Inhaltspezifische Aktionen

Veranstaltungsreihe Towards Sustainable Research - Perspectives For A Transformative Science

Unter dem konzeptionellen Dach "Towards Sustainable Research - Perspectives For A Transformative Science" finden seit Dezember 2023 in der Sektion Transnationale und intersektionale Herrschaftskritik verschiedene Aktivitäten statt. 

Interdisziplinärer und interprofessioneller Workshop 10. und 11. Juni 2024 

Research Trauma.

Wissenschaftliches Arbeiten zu belastenden Themen: Erfahrungen, Unterstützungsbedarfe & Implikationen für transformative Forschung und Lehre.

In der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Themen wie geschlechtsspezifischer Gewalt, Flucht, Migration, Krieg, bewaffneten Konflikten, Verlust und Trauma, Diskriminierung und Marginalisierung sind Forschende und Lehrende mit belastenden Inhalten sowie teils mit erschütternden menschlichen Begegnungen und Erfahrungen konfrontiert. Belastungen und Trauma sind somit nicht nur möglicher Gegenstand wissenschaftlichen Arbeitens (researching trauma), sondern zugleich ein mögliches Geschehen und Erleben auf Seiten der Wissenschaftler*innen (researcher trauma). Nicht jedes wissenschaftliche Arbeiten zu belastenden Themen führt zu Traumatisierung; gleichwohl bedarf es Aufmerksamkeit und Reflektion, um Gesundheit und Wohlergehen aller Beteiligten möglichst weitgehend zu unterstützen und um die methodologische und didaktische Qualität wissenschaftlicher Arbeit zu belastenden Themen zu gewährleisten.

Der Workshop richtet sich vorwiegend an Docs und PostDocs sowie an psychosoziale Fachkräfte, die zu Belastungen im Kontext Wissenschaft arbeiten. Er soll Raum für Austausch, Reflektion und Vernetzung zu Fragen danach geben, welche Erfahrungen Wissenschaftler*innen machen, die zu belastenden Themen arbeiten; welche Auswirkungen diese Arbeit hat; wie Ansätze, Bedarfe und Strategien für wissenschaftliche Ausbildung, Schutz, Begleitung und Stärkung von Forschenden und Lehrenden aussehen, die zu belastenden Themen arbeiten und wie Aspekten von (mentaler) Gesundheit, Heilung und Transformation traumatisierender Verhältnisse theoretisch-konzeptionell, methodologisch und institutionell Rechnung getragen werden kann. 

Konzeption & Leitung: Dr. Tina Jung

Zum vollständigen Call for Abstracts...

Programm des Workshops "Research ‖ Trauma" 

Montag, 10. Juni 2024

Ab 12.00 Uhr: Ankunft

12.30 Uhr: Begrüßung & Vorstellung

Panel 1: Forschen

13.00-14.00 Uhr

Giovanna Gilges, Ruhr-Universität Bochum: Schilderung & Reflexion eines Fallbeispiels: Interviewsituation im Kontext des Dissertationsprojekts „Schwanger-sein in der Sexarbeit. Der schwangere Körper im Diskurs und Arbeitsfeld“.

14.00 Uhr Pause

14.15-15.15 Uhr

Vanessa Ohm, Universität Bielefeld, Nachwuchsgruppe Gelingensbedingungen rassismussensibler Lehrer:innenbildung (GraL): Reflexionen zu (Un)Möglichkeiten und Notwendigkeiten begleitender Reflexionsräume für Wissenschaftler:innen, die zu Rassismus als Gewaltverhältnis forschen.

15.15 Uhr Pause

Panel 2: Lehren

15.30-16.30 Uhr

Dr. Julia Böcker, Leuphana Universität Lüneburg: Wie mit „betroffenen“ Studierenden umgehen? Lehre zu belastenden Themen im Kontext „Nicht-Wissen in der Medizin“.

