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KVV-WiSe 2001/02

 

Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Wintersemester 2001/2002

Neu: Die Veranstaltungen von PD Dr. Meier-Oeser (Lehrstuhlvertretung Antike und Mittelalter)!
Die Vorlesung von PD Dr. Hedrich entfällt!

Einmalige Informationsveranstaltung / Zugleich: Propädeutisches Seminar:
Philosophie im Wintersemester 2001/2002
Mo 18-20, 2 st., Phil.I: A/3, 15.10.2001
Die Hochschullehrer und Lehrbeauftragten des Zentrums
zugleich 1. Sitzung des propädeutischen Seminars. Das "Propädeutische Seminar" ist als Einführung in die Philosophie für Hörer aller Fachbereiche gedacht und dient dazu, einen Überblick über folgende Teildisziplinen der Philosophie zu geben: Philosophiegeschichte, Geschichtsphilosophie, Logik, Hermeneutik, Sprachphilosophie, Erkenntnistheorie und Wissenschaftstheorie, Naturphilosophie und Philosophie der Biowissenschaften, Anthropologie, Ontologie, Metaphysik, Ethik und Rechtsphilosophie, Politik, Ästhetik, Religionsphilosophie (detaillierte Terminübersicht ist im Zentrum für Philosophie erhältlich; siehe auch Aushang bei den einzelnen Fachbereichen).


V o r l e s u n g e n

Theoretische Philosophie/Praktische Philosophie:
Grundbegriffe der Philosophie
Di 14-16, 2 st., Phil.I: A/3, Beginn 16.10.2001
Becker

Die Vorlesung soll in wesentliche Grundbegriffe der Philosophie einfüh-ren. Ich will damit sowohl die Studienanfänger ansprechen als auch die Fortgeschrittenen, die an einer Überprüfung ihres Grundlagenwissens interessiert sind. Ich werde anhand eines Readers vorgehen, der in der ersten Stunde ausgegeben wird.
Ich behandle u. a. folgende Begriffe bzw. Begriffspaare (unter systemati-schem wie historischem Gesichtspunkt): Philosophie; Erkenntnis - Wahr-heit; Ethik - Moral; Individuum - Individualität; Person; Freiheit - Notwendigkeit. Weitere Begriffe werde ich nach Rücksprache mit den Teilnehmern der Vorlesung festlegen.

Literatur:

Ritter, J. (Hrsg.): Historisches Wörterbuch der Philosophie.


Geschichte der Philosophie/Erkenntnistheorie:
Zeichentheorie im Mittelalter
Mi 10-12, 2 st., Phil.I: , Beginn 17.10.2001
Meier-Oeser

Der Begriff des Zeichens besetzt im Mittelalter zentrale Systemstellen des logischen, theologischen und erkenntnistheoretischen Diskurses. Besonders im Rahmen der Logik wurden semiotische Fragestellung auf hohem Niveau diskutiert und Zeichenkonzeptionen erarbeitet, die - wenn auch vielfach vermittelt und modifiziert - die Voraussetzung und Grundlage für die gesamte spätere Semiotikgeschichte bilden. Die Vorlesung soll einen Überblick über die wichtigsten Autoren und Entwicklungen der Zeichentheorie von Augustinus bis zum frühen 16. Jahrhundert geben.


Praktische Philosophie:
Grundzüge der Rechtsphilosophie
Mi 10-12, 2 st., Juridikum, HS, Beginn 17.10.2001
Schapp

Die Frage nach der Gerechtigkeit des Rechts, insbesondere der Gesetze, ist von der Frage der richtigen Anwendung des Rechtes durch den Richter zu unterscheiden. Die erste Frage wird von der Rechtsphilosophie, die zweite von der Methodenlehre des Rechts beantwortet. Die Rechtsphilosophie ihrerseits basiert auf der Ethik und damit auf dem zentralen Fach der allgemeinen Philosophie. In der Vorlesung "Grundzüge der Rechtsphilosophie" wird unter diesem Aspekt ein Überblick über die Geschichte der abendländischen Philosophie gegeben. Zur Darstellung kommen die Systeme der Ethik und damit auch des Rechts einiger großer Denker - vor allem Plato, Augustin, Hobbes, Kant und Hegel. Dem schließt sich eine Darstellung der modernen Strömungen in der Rechtsphilosophie an, die an die Grundüberzeugungen der klassischen Philosophie anknüpfen.

