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5,8 Millionen Euro für Insektenbiotechnologie

Fraunhofer-Erfolgsstory in Mittelhessen geht weiter – Auslauffinanzierung für erfolgreiches LOEWE-Zentrum für Insektenbiotechnologie und Bioressourcen

Pressemitteilung des Forschungscampus Mittelhessen

2. Dezember 2019

Die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) und die Technische Hochschule Mittelhessen (THM) sind Vorreiterinnen in der angewandten Insektenforschung. Seit sechs Jahren fördert die hessische Landesregierung das LOEWE-Zentrum für Insektenbiotechnologie und Bioressourcen (ZIB), aus dem eine selbständige Fraunhofer-Einrichtung hervorgehen soll. Jetzt ist klar, dass das Land das ZIB – eine Kooperation aus JLU, THM und dem Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie (IME) – noch bis 2022 weiter finanzieren wird. Das Zentrum erhält in den kommenden drei Jahren eine Auslauffinanzierung von rund 5,8 Millionen Euro.


JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee ist der Landesregierung sowie dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) außerordentlich dankbar für die Bewilligung der Auslauffinanzierung. „Da demnächst der Bezug des Fraunhofer-Neubaus im Leihgesterner Weg ansteht, kommt die Zusage zum richtigen Zeitpunkt“, betonte der Präsident. „Die Auslauffinanzierung wird den Übergang in die selbstständige Fraunhofer-Einrichtung befördern und ist ein Zeichen der Anerkennung für das große Engagement aller beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über Institutionen und Fachgebiete hinweg.“


Im Hinblick auf die Biodiversität sind die Insekten mit über einer Million beschriebener Arten die erfolgreichsten Organismen. Die Entwicklung dieser Artenvielfalt ging mit dem Erwerb eines riesigen Arsenals an Molekülen einher, mit denen Insekten ihre Ernährung sichern oder sich gegen Krankheiten und Parasiten verteidigen können. Die Erschließung von Insekten als Ressource für neue Moleküle zur Anwendung in der Medizin, im Pflanzenschutz oder in der industriellen Biotechnologie ist eine Kernaufgabe des LOEWE-ZIB. Zudem werden innovative Methoden für die umweltschonende und nachhaltige Kontrolle von krankheitsübertragenden Insekten bzw. Schadinsekten entwickelt. Auch die industrielle Produktion von Insekten als alternative Proteinquelle wird in Gießen erforscht. Aufgrund des enormen wirtschaftlichen und innovativen Potenzials wird diese Spitzentechnologie in Zusammenarbeit mit der Fraunhofer-Gesellschaft erstmalig in Deutschland aufgebaut. Darüber hinaus werden im LOEWE-ZIB auch die Ursachen des Insektensterbens und Lösungen für die Erhaltung der Biodiversität in Agrarlandschaften erforscht.


Das Zentrum konzentriert sich auf ein junges und prosperierendes Forschungsgebiet, für das der Begriff Gelbe Biotechnologie etabliert wurde. Für das LOEWE-ZIB wurden jeweils zwei neuen Professuren an der JLU und an der THM eingerichtet, zur weithin sichtbaren Profilbildung in der angewandten Forschung in den Lebenswissenschaften. „Mit der LOEWE-Förderung wurden die Grundlagen für einen internationalen Spitzenforschungsbereich geschaffen“, betonte Prof. Dr. Andreas Vilcinskas, der Koordinator des Zentrums. „Zudem ist es uns gelungen, die Gründung des ersten Fraunhofer-Einrichtung in Mittelhessen weiter voranzutreiben.“ Der Gießener Institutsteil Bioressourcen des Fraunhofer-Instituts für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie IME (Aachen) hat sich mit seinem Forschungs- und Dienstleistungsangebot und rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erfolgreich profiliert und etabliert.

  • Weitere Informationen

www.insekten-biotechnologie.de  

 

  • Kontakt


Koordinator des LOEWE-Zentrums für Insektenbiotechnologie und Bioressourcen (ZIB)
Institut für Insektenbiotechnologie der JLU und
Fraunhofer-Projektgruppe Bioressourcen
Heinrich-Buff-Ring 26-32, 35392 Gießen
Telefon: 0641 99-37601



  • Forschungscampus Mittelhessen

Der Forschungscampus Mittelhessen (FCMH) ist eine hochschulübergreifende Einrichtung nach §47 des Hessischen Hochschulgesetzes der Justus-Liebig-Universität Gießen, der Philipps-Universität Marburg und der Technischen Hochschule Mittelhessen zur Stärkung der regionalen Verbundbildung in der Forschung, Nachwuchsförderung und Forschungsinfrastruktur.


Die Forschenden des Campus-Schwerpunkts „Insektenbiotechnologie und Bioressourcen“ nutzen biotechnologische Methoden, um Insekten als Ressource für neue Moleküle zur Anwendung in der Medizin, im Pflanzenschutz und in der industriellen Biotechnologie zu erschließen.

Website des Campus-Schwerpunkts „Insektenbiotechnologie und Bioressourcen“:
https://www.fcmh.de/insekt 

 

 

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