Franziska Louisa Messerschmidt
Mein Name ist Franziska Louisa Messerschmidt, ich bin 27 Jahre alt und stamme gebürtig aus Gießen.
Nach dem Abitur an der Herderschule habe ich 2009 das Bachelorstudium der Betriebswirtschaftslehre an der JLU begonnen und nach einem Auslandssemester in Karlstad, Schweden, 2012 mit dem Schwerpunkt Geld, Banken, Versicherungen beendet. Daraufhin habe ich nach einem Urlaubssemester für Praktika mein Masterstudium angeschlossen und im Frühjahr 2015 mit dem Schwerpunkt Business Analysis & Controlling beendet.
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Ergänzend zu meinem Studium habe ich insgesamt vier Praktika absolviert: Nach dem zweiten Semester des Bachelorstudiums habe ich ein Praktikum bei der DekaBank im Bereich Risikomanagement absolviert. In der Zeit zwischen Bachelor und Master war ich bei KPMG im Bereich Financial Services Regulatory & Compliance sowie bei DWS Investments im Bereich Closed End Fund Production. Während meines Masterstudiums habe ich ein letztes Praktikum bei der Mettler-Toledo GmbH im Bereich Controlling & Finanzwesen durchlaufen.
Nebenbei habe ich gekellnert, auf selbstständiger Basis für die Leweba GmbH und die Excellence in change GmbH & Co. KG gearbeitet und war als studentische Hilfskraft bei Prof. Walter und Prof. Bausch tätig.
Nach meinem Studienabschluss bin ich September 2015 als Controlling Trainee im sog. Graduate Specialist Program bei Bosch Thermotechnik in Wetzlar gestartet und bin nun seit Oktober 2016 auf einer Planstelle als Controllerin im Kundendienst von Bosch Thermotechnik angestellt.
Frau Messerschmidt, Sie haben sowohl im Bachelor als auch im Master Betriebswirtschaftslehre an der JLU studiert. Was hat Sie dazu bewegt, sich für diesen Studiengang zu entscheiden?
Ich hatte schon immer einen Hang zu Zahlen und zur Mathematik. Um zudem meine Liebe zu Sprachen hiermit zu kombinieren, habe ich mich für die Betriebswirtschaftslehre entschieden, die mir rückblickend auch genau diese Möglichkeit geboten hat. Im Studium ist Englisch sehr wichtig und während meines Auslandssemesters in Schweden konnte ich zudem eine neue Sprache erlernen.
Welche besonderen Erinnerungen verbinden Sie mit Ihrer Zeit an der JLU?
Ich habe im Studium nicht nur meinen heutigen Mann kennengelernt, sondern auch viele Freunde gefunden, viel Spaß gehabt und viel gelernt. Der Campus Wirtschaftswissenschaften zeichnet sich meiner Ansicht nach zudem nicht nur durch seine tolle Lehre aus, sondern ist zudem auch noch wunderschön!
Während Ihres Studiums haben Sie auch zahlreiche Praktika absolviert. Was haben Sie daraus für sich persönlich mitnehmen können?
Meine Praktika waren tolle, aber teilweise auch sehr harte Erfahrungen. Ich habe gelernt wie Hierarchien funktionieren, wann man seine Meinung nicht mitteilen sollte und wieviel einem Praktikanten doch zugetraut wird, wenn man gute Leistung zeigt und verlässlich ist. Ich kann jedem Studenten nur raten, mehrere Praktika zu absolvieren, um sich selbst kennenzulernen und zu merken, was einem persönlich Spaß macht, aber auch zu merken, was nicht gefällt.
Wie haben Sie Ihre aktuelle Stelle gefunden und wie war der Bewerbungsablauf?
Auf dem Career Day an der JLU Gießen habe ich mich irgendwann am Stand von Bosch Thermotechnik über das Traineeprogramm informiert und mich nach einem längeren Gespräch mit der Personalbetreuerin initiativ beworben.