Literatur:
Schapp, Jan: Freiheit, Moral und Recht, 1994.
Schapp, Jan
: Methodenlehre des Zivilrechts, 1998.


Geschichte der Philosophie/Praktische Philosophie/Spezielle Philosophie:
Theodor W. Adorno
Mo 12:00-13:30, 2 st., Phil.I: A/3, Beginn 22.10.2001
Seel

Theodor W. Adorno (1903-1969) - Komponist, Musikkritiker und Musiktheoretiker, empirischer und theoretischer Soziologe, Essayist und Kunsttheoretiker, Mitbegründer der "Kritischen Theorie" und einer der einflussreichsten bundesrepublikanischen Intellektuellen - war einer der bedeutendsten deutschsprachigen Philosophen des 20. Jahrhunderts. Die Vorlesung wird einer kritischen Darstellung der Grundlinien seiner Philosophie gewidmet sein. Nach einer historischen und biografischen Einleitung wird eine Interpretation der wichtigsten Schriften Adornos im Mittelpunkt stehen, von der gemeinsam mit Max Horkheimer geschriebenen Dialektik der Aufklärung über die Minima Moralia bis hin zu den beiden Hauptwerken Negative Dialektik und Ästhetische Theorie.

Einführende Literatur:
Calloni, M./Früchtl, J.: Geist gegen den Zeitgeist. Erinnern an Adorno. Frankfurt/M., 1991.
Scheible, H.
: Theodor W. Adorno. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Reinbek, 1989.
Wiggershaus, R.
: Theodor W. Adorno. München: Beck, 1998.
Wiggershaus, R.
: Die Frankfurter Schule. München/Wien, 1986.


Diskussionsseminar zur Vorlesung
Mo 13:30-14:15, 1 st., Phil.I: A/3, Beginn 22.10.2001
Seel

Im direkten Anschluss an die Vorlesung besteht Gelegenheit, die vorgetragenen Themen und Thesen weiter zu erläutern und gemeinsam zu diskutieren.


Theoretische Philosophie (Anthropologie)/Spezielle Philosophie (Biophilosophie):
Einführung in die Biophilosophie (= Biophilosophie I)
Di 8-10, 2 st., Phil.I: A/4, Beginn 16.10.2001
Voland

Anhand neuerer Einsichten aus Verhaltensforschung, Primatologie und Paläoanthropologie sowie neuerer Entwicklungen der Evolutionstheorie wird in dieser Vorlesung der Beitrag der modernen Biologie zu einem verbesserten historischen und kausalen Verständnis der conditio humana skizziert. Im Wesentlichen werden drei der "ganz großen" Fragen der abendländischen Philosophie aus dem Blickwinkel der Evolutionsbiologie behandelt, nämlich "Was ist der Mensch ?" (Evolutionäre Anthropologie), "Was können wir wissen ?" (Evolutionäre Erkenntnistheorie) und "Was sollen wir tun ?" (Evolutionäre Ethik). Die Beschäftigung mit diesen Fragen mündet schließlich in die Diskussion der vermeintlichen Sonderstellung des Menschen im Reich der Organismen (konstituiert durch Bewusstsein, Sprache und Kultur).

Literatur
Betzig, L. (ed.): Human Nature - A Critical Reader. New York/Oxford: Oxford University Press, 1997.
Buss, D. M.
: Evolutionary Psychology - The new Science of the Mind. Boston: Allyn & Bacon, 1999.
Gräfrath, B.
: Evolutionäre Ethik? Philosophische Programme, Probleme und Perspektiven der Soziobiologie. Berlin/New York: De Gruyter, 1997.
Voland, E.
: Das Verhalten des Menschen. pp. 548-679 in: Redaktion Brockhaus (Hrsg.): Phänomen Mensch. Leipzig/Mannheim: Brockhaus, 1999.
Vollmer, G.
: Biophilosophie. Stuttgart: Reclam, 1995.


