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Institut

Wissenswertes zum Profil des Institutes, den Professuren und MitarbeiterInnen sowie zu den Kontaktdaten der Sekretariate

An der Gießener Universiät bestand seit 1916 ein Seminar für "Slavische Sprachen", welches 1961 in ein selbständiges "Institut für Slavistik" umgewandelt wurde. Mit Schließung der Slavistikinstitute an den Universitäten Frankfurt/ Main und Marburg und der Gründung des "Gießener Zentrums Östliches Europa" im Jahre 2006 wurde Gießen zum Zentrum der Slavistik im Bundesland Hessen.

Universitäres Sprachangebot ist u.a. daran ausgerichtet, inwiefern eine Fremdsprache am Gymnasium unterrichtet wird, denn die zum Schulunterricht befähigten Gymnasiallehrer und -lehrerinnen müssen ein Lehramtsstudium durchlaufen. Da im Bundesland Hessen Russisch als Schulfach angeboten wird, ist Gießen also Hessens zentrale Ausbildungsstätte für Russischlehrerinnen und -lehrer.

Daneben ist ein "Institut für Slavistik" natürlich bemüht, das Fach als Ganzes abzubilden, das heißt, die großen Sprachareale Ost-, West- und Südslavistik in Lehre und Forschung angemessen zu repräsentieren. Angemessen bedeutet, dass kein Slavistikinstitut der Welt alle slavischen Sprachen in Sprachpraxis und Forschung gleichermaßen berücksichtigen kann. Allein schon die Frage, wieviele slavische Sprachen es gibt, kann unterschiedlich beantwortet werden, aber sicher wird man Tschechisch, Slovakisch, Ober- und Niedersorbisch, Polnisch, Kaschubisch, Ukrainisch, Rusinisch, Weissrussisch, Russisch, Serbisch, Bosnisch, Kroatisch, Montenegrinisch, Bulgarisch, Makedonisch, Slovenisch nennen wollen, auch wenn man über den jeweiligen Status (voll ausgebaute Standardsprache oder doch nur Regiolekt?) immer streiten kann, wobei die Aufzählung weitere linguistisch interessante Varianten wie Torlakisch (ein Übergangsdialekt des Bulgarischen) oder Moliseslavisch (ein nur in Italien gesprochener kroatischer Dialekt) gar nicht enthält. Die ausgestorbenen slavischen Sprachen, deren (westslavische) Reste in vielen deutschen Ortsnamen noch auftauchen (bekannt ist das Beispiel "Leipzig < lipa = Linde") geben dem Bild dann noch eine faszinierende historische Tiefe.

Das Institut für Slavistik in Gießen bildet die drei großen Sprachareale des Slavischen ab durch sprachpraktische Ausbildung und entsprechende wissenschaftliche Studiengänge in den Sprachen:

  • Russisch
  • Ukrainisch
  • Polnisch
  • Tschechisch
  • Serbisch-Bosnisch-Kroatisch

Die Slavistik in Gießen bietet mit der Einführung der neuen Studiengänge ab dem Wintersemester 2020/ 2021 eine konzentrierte slavistische Ausbildung an, welche Spracherwerb in mindestens zwei slavischen Sprachen und die wissenschaftliche Bearbeitung der verschiedenen slavischen Sprach-, Literatur- und Kulturareale kombiniert. Dies führt durch die Ergänzung des Studiums mit den Geschichtswissenschaften zum Erwerb eines Expertenwissens im Bereich des östlichen Europa, was durch die Einbindung in den Forschungskontext des "Giessener Zentrums Östliches Europa" intensiviert wird.

In engerem Sinne berufsbezogen kann die Slavistik auch studiert werden im Rahmen des Studiengangs "Intercultural Business and Communication" (ICB), der noch stärker als sein Vorgänger (Moderne Fremdsprachen, Kulturen und Wirtschaft, MFKW) kulturspezifische und wirtschaftswissenschaftliche Expertise zusammenbindet. Die neu geschaffene Professur für den Studiengang ICB wird die Verbindung von wirtschaftssprachlichen Kompetenzen und Ökonomischem Handlungswissen zentral vermitteln. Sowohl die schon jahrzehntelang gepflegten, als auch die erst in jüngster Zeit geknüpften Partnerschaften mit Universitäten in slavischen Ländern - erwähnt seien Łódź (Polen), Kazan (Russische Föderation) und Kiev (Ukraine) - bieten den Studierenden die Möglichkeit, klar organisierte Auslandssemester zur praktischen Bewährung ihrer Sprachkenntnisse zu planen (mit Anerkennung der im Ausland erbrachten Studienleistungen), wobei so auch die Anbahnung von Auslandspraktika erleichtert wird. Natürlich wird der Gießener Sprachunterricht durch muttersprachliche Lektorinnen und Lektoren aus diesen Ländern getragen.