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Die eisenzeitliche Nekropole von Kamari – Dokumentation und Auswertung der Funde

Bei Rettungsgrabungen im Rahmen des Autobahnbaus entlang der nördlichen Peloponnesküste wurde im Jahr 2016 auf Höhe der Ortschaft Kamari eine umfangreiche Nekropole entdeckt. Die neuzeitlich ungestörten Gräber aus geometrischer Zeit und deren zugehörigen Funde, u.a. Keramik- und Bronzegefäße sowie Eisenobjekte, sind bisher nicht publiziert. Die Funde legen nahe, dass es sich bei einem Teil der Bestatteten um Mitglieder einer lokalen(?) Elite handelt. Da die Nekropole unter Berücksichtigung neuester Grabungsmethoden freigelegt wurde, besteht die Möglichkeit, sich zahlreichen Kernfragen zur Früheisenzeit in Griechenland auf Basis detaillierter, archäologischer und anthropologischer Forschung anzunähern.

Ziel des Projektes ist es, die Befunde und Funde umfassend zu dokumentieren und in einer Publikation vorzulegen. Daneben erfordert die Lage der Nekropole unbedingt Überlegungen zur landschaftlichen Einbettung. Der schmale Küstenstreifen der Nordpeloponnes ist zum einen eine wichtige Landverkehrsachse von Ost nach West, an der sich im Osten die bekannten Städte Korinth mit dem Lechaion-Hafen und Sikyon, sowie Aigeira, Helike und Aigion im Westen perlenkettenartig aufreihen. Nach Süden führen kleinere Pässe nach Pheneos und Stymphalos.

Die grundlegende Erforschung der Nekropole von Kamari liefert daher einen wichtigen Forschungsbeitrag, sowohl zum besseren Verständnis einer bisher wenig beachteten Region als auch einer vieldiskutierten Phase der griechischen Kultur.

 

Ansprechpartner*in: Dr. Stefanos Spanos und Dr. Constanze Graml