Begleitseminar zur Vorlesung
Di 9:45-10:30, 1 st., Phil I: C/210, Beginn 16.10.2001
Voland

Das Begleitseminar dient der vertieften Diskussion des zuvor in der Vorlesung behandelten Stoffes.


S e m i n a r e

 

Systematische Philosophie:
Lektüreseminar: Thomas Nagel: "Was bedeutet das alles?"
Mo 10-12, 2 st., Phil.I: C 1/3, Beginn 22.10.2001
Becker/Uhl

Der amerikanische Philosoph Thomas Nagel hat geschafft, was angesichts immer umfangreicherer Veröffentlichungen fast unmöglich scheint, eine ganz kurze Einführung in die Philosophie zu schreiben. Auf nicht einmal hundert Seiten eines Reclambändchens führt er in die grundlegenden Fragen und Problemstellungen ein, an denen sich Philosophen seit zweieinhalbtausend Jahren abarbeiten. Dieser, auch von seiner Sprache erfreulich zugängliche Text, soll im Seminar gemeinsam gelesen und diskutiert werden. Damit richtet sich diese Veranstaltung vor allem an Anfänger, ist aber auch für jeden geeignet, der an einem Überblick über die verschiedenen Teilbereiche der Philosophie interessiert ist.

Literatur:
Nagel, Th.: Was bedeutet das alles? Eine ganz kurze Einführung in die Philosophie. Stuttgart: Reclam, 1990.


Spezielle Philosophie (Religionsphilosophie):
K. Hübner: Glauben und Denken
Mo 16-18, 2 st., Phil.I: C 1/3, Beginn 22.10.2001
Becker

Dem Seminar liegt das neue Buch von Kurt Hübner zugrunde. Die Teilnehmer erhalten eine hektographierte Textauswahl zur Verfügung gestellt. Wir werden Texte auszugsweise lesen und diskutieren. Themen werden sein: der Unterschied zwischen Metaphysik und Offenbarung; das Wesen des christlichen Monotheismus; der mythische Sinn der Erbsünde; die Trinität; Gnade, Verdammnis, Freiheit; Kants und Hegels Religionsphilosophie; der Zerfall der Metaphysik in der Philosophie der Gegenwart.

Literatur:
Hübner, K.: Glauben und Denken. Dimensionen der Wirklichkeit. Tübingen: Mohr Siebeck, 2001.


Theoretische Philosophie/Praktische Philosophie
Forschungskolloquium

Mi 12-14, Phil.I: C 2/205, Beginn 17.10.2001
Becker


Logische Propädeutik (Formale Logik):
Ausgewählte Kapitel der formalen Logik
Fr 12-14, 2 st., Phil.I: C1/3, Beginn 19.10.2001
Hollenhorst

Zunächst wird eine Wiederholung der Aussagen- und Prädikatenlogik gegeben, die Thema meines Seminars im vergangenen Wintersemester war, um auch Neueinsteigern den Zugang zu ermöglichen. Dann werden wir die Prädikatenlogik mit dem Gödelschen Vollständigkeitssatz zum Abschluss bringen. Nach einer Einführung in die Modal-Logik und mehrwertige Logiken wird die aus der "induktive Logik" hervorgegangene Theorie des statistischen Schließens, das in vielen Wissenschaftsbereichen eine zentrale Rolle spielt, ausführlich behandelt.

Literatur:
Carnap, R./Stegmüller, W.: Induktive Logik und Wahrscheinlichkeit. Wien: Springer, 1959.
Hacking, I.: Logic of Statistical Inference. Cambridge: University Press, 1965.
Hermes, H.: Einführung in die mathematische Logik. Stuttgart: Teubner, 1968.
Stegmüller, W.: "Jenseits von Popper und Carnap": Die logischen Grundlagen des statistischen Schließens. Berlin/Heidelberg/New York: Springer, 1973.