Bevor ich meine aktuelle Stelle angetreten habe, bin ich bei Bosch Thermotechnik in Wetzlar als Trainee im Bereich Controlling gestartet. Ich hatte mich nach meinen Praktika entschieden, nach einem Job in der Industrie Ausschau zu halten und wollte gerne ein Traineeprogramm absolvieren. Große Unternehmen wie Bosch Thermotechnik haben sehr viele Finanzabteilungen und da ich noch nicht genau wusste, was für mich die richtige Abteilung ist, erschien mir ein Traineeprogramm als die optimale Möglichkeit meine Zielabteilung zu finden. Da ich aus Gießen komme, war Bosch Thermotechnik, in der Heimat vielen bekannt als Buderus, mir schon sehr lange ein Begriff und hat mich immer unheimlich interessiert.
Auf dem Career Day an der JLU Gießen habe ich mich irgendwann am Stand von Bosch Thermotechnik über das Traineeprogramm informiert und mich nach einem längeren Gespräch mit der Personalbetreuerin initiativ beworben. Nach einem Telefoninterview und zwei persönlichen Interviews hatte ich im Sommer 2015 die Zusage in der Tasche, über die ich mich noch heute sehr freue!
Nach 13 Monaten als Trainee und drei absolvierten Traineestationen, z.B. im Werkscontrolling in Lollar, bin ich auf eigenen Wunsch als Controllerin in den deutschen Kundendienst gewechselt und nun seit einem Jahr auf Planstelle angekommen.
Welche persönlichen Herausforderungen ergaben sich bei Ihnen im Berufseinstieg?
Zu Berufsbeginn waren vor allem unternehmensinterne Abkürzungen, eigens vom Unternehmen definierte Kennzahlen im Controlling und SAP herausfordernd für mich. Aber auch nach zwei Jahren gibt es jeden Tag neue Herausforderungen, die mich weiterbringen und meinen Alltag nie langweilig werden lassen.
Wie kann man sich Ihren Arbeitstag vorstellen?
Ich starte jeden Tag gegen 7:30, lese meine Mails und schaue zunächst, welche Termine am gleichen Tag und in den kommenden Tagen anstehen, um diese inhaltlich vorzubereiten.
Der weitere Tagesablauf ist nie gleich: Mal habe ich einen Tag voller Termine, an dem ich meinen Arbeitsplatz gar nicht zu Gesicht bekomme, mal liegt ein ganzer Tag voller Reporting vor mir und mal kommen den gesamten Tag über nur ad-hoc-Anfragen von Chefs oder Kollegen rein, die dringend Infos und Zahlen benötigen. Auch die Zeit, wann ich nach Hause gehe, variiert täglich, immer zwischen 16:30 und 18:30.
Welche Qualifikationen und Fähigkeiten sind für Ihre Arbeit nötig und hilfreich?
Natürlich sind Controlling-Wissen und SAP-Kenntnisse unabdingbar, vieles hiervon habe ich aber auch im Rahmen des Trainee-Programms gelernt. Zudem sind Zuverlässigkeit, Neugierde und ein stetes Hinterfragen von bestehenden Prozessen sehr wichtig.
Inwiefern hat Sie Ihr Studium auf Ihre aktuelle Position vorbereiten können?
Mein Studium hat die Grundlagen für mein heutiges Berufsleben gelegt und hat mich vor allem gelehrt, wie ich mir selbst schnell neue Dinge und Prozesse aneigne und mich in Sachen neu einfinde. Ich habe zudem gelernt, eine Masse an Information nach Relevanz zu filtern und zu verarbeiten. Einige Detailinhalte kehren in neuen Projekten immer wieder zurück in mein Gedächtnis und zeigen, dass ich aus dem Studium doch einiges behalten habe – auch wenn ich nicht jeden Tag alle Studieninhalte benötige.
Welchen persönlichen Rat haben Sie für Gießener Studierende zum Berufseinstieg?
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Frau Messerschmidt, wir bedanken uns für das Gespräch!