Veranstaltungen
Die Professur für Islamische Theologie und ihre Didaktik darf stolz die dritte Zeugnisvergabe für 15 Lehrerinnen und Lehrer präsentieren, die von nun an das Fach Islamische Religion an den Grundschulen unterrichten dürfen.
Die Vergabe begann mit einer Begrüßungsrede durch die Leiterin der Weiterbildung Frau Buchtaleck, gefolgt von weiteren Grußworten von Vizepräsidentin Frau Prof. Dr. Dolle, Präsidenten der Lehrkräfteakademie Herrn Dr. Lenz, von Prof. Dr. Sarikaya und dem Vorsitzenden der Gemeinde DITIB, Herrn Özkan.
Herr Prof. Sarikaya sieht Chancen und Herausforderungen auf die angehenden Lehrkräfte zukommen. Diese werden zur Entwicklung einer mündigen religiösen Identität der Kinder beitragen und gleichzeitig eine Brückenposition zwischen Familie, Schule und Kinder einnehmen. Außerdem müssen sie eine anstrengende Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit leisten. Doch dass sie dies Schaffen werden, davon sind wir überzeugt.
Zum Abschluss der Zeugnisverleihung gab es ein gemeinsames Foto.
Abschließend bedanken wir uns bei unserem Ausbilderteam Frau Ermert, Frau Öger-Tunc und Herrn Kumlu für die erfolgreiche Weiterbildung.
Die Weiterbildung der Lehrkräfte für Islamische Religion geht weiter. Diese Woche hat Prof. Dr. Abdullah Takim den angehenden Lehrkräften einen Vortrag über das Gottes- und Menschenbild im Koran gehalten. Wir bedanken uns bei Herrn Takim recht herzlich dafür.
Am 18.04.2016 startete das 4. Weiterbildungsstudium Islamische Religion für Lehrkräfte an der Justus-Liebig Universität Gießen. Prof. Dr. Sarikaya begrüßte die TeilnehmerInnen und stellte die Professur vor.
Hierbei betonte er die großen Chancen, die sich den Lehrkräften durch dieses Studium bieten. Gleichzeitig zeigte er die Herausforderungen auf, die sich aus der Funktion als Brücke und Vermittler zwischen den verschiedenen Ansprechpartnern ergeben. Auch Frau Altuntas vom Hessischen Kultusministerium richtete ein Grußwort an die Anwesenden und lobte die bisherige erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Universität Gießen. Anschließend gab das Ausbilderteam einführende Informationen zum Studiengang und trat in einen regen Austausch mit den hochmotivierten Lehrkräften.
In diese uralte wunderschöne Kunst führt uns an zwei Blockveranstaltungen der Künstler Adel Ibrahim al-Sudany ein. |
Termine | |
erster Block: | 30. Oktober / 31. Oktober |
zweiter Block: | 13. November 12-18 Uhr |
14. November 10-18 Uhr | |
ACHTUNG: HIER SIND NOCH PLÄTZE FREI! TEILNAHME NOCH MÖGLICH! |
Anmeldung: Interessierte können sich im Sekretariat bei Frau Wolfram anmelden (auch per E-Mail ) oder über Stud.IP .
Fachtagung an der Justus-Liebig-Universität Gießen
17. – 19. September 2015
veranstaltet von der Professur für Islamische
Theologie und ihre Didaktik
Die konzeptionelle Grundlegung einer islamischen Religionspädagogik und Fachdidaktik steht als wichtige Aufgabe der in Deutschland dafür eingerichteten theologischen sowie religionspädagogischen Zentren und Professuren noch bevor. Vor diesem Hintergrund möchte die Fachtagung neue Wege zur wissenschaftlichen Grundlegung der Islamischen Religionspädagogik als universitäres Fach aufzeigen. Sie versteht sich als Bestandsaufnahme der bisherigen Entwicklungen und Ansätze, auf deren Grundlage weiterführende Forschungsfragen und Zielperspektiven formuliert werden können.