Geschichte der Philosophie (Mittelalter)/Erkenntnistheorie:
Grundthemen der mittelalterlichen Erkenntnistheorie
Di 16-18, 2 st., Phil.I: C 2/210, Beginn 16.10.2001
Meier-Oeser

Ausgehend von Thomas von Aquin, Summa theol. q. 84-88 (in dt. Übers. separat erschienen als: Thomas von Aquin, Fünf Fragen über die intellektuelle Erkenntnis, F. Meiner, PhB 191), sollen konkurrierende mittelalterliche Positionen zu Grundfragen der Theorie der Erkenntnis behandelt werden. Zur Anschaffung empfohlen ferner: Wilhelm von Ockham, Texte zur Theorie der Erkenntnis u. d. Wissenschaften, Reclam 8239.


Geschichte der Philosophie (Mittelalter)/Theoretsiche Philosophie (Metaphysik, Naturphilosophie/Kosmologie, Philosophische Theologie):
Nicolaus Cusanus, De docta ignorantia, Buch I und II
Di 18-20, 2 st., Phil.I: C 2/210, Beginn 16.10.2001
Meier-Oeser

Die Lektüre und Interpretation ausgewählter Passagen des ersten Hauptwerkes des Nicolaus Cusanus soll einen Einstieg in die komplexe Philosophie dieses wohl spekulativsten Denkers des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit eröffnen.
Textgrundlage ist die zweisprachige Ausgabe bei Meiner (PhB 264a/b).


Geschichte der Philosophie (Antike, Mittelalter)/Erkentnistheorie (Philosophie der Sprache):
Die Sprach- und Zeichentheorie des Augustinus
Mi 16-18, 2 st., Phil.I: C 2/210, Beginn 17.10.2001
Meier-Oeser

Augustinus' (354-430) Lehre vom Zeichen und der Sprache in ihrer Funktion für die menschliche Erkenntnis ist grundlegend für die mittelalterliche und frühneuzeitliche Semiotik und Semantik. Anhand ausgewählter Passagen aus De dialectica, De magistro, De doctrina christiana und De trinitate (die Texte liegen in zweisprachiger Ausgabe bzw. Übersetzung vor) sollen im Seminar die Grundzüge der augustinischen Zeichen- und Sprachtheorie erarbeitet und gegebenenfalls mit den verschiedenen hellenistischen Ansätzen (Stoa, pyrrhonische Skepsis) verglichen werden.

Literatur:
Augustinus, A.: De magistro, Werke in dt. Sprache, hg. Perl, 1974.
Ruef, H.: Augustin über Semiotik und Sprache. Sprachtheoret. Analysen zu Augustins Schrift "De Dialectica" m. dt. Übers., 1981.


Ästhetik/Didaktik:
Poetik des Aristoteles
Mi 16-18, 2 st., Phil.I: A/3, Beginn 17.10.2001
Probst

Literatur:
Aristoteles: Poetik - griechisch/deutsch (Reclam 7828)
Szondi, P.
: Versuch über das Tragische. 2. A. Frankfurt/M. 1964.
Wagner, H.
: Ästhetik der Tragödie. Von Aristoteles bis Schiller. Würzburg, 1987.
Bernays, J.
: Grundzüge der verlorenen Abhandlung des Aristoteles über Wirkung der Tragödie. (Hrsg. K. Gründer). Hildesheim/New York 1970.
Sophokles
: Antigone - griechisch/deutsch (Reclam 7682)
Strindberg, A.
: Fräulein Julie (Reclam 2666)
Holz, A./Schlaf, J.
: Die Familie Selicke (Reclam 8987)


Theoretische Philosophie (Anthropologie)/Spezielle Philosophie (Ästhetik/Biophilosophie):
Evolutionäre Ästhetik
Mo 14-16, 2 st., Phil.I: C1/3, Beginn 22.10.2001
Seel / Voland

