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minor aesthetics - zur Selbstrepräsentation von Roma in der darstellenden Kunst

Von der DFG gefördert (Laufzeit 2019-2022)

Von Dr. Lorenz Aggermann

 

Das Forschungsprojekt widmet sich den unterschiedlichen Formen der Selbstilisierung von Roma in der darstellenden Kunst. Ausgangspunkt sind die Inszenierungen des Theater Pralipe (von 1991 bis 2002 am Theater an der Ruhr, Mülheim, angesiedelt) sowie weitere Aufführungen und Performances von und mit Roma aus den letzten drei Dekaden. Durch den analytischen Fokus auf Autorschaft und damit einhergehend, auf Handlungsmöglichkeit und Deutungsmacht, ergänzt das Projekt die soziologische und ethnografische Forschung zur Diskriminierung und Marginalisierung von Roma sowie die literatur- und kunstwissenschaftliche Forschung zur (Trans-)Formation von ,Zigeuner‘-Bildern.

Neben der Aufgabe, die vielfältigen und vielgestaltigen Aufführungen zu dokumentieren, analysiert das Projekt vor allem das ästhetische Spiel mit Fremd- und Selbststilisierung. Indem die diskursiven und institutionellen Determinanten dieser Selbststilisierungen kenntlich gemacht und mit den Prämissen der autonomen Ästhetik abgeglichen werden, verfolgt das Vorhaben nicht zuletzt eine Kritik der vorherrschenden sozio-politischen Vorstellungen von darstellender Kunst. Was vermag Kunst als »Freiheit von Sozialen im Sozialen« zu versprechen, wenn der subjektive Status im Sozialen nicht unverbrüchlich garantiert ist?

 

Literatur

  • Lorenz Aggermann: „›Zigeuner‹ als Maske des Fremden. Marginalisiertes Leben zwischen dem Realen und dem Fiktiven.“ in: Bloch, Natalie; Heimböckel, Dieter (Hg.): Theater und Ethnologie. Beiträge zu einer produktiven Beziehung. Tübingen: Narr 2016 (S.49–63)
  • Lorenz Aggermann, Eduard Freudmann, Can Gülcü: Beograd Gazela. Reiseführer in eine Elendssiedlung. Klagenfurt: Drava 2008