Renommierte Fachleute widmen sich in einem inhaltlich breit gefächerten Programm folgenden Kernthemen und Fragestellungen: Welche pädagogischen Theorien und Methoden weist die islamische Geistesgeschichte auf und welche Relevanz besitzen diese für die Entwicklung einer modernen islamischen Religionspädagogik? In welchem Spannungsfeld stehen normativ-theologische und historisch gewachsene Glaubenssätze und Traditionen zu den anthropologischen Bedingungen religiösen Lernens? Was sind die Chancen und Grenzen des interreligiösen Lernens aus der katholischen, evangelischen und muslimischen Perspektive? Welche gegenwärtigen Entwicklungen der islamisch-religiösen Bildung zeigen sich in anderen Ländern Europas? Welche Rolle spielt die Kategorie Gender im Kontext des Islamischen Religionsunterrichts und welche Denkanstöße können von den Diskursen in der christlichen Religionspädagogik ausgehen? Schließlich sind fachdidaktische Modelle und Methoden Gegenstand der Auseinandersetzung.
Die Tagung richtet sich an Interessierte und Vertreter der Islamischen Theologie und Religionspädagogik sowie benachbarter Disziplinen.
|
|
Professur für Islamische Theologie und ihre Didaktik
Philosophikum I, Haus E, Raum 111
|
Senatssaal
|
---|---|
Sekretariat: Frau Lena Wolfram
|
|
Die „Islamische Religionspädagogik“ als universitäres Fach befindet sich derzeit in einem Entwicklungsprozess im deutsch-europäischen Kontext. Die Professur für Islamische Theologie und ihre Didaktik veranstaltet im WS 2014/15 eine Ringvorlesung zum Thema „Islamische Religionspädagogik in Theorie und Praxis“. International renommierte Expertinnen und Experten setzen sich in ihren Vorträgen mit unterschiedlichen Aspekten der Fachdisziplin auseinander. Im Fokus stehen schülerbezogene Kompetenzen, Aspekte des Lehrerverhaltens, Möglichkeiten einer kritischen Lehre sowie globale Herausforderungen aus der interreligiösen Perspektive.
Termine:
Alle Termine finden jeweils um 18 Uhr in Raum E 105 im Philosophikum I statt.
05.11.2014
Koranische Narrationen als Förderung und Forderung zum Philosophieren und Theologisieren im Islamischen Religionsunterricht
Assist. Prof. Dr. Mizrap Polat, Eskişehir Osmangazi Universität
20.11.2014
Urteilskompetenz im Islamischen Religionsunterricht
Dr. Ismail Yavuzcan, Eberhard Karls Universität Tübingen
04.12.2014 -
Dieser Termin muss krankheitsbedingt leider ausfallen!
Antinomien des Lehrerhandelns im Islamischen Religionsunterricht
Dr. Tarek Badawia, Universität Erlangen-Nürnberg
18.12.2014
Islamische Religionspädagogik als kritische Lehre?
Dr. Mariam Popal, Universität Bayreuth
29.01.2015
Christliche und islamische Religionspädagogik vor globalen Herausforderungen
Perspektiven im Lichte des Projektes Weltethos
Prof. Dr. Johannes Lähnemann, Universität Erlangen-Nürnberg
12.02.2015
Religious Education in Theory and Practice in the Context of the EU
Prof. Dr. Mustafa Köylü, Ondokuz Mayıs Universität
Kontakt:
Prof. Dr. Yasar Sarikaya
Professur für Islamische Theologie und ihre Didaktik
Otto-Behaghel-Straße 10 E, Raum 110
35394 Gießen
Tel.: 0049-641-99-31050
E-Mail: Yasar.Sarikaya@islamtheologie.uni-giessen.de
Plakat
Kurzberichte und Bilder der Gastvorträge im Rahmen der Ringvorlesung zum Thema "Theorien und Methoden des Lernens und Lehrens im Islam"
Prof. Dr. Stefan Reichmuth (Ruhr-Universität Bochum)
Gießen, 28.04.2014
Prof. Reichmuth hielt im Rahmen der Ringvorlesung „Theorien und Methoden des Lernens und Lehrens im Islam“, die von der Professur für islamische Theologie und ihre Didaktik der JLU Gießen veranstaltet wird, einen Vortrag mit dem Titel „Die islamische Wissensgesellschaft in Geschichte und Gegenwart“ .