Nach Erkenntnistheorie und Ethik gerät nun zunehmend auch die Ästhetik in das Blickfeld der Evolutionsbiologen. Ihr Ansatz besteht in einer möglichst weitreichenden Naturalisierung der Komponenten, die ästhetisches Erleben ausmachen, und das bedeutet für Evolutionsbiologen konsequenterweise den Versuch einer Kausalerklärung ästhetischen Verhaltens in den Kategorien der Darwinischen Evolutionstheorie. Die Hypothese ist, dass auch ästhetische Kompetenzen sich in den biologischen Selektionsprozessen als vorteilhaft erwiesen haben und deshalb funktional sind. Diese Idee stellt eine gewisse Herausforderung für die traditionelle philosophische Ästhetik dar, die - wenn überhaupt - nur selten Ästhetik in Verbindung brachte mit biologischer Determination, Nützlichkeit und evolutionärer Angepasstheit. In einer Lektüre ausgewählter Arbeiten zur evolutionären Ästhetik werden wir sowohl die Kontroversen als auch die Gemeinsamkeiten zwischen ihr und der traditionellen Ästhetik zu bestimmen versuchen.

Literatur:
Dissanayake, E.: Homo Aestheticus: Where Art Comes From and Why. New York: Free Press, 1992.
Miller, G. F.
: 'Sexual selection for cultural displays.' In: Dunbar, R./Knight, C./Power, C. (eds.): The Evolution of Culture - An Interdisciplinary View. Edinburgh: Edinburgh U.P., 1999, 71-91.
Ralevski, E.
: 'Aesthetics and art from an evolutionary perspective.' In: Evolution and Cognition 6, 2000, 84-103.
Richter, K.
: Die Herkunft des Schönen - Grundzüge der evolutionären Ästhetik. Mainz: von Zabern, 1999.
Seel, M.
: Ästhetik des Erscheinens. München: Hanser, 2000.


Theoretische Philosophie/Erkenntnistheorie und Ontologie/Geschichte der Philosophie:
Hegel: Phänomenologie des Geistes
Di 10-12, 2 st., Phil.I: C2/29, Beginn 16.10.2001
Seel / Bertram / Liptow

Dieses Lektüreseminar wird einer gründlichen gemeinsamen Interpretation des 1807 erschienenen ersten Hauptwerks von Georg Wilhelm Friedrich Hegel gewidmet sein. Die "Phänomenologie des Geistes" ist der erste Text, in dem Hegel eine Gestalt seines Denksystems skizziert hat. Charakteristisch für dieses System ist unter anderem, dass in ihm Fragen der Erkenntnistheorie, der praktischen Philosophie und der Ästhetik im Zusammenhang behandelt werden. Nach einer Lektüre der Vorrede und der Einleitung werden wir uns im Wintersemester vor allem auf das Bewusstseins- und das Selbstbewusstseinskapitel konzentrieren.

Literatur:
Fulda, H.F./ Henrich, D. (Hg.): Materialien zu Hegels 'Phänomenologie des Geistes'. Frankfurt/M., 1973.
Hansen, F.P.
: G.W.F. Hegel 'Phänomenologie des Geistes'. Paderborn, 1994 (UTB 1826).
Hegel, G.W.F.
: Phänomenologie des Geistes. Frankfurt/M., 1977 (stw 603).
Köhler, D./ Pöggeler, O.
(Hg.): G.W.F. Hegel 'Phänomenologie des Geistes'. Berlin: Akademie 1998 (Reihe: Klassiker Auslegen).
Pöggeler, O.
: Hegels Idee einer Phänomenologie des Geistes. Freiburg-München, 1993 (2. Aufl.).
Siep, L.
: Der Weg der 'Phänomenologie des Geistes'. Frankfurt/M., 2000.
Taylor, Ch.
: Hegel. Frankfurt/M., 1983.


