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Literatur zum guten Leben

Comparatio Sonderband 13/2 2021

Comparatio Sonderband 13/2 2021


Formen guten Lebens, Ästhetische Entwürfe zwischen Experiment, Inszenierung und Reflexion. Herausgegeben von Annette Simonis, Cora Dietl und Kirsten von Hagen

 

Seit den Anfängen der schriftlichen Überlieferung beschäftigen sich literarische Texte aus unterschiedlichen Genres und lebensweltlichen Entstehungskontexten mit Entwürfen guten Lebens. Mit dem Übergang zur Schriftkultur lassen sich bereits im alten Ägypten und Mesopotamien die ersten Verschriftlichungen von Vorstellungen des ›guten‹ oder ›gerechten‹ Lebens finden. Im babylonischen Gilgameschepos begegnen ganz ähnliche Fragen und Spekulationen darüber, welche Lebensweise für den Protagonisten wohl die angemessene wäre, wie in moderner Literatur. Zweifellos handelt es sich bei der Frage nach dem ›guten Leben‹ oder dem ›Wohlleben‹ (welches mit dem ›guten Leben‹ übereinstimmen, ihm aber auch widersprechen kann) um eine Thematik, die über die Epochen hinweg die Weltliteratur wie ein roter Faden durchzieht und sich in verschiedenartigsten Textsorten ausdifferenziert. Indem sie diesbezüglich ästhetische Entwürfe und Gestaltungen in einer bemerkenswerten Fülle hervorbringen, partizipieren literarische Werke an einem unabschließbaren Aushandlungsprozess, der zugleich in die jeweiligen kulturspezifischen Gegebenheiten der Epochenkontexte zu integrieren ist. Dies demonstrieren die Beiträge des Themenheft »Formen guten Lebens« an ausgewählten Beispielen aus den europäischen Literaturen seit der griechischen Antike.

 

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