In einem Streifzug durch die islamische Bildungsgeschichte legte Reichmuth die These dar, dass der Islam als eine „Bildungsreligion“ zu bezeichnen sei. Dabei wurde aufgezeigt, dass der Koran die Entstehung vieler islamischer Wissenschaftsdisziplinen wie z.B. die Grammatik veranlasst und damit den Weg für unterschiedliche Verkörperungen und Institutionen von Bildung geebnet hat. Reichmuth verdeutlichte, mit welchem Einsatz Muslime die Institutionalisierung von höherer Bildung durch die Etablierung der Madrasa vorangetrieben haben und welches breite Spektrum an religiösen sowie profanen Wissenschaften sie bereits sehr früh – u.a. in Anknüpfung an die antike Bildungstradition – adaptiert und weiterentwickelt haben. Die hieran anschließende Darstellung über die Entwicklung der Lehreinrichtungen im Osmanischen Reich der Neuzeit untermauerte die Annahme, dass man von einer „islamischen Wissensgesellschaft“ sprechen kann. Reichmuth beleuchtete hierbei den Prozess der systematischen Organisation, Bürokratisierung und Hierarchisierung des Schulwesens und Wissens unter den Osmanen ganz im Zeichen der neuzeitlichen Wissensgesellschaft. Durch die Darlegung verschiedener Ansätze zur Reform der Madrasa-Bildung sowie anhand beispielhafter Lehrmethoden konnte Reichmuth schließlich zeigen, dass didaktische Elemente sowie die Elementarbildung einen hohen Stellenwert im osmanischen Reich innehatten.
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Dr. Mark Chalîl Bodenstein (Goethe Universität Frankfurt)
Gießen, 12.05.14
Dr. Mark Chalîl Bodenstein von der Goethe Universität Frankfurt hielt im Rahmen der Ringvorlesung „Theorien und Methoden des Lernens und Lehrens im Islam“, einen Vortrag mit dem Titel Im Brunnen der Geschichte. Qiṣaṣ al-Anbiyāʾ als Symbole im Islamischen Religionsunterricht .
Dr. Bodensteins Vortrag war gekennzeichnet von wissenschaftlicher Komplexität, insofern als dass er Gebrauch von gleich mehreren Fachsprachen machte. Er verband die Sprache der Literaturexegese mit Semiotik und ging über zur Symboldidaktik. Die Sprachen gemeinsam dekodierten den direkten Nutzen von Prophetengeschichten für den Islamischen Religionsunterricht. Ziel dieses Unterrichts solle die Erreichung einer kulturellen Literarität/Kompetenz (= religious literacy ) sein. Das bedeutet, neben Sach- und Fachwissen muss auch selbstreguliertes Lernen trainiert werden, um die Welt deuten und verstehen zu können. Damit entsteht der Bezug zur Semiotik. Religiöse Texte gelten als semiotische Zeichen – für Gläubige als Zeichen Gottes – und insbesondere Prophetengeschichten eignen sich gut für den Grundschulunterricht. Aus den Narrativen lassen sich praktische Handlungsoptionen und ethische Maxime ableiten. Zum Schluss konnte an einem konkreten Textbeispiel aus dem Koran diskutiert werden, wie man im Unterricht vorgehen könnte. Wichtig ist, unter Beachtung der didaktischen Ziele nichts vorzugreifen. Die Wahrheit der Prophetengeschichten ist irrelevant, und deshalb sind diese Geschichten nur Symbole. Für viele ist ihr Wahr Sein ein Zeichen für die Existenz Gottes. Doch dies sollen Schülerinnen und Schüler selbst entscheiden lernen.