Forschungskolloquium:
Bruno Latour: Die Hoffnung der Pandora
n.V., um Voranmeldung wird gebeten
Seel


Theoretische Philosophie:
Einführung in die Naturphilosophie
Do 10-12, 2 st., Phil.I: G/25, Beginn 18.10.2001
Suchan

Im Rahmen der Naturphilosophie werden Versuche behandelt, die Natur als solche und die natürlichen Phänomene zu interpretieren bzw. zu erklären. Die historische Entwicklung dieser wohl ältesten philosophischen Disziplin ist geprägt von unterschiedlichen methodischen Zugängen, wie sie beispielsweise in der spekulativen Herangehensweise des Deutschen Idealismus oder im materialistischen Reduktionismus begegnen. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Naturphilosophie in enger Wechselwirkung mit der naturwissenschaftlichen Forschung entwickelt. Diese moderne Naturphilosophie versteht sich als ein synthetisches Geschäft, bei dem die Probleme und Erkenntnisse der Naturwissenschaften auf ihre Grundlagen hin befragt, philosophisch reflektiert und für die Formulierung eines zeitgenössischen Welt- und Menschenbildes herangezogen werden.
Das Seminar bietet eine historisch und systematisch orientierte Einführung in die Naturphilosophie. Entsprechend ihrer aktuellen Bedeutung steht dabei die moderne Naturphilosophie im Vordergrund, in deren Kontext unter anderem die Probleme von Raum, Zeit, Materie, Evolution, Leben, Geist, Reduktion, Emergenz und Chaos diskutiert werden.

Nähere Informationen unter: www.uni-giessen.de/˜gde9/seminare/naphil.htm

Literatur:
Bartels, A.: Grundprobleme der modernen Naturphilosophie. Paderborn: Schöningh, 1996.
Böhme, G.
(Hrsg.): Klassiker der Naturphilosophie. München: Beck, 1989.
Kanitscheider, B.
(Hrsg.): Moderne Naturphilosophie. Würzburg: Königshausen und Neumann, 1984.
Kanitscheider, B.
: Im Innern der Natur. Philosophie und moderne Physik. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1996.
Koltermann, R.
: Grundzüge der modernen Naturphilosophie. Ein kritischer Gesamtentwurf. Frankfurt: Knecht, 1994.
Vollmer, G.
: Was können wir wissen? Band 2: Die Erkenntnis der Natur. Beiträge zur modernen Naturphilosophie. 2., durchgesehene Auflage. Stuttgart: Hirzel, 1988.


Geschichte der Philosophie/Theoretische Philosophie:
Die Philosophie des Mittel- und Neuplatonismus
Mi 12-16, Phil.I: A/5, 14-tägig, 4st., Beginn 17.10.2001
Suchla

Der Mittel- und Neuplatonismus prägte maßgeblich die abendländische Geistesgeschichte vom lateinischen Mittelalter bis hin zum Deutschen Idealismus. Das Seminar will in mittel- und neuplatonisches Denken einführen und die Vertrautheit mit den wichtigsten Vertretern fördern.

Literatur:
Baltes, M.: Was ist antiker Platonismus? In: Studia Patristica 24, Leuven, 1992, 219-235.
Dillon, J.
: The Middle Platonists. London, 1977, 2. Aufl. 1996.
Dörrie, H./Baltes, M.
: Der Platonismus in der Antike, 5 Bde. Stuttgart-Bad Cannstatt, 1987-98.
Zintzen, C.
(Hg.): Die Philosophie des Neuplatonismus. Darmstadt, 1977.
Zintzen, C.
(Hg.): Der Mittelplatonismus. Darmstadt, 1981.


Forschungskolloquium:
Kulturphilosophie
Mi n.V., Beginn 17.10.2001
Suchla


Spezielle Philosophie:
Probleme der Informationsgesellschaft
Mi 14-16, 2st., Phil.I: C/3, Beginn 17.10.2001
Uhl

Seit Jahren ist das Wort Informationsgesellschaft mehr oder weniger euphorisch in aller Munde - das Wachsen- und Zusammenwachsen der Welt mittels computergestützter Kommunikation. In diesem Seminar soll, anhand von aktuellen Texten, die Frage nach den Begleitumständen dieser Entwicklung erörtert werden: die Grenzen der Privatsphäre, die Leistungsfähigkeit virtueller Sozialbeziehungen, informationelle Selbstbestimmung, der Streit um das Copyright im Netz, die digitale Zweiklassengesellschaft, des Verhältnis von Politik und Ökonomie und das Problem der Handhabung immer größerer Wissens- und Informationsmengen. Alle diese Probleme sind bei näherer Betrachtung zutiefst philosophisch, weil sie die Fragen wie, wie wollen wir leben, was ist der Mensch und wie können wir mit der Welt umgehen, unausweichlich machen.