16.30 Uhr Pause

16.45-17.45 Uhr

Dr. Tina Jung, Justus-Liebig-Universität Gießen: Forschend lehren zu Gewalt im Geschlechterverhältnis – Herausforderungen, Erfahrungen und Reflexionen am Beispiel eines Lehrforschungsprojekts zur Istanbul-Konvention.

19.00 Uhr Gemeinsames Abendessen

 

Dienstag, 11. Juni 2024

 

Panel 3: Bezugspunkte für und zwischen Wissenschaft & Praxis

9.00-10.00 Uhr

Rana Huseynova, Alice Salomon Hochschule Berlin & Frauenberatung Verden e.V.: Wechselwirkungen zwischen Forschung und feministischer Beratung am Beispiel Gewalt gegen Migrantinnen & Erfahrungen gewaltbetroffener Frauen mit dem Hilfesystem in Deutschland.

10.00 Uhr Pause

10.15-11.15 Uhr

Dr. Tanja Rode, Praxis für Unterscheidung und Zusammenhang Marburg & Berlin: Über die Verhältnisse hinaus. Konzeptioneller Bezugspunkt für Wissenschaft & Forschung, Beratung, Psychotherapie und Supervision, nicht nur im Kontext Trauma.

11.15 Uhr Pause

11.30-13.00 Uhr Keynote & Abschlussdiskussion:

Dr. Anne-Kathrin Kreft, Kriminologisches Institut Niedersachsen: „Aber ihr seid doch privilegiert!“ Herausforderungen und Lösungsansätze im Umgang mit belastender Forschung.

13.00-14.00 Uhr Gemeinsames Mittagessen & Ausklang

14.00 Uhr Abschluss & Verabschiedung

 

 

Lektürekreis "Macht - Kritik - Möglichkeitserweiterung in Wissenschaft, Beratung und Praxis"

Ausgangspunkt: Angesichts globaler Herausforderungen und multipler Krisen sind Fragen nach einer sozial-ökologischen Transformation allgegenwärtig. Gesellschaftliche und individuelle Krisen sind dabei in vielen Leben (vor allem von Frauen, LGBTIQA+ und Marginalisierten) verschränkt. In ihrer Verwobenheit berühren sie Aspekte von Macht und Machtkritik sowie Potentiale der Möglichkeitserweiterung sowohl auf der Ebene von (Change) Agency & Persönlichkeitsentwicklung, als auch auf der Ebene kritisch-reflexiver Berufspraxis von Wissenschaftler*innen und Berater*innen.

Vor diesem Hintergrund lesen & diskutieren wir Texte aus Wissenschaft und Praxis, die sich in den Wechselbezügen von (queer-)feministischer (Erkenntnis-)Theorie, kritisch-emanzipatorischer Forschung und machtkritischer Beratungs- und Therapiepraxis ansiedeln. Im Zentrum steht dabei die Frage nach Prinzipien, Formen und Methoden von Macht, Kritik und Möglichkeitserweiterung.

Wann: 1x im Monat, jeweils donnerstags ab 20 Uhr (s.t.), digital; genaue Termine, Texte und Zugangsdaten auf Anfrage, s. Kontaktadresse.

Wer: Der Lektürekreis steht sowohl Mitgliedern der Sektion Transnationale und intersektionale Herrschaftskritik offen, als auch Interessierten in- und außerhalb der JLU.

Leitung: Dr. Tina Jung (Co-Sektionssprecherin)

Kontakt: SektionTiHK@ggs.uni-giessen.de

 

Forschungsworkshop "Towards Sustainable Research - Perspectives For A Transformative Science" am 11. und 12. Dezember 2023 an der JLU Gießen

Leitung: Dr. Tina Jung & Dr. Marie Reusch

Wir bedanken uns bei den Teilnehmer*innen für spannende Vorträge, inspirierende Diskussionen, für die Energie & Kollegialität sowie für die dichte Arbeitsatmosphäre während der zwei Workshop-Tage!