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Prof. Dr. Sebastian Günther (Universität Göttingen)
Gießen, 26.05.14
„Nur diejenigen, die Verstand haben, lassen sich mahnen“ (Koran 39:9)
Unter diesem koranischen Leitmotiv hielt Prof. Dr. Sebastian Günther im Rahmen der Ringvorlesung „Theorien und Methoden des Lernens und Lehrens im Islam“ einen Vortrag über Klassische muslimische Denker zur Rolle des Intellekts im Lernen .
In einer Zeitreise in die klassische Periode des Islam (8. -13.Jhd.) beleuchtete Günther die Bildungstheorien früher muslimischer Gelehrter. Anhand ausgewählter Koranverse und Hadithe belegte er zu Beginn den enormen Stellenwert des Wissens im Islam und verwies auf die göttliche Aufforderung, eigenständig nachzudenken und den Verstand zu gebrauchen. Dabei stellte er die Bedeutung der bereits im Koran erwähnten Kulturtechniken des Lesens und Schreibens und den daraus resultierenden Zugang zum Wissen für die Etablierung des Islam als Bildungsreligion heraus. Anschließend skizzierte Günther die Entstehung der frühen intellektuellen Zentren und erläuterte ihre Relevanz für die Rezeption des antiken griechischen Erbes und die Entwicklung der islamischen Wissenschaften. Am Beispiel ausgesuchter Texte kristallisierte er die zentralen Überlegungen prominenter Gelehrter dieser Epoche heraus. Demnach unterscheidet al-Kindi als erster islamischer Aristoteliker zwischen aktivem und passivem Intellekt und entwickelt ein dreistufiges Konzept vom Denken. Die Bedeutung des Verstandes, um zwischen Wahrem und Falschem unterscheiden zu können (al-Samarqandi), führt über die Welt- und Gotteserkenntnis durch rationales Lernen (Ibn Tufail) bis hin zur These Ibn Rushds, dass das rationale Denken und die wissenschaftliche Erforschung der realen Welt nach dem göttlichen Gesetz nicht nur ausdrücklich vorgeschrieben, sondern gar gefordert und geschützt werden. Al-Farabi zufolge verhilft die Vernunft dazu, auf der Basis von Einsicht das Gute zu tun und das Böse zu meiden. Durch Einblicke in Überlegungen von al-Jahiz über den Wert der Bücher und das pädagogische Prinzip, Wissensvermittlung unterhaltsam zu gestalten, stellte Günther die Verbindung zur Unterrichtspraxis her. Abgerundet wurde der Vortrag durch den Verweis darauf, dass auch zeitgenössische muslimische Intellektuelle die aktuelle Dimension der Theorien erkannt haben.
Öffentliche Vortragsreihe zu islamischer Theologie und Religionspädagogik mit renommierten Fachleuten aus Europa startet am 1. November 2012
Die Einführung eines islamischen Religionsunterrichts ist weiterhin ein Hauptthema der öffentlichen Diskussion im Kontext der Integration von muslimischen Migrantinnen und Migranten in Deutschland beziehungsweise Europa. Nach der erfolgreichen Vortragsreihe "Die Modelle, Erfahrungen und Perspektiven der islamischen Religionspädagogik in Europa" veranstaltet nun die Professur für islamische Theologie und ihrer Didaktik der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) im Wintersemester 2012/13 vier weitere Vorträge zu aktuellen Fragen der islamischen Theologie und Religionspädagogik. Renommierte Fachleute aus Europa werden über aktuelle Themen des islamischen Religionsunterrichts referieren. Anschließend gibt es Zeit für Diskussionen.
Die öffentliche Reihe startet am Donnerstag, 1. November 2012, mit dem Vortrag "Bioethische Fragen und Muslime: Neue Herausforderungen für die islamische Religionspädagogik" von Dr. Dr. Ilhan Ilkilic (Universität Mainz/Deutscher Ethikrat). Die Veranstaltung beginnt um 16 Uhr (Raum E 209, Philosophikum I, Otto-Behaghel Straße 10, 35390 Gießen).