Theoretische Philosophie (Anthropologie)/Spezielle Philosophie (Biophilosophie):
Neue Ergebnisse der Homansoziobiologie
Mo 19:30-21, 2st., Phil.I: C/210, Beginn 22.10.2001
Voland

Über 20 Jahre sind vergangen, seit Napoleon Chagnon & William Irons der Anthropologie mit dem Sammelband "Evolutionary Biology and Human Social Behavior: An Anthropological Perspective" (1979) einen - wie sich herausstellen sollte - kaum zu unterschätzenden Innovationsschub verliehen haben. Was zuvor in der Tiersoziobiologie an Modellen und Konzepten angedacht war, ließ sich (freilich mit einigen Modifizierungen) gewinnbringend auch auf die Erforschung der biologischen Bedingtheit der sozialen Verhältnisse des Menschen anwenden. Ob das Verhältnis zwischen den Geschlechtern, die Einstellung von Eltern ihren Kindern gegenüber oder das Zusammenspiel von Kooperation und Konkurrenz: die soziobiologische Perspektive offerierte bis dahin ungewohnte (und damals auch nicht immer willkommene) naturalistische Erklärungen der kulturellen Leistungen des Menschen. 1999 haben dieselben Herausgeber (zusammen mit Lee Cronk) einen nach Art, Inhalt und Perspektive ähnlichen Band herausgegeben, der dazu einlädt, die Entwicklung, die die Humansoziobiologie seitdem genommen hat, unter die Lupe zu nehmen. Was weiß man heute über die Evolutionsbiologie des menschlichen Sozialverhaltens? Wie sicher sind die Erkenntnisse? Mit welchen Methoden wurden sie ermittelt? Welche Theorieentwicklungen gab es? Welchen Stellenwert haben Geist und Kultur im Kanon evolutionsbiologischer Erklärungen? Wir werden in diesem Seminar ausgewählte Fallstudien aus dem genanntem Sammelband studieren, um uns auf diese Weise über Anspruch und Status der aktuellen Humansoziobiologie kritisch zu informieren.

Literatur:
Cronk, L./Chagnon, N./Irons, W. (eds.): Adaptation and Human Behavior - An Anthropological Perspective. Hawthorne: Aldine de Gruyter, 1999.


Forschungsseminar
nach Vereinbarung
Voland


Weitere Veranstaltungen

 

Vorlesung: Geschichte der Philosophie (Antike):
Sokrates und Platon
Mi 18-19:30, 2 st., Phil.I: A/3, Beginn 17.10.2001
Meinhardt

Nach den vielgestaltigen, in verschiedene Richtungen weisenden Anfängen durch die Vorsokratiker und der schillernden, alles relativierenden und dadurch gefährlichen Sophistik kommt in Sokrates und Platon die Philosophie zu sich selbst und zugleich zu ihrem ersten Höhepunkt, dessen Spuren bis heute unverkennbar sind.
Vom Original-Sokrates wissen wir nur wenig, wir sehen ihn wesentlich durch Platon, der seine eigene Philosophie ganz seinem Lehrer in den Mund gelegt hat: Sokrates ist der Hauptgesprächspartner in fast allen Dialogen Platons.
Die Vorlesung wird deshalb Sokrates und Platon als eine Einheit darstellen. Sie wird auch nicht den Versuch machen, Platon streng von seiner Wirkungsgeschichte zu trennen, sondern zum Verständnis der Platontexte häufig auch jene Weisen des Platonismus heranziehen, die sich aus dem Original-Platon entwickelt haben.
Die Vorlesung ist auch zur Einführung in das Philosophieren geeignet.

