 90-minütigen Seminareinheiten, die jeweils von unterschiedlichen Dozenten geleitet wurden, erhielten die Studierenden Einblicke in zentrale Texte und Zeugnisse einer Diskussion des guten Lebens aus der Antike, dem Mittelalter und der Frühen Neuzeit.

 

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Hanns Wagners ›Tragoedia Ursina‹

Hanns Wagners ›Tragoedia Ursina‹

 

Das Martyrium als Christusnachfolge wird in religiöser Literatur oft als Gipfelpunkt eines guten und rechten Lebens beschrieben. Diese Idee, die aus dem frühen Christentum, der Zeit der Christenverfolgung, stammt, erlebt im konfessionellen Zeitalter neue Aktualität, wenn es um das Leben im ›rechten‹ Glauben geht und um die Frage, ob die Herrschaft tatsächlich über den Glauben der Untertanen bestimmen und sie mit Gewalt zur Akzeptanz der eigenen Konfession zwingen darf. Die Frage, ob derjenige, der sich dem Druck der Politik beugt und dadurch Vorzüge genießt, oder der, der alle Bedrängnisse bis hin zum Tod auf sich nimmt, um seinen Werten treu zu bleiben, ein ›gutes‹ Leben führt, bewegt auch heute noch in ganz anderen, ob in religiösen oder in säkularen Kontexten.

Das Thema des Martyriums derer, die sich nicht dem Tyrannen unterwerfen, sondern ihre Religion und ihre Werte bewahren, mit Blick auf ein seliges Leben im Jenseits und einen Segen für die Nachwelt, wird in Hanns Wagners ›Tragoedia Ursina‹ aus Solothurn diskutiert – am Beispiel des Solothurner Stadtheiligen Ursus. Er war Mitglied der Thebäischen Legion, die im 3. Jahrhundert wegen ihres christlichen Bekenntnisses auf Befehl des Kaisers hingerichtet wurde. Die Uraufführung 1581 stand im Kontext des hundertjährigen Jubiläums des Beitritts Solothurns zur Eidgenossenschaft und diente als klares Statement der katholischen Zentralschweiz, die ihre Position im mehrheitlich reformierten Bündnis verteidigte, ohne dieses in Frage stellen zu wollen. Die Aufführung 2022 stand im Kontext des DFG-Projekts »Inszenierungen von Heiligkeit«. Dass sie politische Aktualität erfahren hatte, war nicht geplant.

Aufführungstermine:

02.07.2022, 15.00 Uhr: Grünberg, Schloss (ehem. Antoniterkloster)

14.07.2022, 19.30 Uhr: Gießen, Botanischer Garten

18.07.2022, 19.45 Uhr: Prag, Karolinum 

 

→ Weitere Informationen im Terminkalender der JLU