Donnerstag, 1. November 2012
"Bioethische Fragen und Muslime: Neue Herausforderungen für die islamische Religionspädagogik"
Dr. Dr. Ilhan Ilkilic (Deutscher Ethikrat/Universität Mainz)
Donnerstag, 29. November 2012
"Die Entwicklung des islamischen Religionsunterrichts in den Niederlanden"
Dr. Johan H. Meuleman, Inholland University of Applied Sciences (Niederlande):
Donnerstag, 24. Januar 2013
"The Contribution of Religious Education to Social and Community Cohesion: Examining The Case of Islamic Education in Secular Multicultural European Societies"
Prof. Dr. Abdullah Sahin, Markfield Institute of Higher Education (England)
Donnerstag, 07.02.2013
"Menschenbild im Islam und seine Bedeutung für islamischen Religionsunterricht"
Ass. Prof. Dr. Mizrap Polat, Osnabrück/Osmangazi Universität Eskisehir
Alle Vorträge beginnen um 16 Uhr im Haus E, Raum 209 (GiZo-Konferenzraum), im Philosophikum I, Otto-Behaghel-Straße 10, 35390 Gießen.
Kontakt:
Dr. Yasar Sarikaya
Otto-Behaghel-Straße 10E, 35394 Gießen
Yasar.Sarikaya@islamtheologie.uni-giessen.de
Die Entwicklung des islamischen Religionsunterricht in den Niederlanden
Am 29. November 2012 lud die Professur für islamische Theologie und ihre Didaktik der JLU Gießen zum Vortrag "Die Entwicklung des islamischen Religionsunterricht in der Niederlande" , vorgetragen von Herrn Dr. H. Johan Meuleman von der Inholland University of Applied Sciences (Niederlande) ein.
Es wurde erläutert, wie das Fach "islamische Religion" entstanden und wie dieses im Schulgesetzt der Niederlande verankert ist. Durch die Initiative von Eltern wurde der islamische Religionsunterricht schon 1980 in die niederländischen Schulen geholt. In den Niederlanden gibt es zwei verschiedene Arten von Schulen, einmal die öffentlichen und die privaten Schulen, die letzteren haben häufig einen religiösen Hintergrund. Sowohl öffentliche als auch private Schulen werden vom Staat finanziert und beaufsichtigt. Weiterhin wurde über die Religionslehrerausbildung sowie über die Ausbildung von Seelsorgern referiert. In den Niederlanden ist es möglich an verschiedenen Universitäten sowie an Hochschulen islamische Religion zu studieren. Text als Download
Bioethische Fragen und Muslime-Neue Herausforderung für die islamische Religionspädagogik
Am 1. November 2012 lud die Professur für islamische Theologie und ihre Didaktik der JLU Gießen zum Vortrag "Bioethische Fragen und Muslime-Neue Herausforderrungen für die islamische Religionspädagogik" , vorgetragen von Herrn Dr. (TR), Dr. IIhan IIkilic M.A. von dem deutschen Ethikrat und dem Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin von der Universität Mainz, ein. Ethische Fragen wurden anhand von Fallbeispielen mit den Studierenden besprochen. Weiterhin wurde über Lebensbeginn, Lebensend e, Organtransplantationen, Hirntod und Organspende in Bezugnahme auf die religiösen und ethischen Vorstellungen der Muslime in Deutschland gesprochen. Es wurde dargestellt, welche Fragen bzgl. des Themas von Schülerinnen und Schülern im Religionsunterricht auftauen könnten und mit wie viel Fingerspitzengefühl die Lehrkraft an diese Fragen heran gehen sollte. Text als Download
The Contribution of Religious Education to Social and Community Cohesion: Examining the Case of Islamic Education in Secular Multicultural European Societies
Am 24. Januar 2013 lud die Professur für islamische Theologie und ihre Didaktik der JLU Gießen zum Vortrag " The Contribution of Religious Education to Social and Community Cohesion: Examining The Case of Islamic Education in Secular Multicultural European Societies" , referiert von Prof. Dr. Abdullah Sahin vom Markfield Institute of Higher Education aus England ein.