Literatur:
Platons Werke in verschiedensten Ausgaben und Übersetzungen (Philosophische Bibliothek Meiner, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Rowohlts Klassiker, Reclams Universal-Bibliothek u.a.)
Zur Einführung: Unter den Philosophiegeschichten v.a.
Hirschberger, J.
: Geschichte der Philosophie. Freiburg: Verlag Herder, in vielen Auflagen.
Friedländer, P.
: Platon. 3 Bände. 2. Aufl. Berlin, 1954 ff.
Meinhardt, H.
: Einleitung zu Platon, Der Sophist. Stuttgart: Reclam, 1990.

Seminar zur Vorlesung
Mi 19:30-20:15, 1 st., Phil.I:C2/29, Beginn 17.10.2001
Meinhardt

Das einstündige Seminar direkt im Anschluss an die Vorlesung gibt Gelegenheit zur - gern auch kritischen - Diskussion, auf Wunsch auch zur weiteren Textlektüre.


Interdisziplinäres Lektüreseminar: Geschichte der Philosophie (Mittelalter)/Anthropologie:
Das St. Trudperter Hohelied (um 1160)
Do 10-12, 2 st., Phil.I: C/210, Beginn 18.10.2001
v. Ertzdorff-Kupfer / Meinhardt

Gemeinsame Lektüre mit Übersetzung und Interpretation. Es geht um die Liebe zwischen Menschen, die ihren hohen Wert aus ihrer Abbildlichkeit der innertrinitarischen Gottesliebe hat. Nebenher dürfte sich auch eine Korrektur der angeblichen Leib- und Liebesfeindlichkeit des Mittelalters ergeben.

Literatur:
Das St. Trudperter Hohelied (Text, Übers. und Kommentar). Hg.von Friedrich Ohly. Frankfurt/M., 1998. (Für Seminarteilnehmer werden auszugsweise Kopien hergestellt.)
Ohly, F.: Hohelied-Studien. Grundzüge einer Geschichte der Hoheliedauslegung des Abendlandes bis um 1200. Wiesbaden, 1958.
Ruh, K.: Geschichte der abendländischen Mystik. Bd.2. München, 1990.


Forschungskolloquium:
Leibniz: Monadologie
Sa 16:30-19:00, vierwöchentlich, auch in den Ferien
Meinhardt

Dieses Oberseminar ist ein "Privatissimum" im Verständnis der alten Universität, kein "Privatvergnügen", sondern ein gemeinsames dialogisches Bemühen, keine "Lehrveranstaltung" eines dozierenden Professors, sondern nterpretierendes Bemühen um den Text, ohne Semesterbindung, ohne Stoffbewältigungszwang, ein interpersonales Bemühen um durch den Text vermittelte Erkenntnis (vgl. Platons VII. Brief). Wer dennoch, noch im Studium, einen "Schein" braucht, erhält ihn selbstverständlich zu den üblichen Konditionen.

Neue Mitglieder sind willkommen, eine kurze Vorstellung in der Sprechstunde wäre sinnvoll.


Forschungskolloquium:
Spätschriften des Nikolaus von Kues

Fr 16:30-19:00, vierwöchentlich, auch in den Ferien
Meinhardt

Dieses zweite Oberseminar ist ein ähnliches wie das vorangehend angekündigte. Es geht um eine gemeinsame Lektüre der letzten Schriften des Nikolaus von Kues (+ 1464), die zu den dichtesten und ertragreichsten Texten des philosophischen Bemühens um das Absolute zählen, im denkerischen Rang vergleichbar etwa Platon,den Neuplatonikern, Thomas von Aquin, Leibniz, dem Deutschen Idealismus. Für das allgemeine philosophiehistorische Bewußtsein sind sie erst noch zu entdecken. Wer vor solchen "Mühen des Begriffs" nicht zurückschreckt, ist eingeladen.

Neue Mitglieder sind willkommen, eine kurze Vorstellung in der Sprechstunde wäre sinnvoll.

Philosophisches Kolloquium
siehe Aushang und Internet 
Die Hochschullehrer und Lehrbeauftragten des Zentrums


Prof. Dr. Bernulf Kanitscheider hat ein Forschungssemester