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Polled-Intersex-Syndrom Ziege

 

 Untersuchungen zur Reproduktion bei genetisch hornlosen Ziegen

Das Merkmal der Hornlosigkeit ist bei der Ziege, anders als bei anderen bovinen Spezies, mit Intersexualität der homozygoten, genetisch weiblichen Tiere verbunden: Polled-Intersex-Syndrom (PIS). Ursächlich für PIS sind zwei strukturelle Varianten auf dem Chromosom 1 der Ziege. Dabei handelt es sich um eine schon lange publizierte Deletion (Pailhoux et al. 2001) und um eine erst kürzlich entdeckte segmentale Duplikation, die in den Bereich der PIS-assoziierten Deletion invers insertiert wurde (AG Lühken in Zusammenarbeit mit AG Drögemüller, Universität Bern). Da bisher nicht bekannt ist, ob alle genetisch weiblichen, homozygot hornlosen Ziegen tatsächlich unfruchtbar sind, ist es das Hauptziel des Projektes, eine möglichst große Anzahl dieser Ziegen ohne äußerliche Zwittersymptome auf ihre Reproduktionsfähigkeit hin zu überprüfen. Zur Klärung der Frage, ob auch die Fruchtbarkeit homozygot hornloser Böcke eingeschränkt ist, ist es ein weiteres Ziel, Fruchtbarkeitsparameter homo- und heterozygot hornloser Böcke miteinander zu vergleichen. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, die Zucht auf Hornlosigkeit in der Österreichischen Ziegenpopulation zu fördern, um mittelfristig die Rate der Enthornungen zu senken bzw. langfristig eventuell gänzlich überflüssig zu machen und damit dem Tierschutz Rechnung zu tragen.

(Anmerkung: Im  Gegensatz zur Gesetzeslage in Deutschland ist das Enthornen der Kitze in Österreich zurzeit noch erlaubt.)

 

Förderung durch: Käserei Stift Schlierbach GMBH&CO KG und Bio-Genossenschaft Schlierbach reg.Gen.mbH
Laufzeit: 11/18-10/23