In seinem Vortrag berichtete Prof. Sahin zunächst von seinen Erfahrungen mit dem Fach "Islamische Religion" und wie dieses in England aufgebaut und organisiert ist. Anschließend ging er näher darauf ein, wie der Begriff „islamische Bildung“ in unterschiedlichen gesellschaftlichen und nationalstaatlichen Kontexten verstanden und interpretiert wird. In England zum Beispiel gebe es nur ein Konzept für den islamischen Religionsunterricht und den der anderen Religionen gemeinsam. Als "multi faith religion education" wird nur ein Religionsunterricht für alle Konfessionen erteilt. Prof. Dr. Sahin vertritt die Ansicht, dass jeder Mensch etwas von den heiligen Büchern lernen kann, ohne zwangsläufig an sie glauben zu müssen. Der Klassenraum sei ein neutraler Ort, wo den Schülerinnen und Schülern die Grundkenntnisse über die verschiedenen Religionen vermittelt werden. Nicht die Schule, sondern die Eltern sollten die Kinder in die Ausübung des Glaubens einführen. Anschließend stellte Prof. Sahin Überlegungen zur theologischen Verankerung islamischer Bildung an und kam zu dem Schluss, dass die zeitgenössische Ausbildung durch einen Rückgriff auf die theologischen Ursprünge des Islams profitieren könnte.
Im Anschluss daran wurde im Plenum über muslimische Subjektivität und Religiosität diskutiert, und darüber, welche Rolle islamischer Religionsunterricht bei der Ausformung einer religiösen Identität spielen könnte. Text als Download
Workshop: "Anthropologische Grundlagen und Prinzipien der islamischen Bildung"
Am 25. Januar 2013 veranstaltete die Professur für islamische Theologie und ihre Didaktik der JLU Gießen einen Workshop zum Thema: "Anthropologische Grundlagen und Prinzipien der islamischen Bildung", bei dem renommierte Referenten aus Deutschland, England und Österreich Vorträge hielten und inhaltliche Fragen der islamischen Religionspädagogik diskutierten.
Dr. Yasar Sarikaya begrüßte als Veranstalter alle Teilnehmer des Workshops mit der Vorstellung der Referenten und des Programms. Zu Beginn stellte er verschiedene Fragen an die Religionspädagogik der Gegenwart: Was für ein Mensch wird erzogen? Wie ist die Mensch-Gott-Beziehung im Koran dargelegt? Welche Gottesvorstellung soll im Unterricht vermittelt werden? Diese Fragen müssen nach der Meinung von Dr. Sarikaya jetzt von der Religionspädagogik diskutiert und beantwortet werden.
Den ersten Vortrag hielt Dr. Sarikaya mit dem Thema: "Entwicklung zu einer mündigen Identität als Prinzip der islamischen Religionspädagogik" . Sich berufend auf die Definition der pädagogischen Mündigkeit von Prof. Dr. Klaus Roth leitete Sarikaya drei Prinzipien für die islamische Religionspädagogik ab: 1.) reflexives Denken, 2.) kritische Hinterfragung, 3.) Entscheidungs- und Handlungsfreiheit. Anhand dieser Kriterien wurde diskutiert, wie es im islamischen Religionsunterricht mit der Mündigkeit bestellt ist, wie das Verhältnis von Vernunft und Offenbarung im Koran bestimmt ist und ob der Mensch Willens- und Handlungsfreiheit gegenüber Gott besitzt. Zum Schluss betonte Dr. Sarikaya, dass die Voraussetzungen für eine Entwicklung einer mündigen muslimischen Identität vom Koran gegeben sind.
Anschließend hielt Prof. Dr. Abdullah Sahin einen Vortrag über das Thema: "Islam and Autonomy". Es wurde dargelegt, dass die Erziehung im Islam verschieden definiert wird und dass es verschiedene Konzepte für die Erziehung und Bildung von Kindern gibt. Er kritisierte, dass Schülerinnen und Schüler im traditionellen islamischen Religionsunterricht viel zu oft ihre Religion nur auswendig lernen müssten, ohne den Sinn und Zweck dahinter zu verstehen und zu reflektieren. Er betonte, dass der Koran so angelegt ist, dass vermeintliche Fakten hinterfragt und seine Inhalte reflektiert werden müssten. Erziehung sei ein dynamischer Prozess, durch dessen Reflexion eine eigene Meinung entstehe.
Im Anschluss stellte Dr. Adem Aygün die Ergebnisse seiner Dissertation "Glaubensentwicklung im Hinblick auf den islamischen Kontext" vor, in welcher er die Religiosität von Jugendlichen aus Deutschland und der Türkei untersucht und einen kulturellen Vergleich erstellt hatte.
Den letzten Vortrag des Workshops hielt Elif Medeni von der Universität Wien mit dem Titel: "Problematischer Aufriss islamischer Erziehung und Bildung". Sie erläuterte die Problemfelder und Herausforderungen einer islamischen Erziehung und Bildung. Hierzu zählen nach Medeni die epistemologische Aufarbeitung, etymologische Präzisierung und Abgrenzung, Anknüpfungs- und Diskursfähigkeit, anthropologische Prämissen und disziplinäre Positionierung. In einer anschließenden Diskussion wurde darüber diskutiert, was der Begriff „islamische Bildung“ in einer säkularen Gesellschaft bedeuten kann und wie der islamische Religionsunterricht zu konzipieren sei.
Alle Referenten und Teilnehmer des Workshops waren sich am Ende des Workshops darüber einig, dass anthropologische Fragen und Prinzipien der islamischen Bildung noch viel intensiver und ausführlicher diskutiert werden müssen. Text als Download
Der Islamische Religionsunterricht gehört seit mehr als zwei Jahrzehnten zu den Hauptthemen der öffentlichen Diskussion im Kontext der Integration muslimischer Migrantinnen und Migranten in Deutschland/Europa. In einigen europäischen Ländern werden unterschiedliche Modelle eines Religionsunterrichts für muslimische Kinder erprobt. Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen planen, islamischen Religionsunterricht bald als reguläres Fach an Schulen einzuführen. In vielen weiteren Bundesländern laufen bereits Projekte und Schulversuche.
In Hessen ist demnächst eine Entscheidung zur Frage über die Einführung eines islamischen Religionsunterrichts zu erwarten.
Die Vortragsreihe geht vor diesem Hintergrund folgenden Fragen nach: Welche Modelle des islamischen Religionsunterrichts gibt es in Europa? Wo und wie findet die Lehrerausbildung statt? Welche Erfahrungen hat man schon gemacht? Wie wird sich die islamische Religionspädagogik in Deutschland weiterentwickeln?
26. April 2012
Islamische Religionspädagogik in Europa am Beispiel Österreich
Prof. Dr. Ednan Aslan, Universität Wien
18.00 Uhr Margarete-Bieber-Saal, Ludwigstraße 34, 35390 Gießen
31. Mai 2012
Islamischer Religionsunterricht: von Schulversuchen zur Normalität?
Prof. Dr. Bülent Ucar, Universität Osnabrück
18.00 Uhr, Otto-Behaghel-Str. 10 G 333, 35390 Gießen
26. Juni 2012
Von der Islamkunde zum islamischen Religionsunterricht in NRW
Dr. Michael Kiefer, Düsseldorf
18.00 Uhr, Otto-Behaghel-Str. 10 G 333, 35390 Gießen
12. Juli 2012
Ideal und Wirklichkeit des Islamischen Religionsunterrichts.
Erfahrungen aus dem Modellprojekt IRU in Baden-Württemberg Jörg Imran Schröter (M.A.), PH Karlsruhe
18.00 Uhr, Otto-Behaghel-Str. 10 G 333, 35390 Gießen
Islamische Theologie in Europa am Beispiel Österreich
Am 26. April 2012 referierte Prof. Ednan Aslan von der Universität Wien nach einem Grußwort des Dekans des Fachbereichs Geschichts- und Kulturwissenschaften Prof. Dr. Bömelburg über die Lehrerausbildung in Österreich.
Dabei ging der Wiener Religionspädagoge auf die Entwicklung der islamischen Religionspädagogik und die damit verbundenen Chancen und Gefahren ein.
-------------------------------------------------------------------------------------------------
Von der Islamkunde zum islamischen Religionsunterricht in NRW
Am 26. Juni 2012 referierte Dr. Michael Kiefer über die Entwicklung des Schulfaches Islamkunde in NRW. Dabei ging der Islamwissenschaftler und Publizist auch auf die aktuellen Entwicklungen in den anderen Bundesländern ein.
Nun ging auch die 2. Weiterbildung für das Fach Islamische Religion zu Ende und 15 weitere Lehrer und Lehrerinnen dürfen nun das Fach Islamische Religion an den Grundschulen unterrichten. Der Kultusminister Prof. Dr. Lorz überreichte mit großer Freude den Absolventen ihre Urkunden und sprach sein Dank an die Professur für Islamische Theologie und ihre Didaktik für die tolle Arbeit aus. Neben dem Kultusminister sprachen ebenfalls der Vizepräsident Herr Dorrestejin, der Präsident für die Lehrkräfte Herr Lenz, die Gemeinden Ahmadiyya Muslim Cemaat und die Ditib ihren Dank für eine tolle Zusammenarbeit aus. Zum Abschluss der Zeugnisverleihung gab es ein gemeinsames Foto.
Bismillah
Semaposf erfuierfvae vgfor
Wir waren im iran
linke seite | rechte seite |
---|---|
Am Mittwoch, den 30. Oktober 2019, fand im Rahmen der AIWG-Projektwerkstatt „Religion, Diversität und Soziale Arbeit“ eine gleichnamige Fachtagung in Erlangen statt. In den Räumen des Department für Islamisch-Religiöse Studien kamen 29 Expert_innen aus Wissenschaft, Praxis und Politik zusammen, um über Möglichkeiten und Herausforderungen der Sozialen Arbeit im muslimischen Kontext zu sprechen. Organisiert wurde die Tagung von den Projektverantwortlichen Prof. Dr. Naime Cakir-Mattner, Justus-Liebig-Universität Gießen, und Prof. Dr. Tarek Badawia, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
Die Tagung versammelte eine breite Palette an Expertisen u.a. aus der Migrationsberatung, der Präventionsarbeit, der Jugendhilfe, der interkulturellen Arbeit und der Sozialpädagogik. Dabei eruierten die Beteiligten, wie ein religionssensibles Beratungsangebot für eine muslimische Klientel aussehen kann. Zentrale Fragen waren, ob Religion in der Beratung überhaupt eine Rolle spielt, ob die Soziale Arbeit eine dezidiert religionssensible Herangehensweise benötigt und welche Lösungsansätze die Wissenschaft anbietet. Einigkeit herrschte darüber, dass eine subjektorientierte Beratung, in der die Klient_in mit ihrer Lebenswelt und ihrem Sozialraum im Mittelpunkt steht, nötig ist, um religiöse und kulturelle Gegebenheiten zu berücksichtigen.
Das Themen-Café am Nachmittag bot anschließend Raum für eine Auseinandersetzung mit den Standards von Aus- und Weiterbildungsangeboten an Universitäten und Bildungsinstitutionen, den Praxisfeldern „Migration, Familie und Erziehung“ und „Jugendhilfe, Sexualität und Aufklärung“. Zudem gab es die Möglichkeit, über weitere Felder im Rahmen der Open Space Station zu diskutieren. Anhand von lösungsorientierten Fragestellungen wurden hier Möglichkeiten und Herausforderungen im jeweiligen Themenfeld besprochen. Insbesondere die Erkenntnisse aus den Praxisfeldern waren bereichernd für Forschung und Praxis.
Mit der Fachtagung ist es den Veranstalter_innen gelungen, ein Netzwerk zu knüpfen, das neue Akzente in der Sozialen Arbeit mit muslimischer Klientel setzt. Die Teilnehmer_innen konnten wichtige Fragen und Herausforderungen ansprechen – etwa dass Projekte häufig nur temporär von der Politik finanziert werden – und sich untereinander austauschen.
ec/sisch