Was macht die Kunst?
Das Institut für Kunstpädagogik zeigt ab 12. April 2013 Arbeiten von Studierenden
Nr. 52 • 10. April 2013
Nach den Erfolgen der vergangenen Jahre stellt das Institut für Kunstpädagogik der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) zum dritten Mal in Folge ausgewählte Arbeiten aus zwei Semestern im KiZ – Kultur im Zentrum (Kongresshalle, Lonystraße 2, 35390 Gießen) aus. Unter der Leitung von Prof. Johanna Staniczek werden vom 13. April bis 12. Mai 2013 künstlerisch-praktische Abschlussarbeiten aus Magister-, Bachelor-, Master- und Lehramtsstudiengängen sowie aus künstlerischen Projektseminaren von zehn Studierenden des Instituts gezeigt. Eröffnet wird die Ausstellung „Was macht die Kunst?“ am Freitag, 12. April 2013 um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Führungen finden jeweils sonntags um 15 Uhr (14. April 2013, 21. April 2013, 28. April 2013, 5. Mai 2013) statt. Die Ausstellung ist dienstags und mittwochs von 10 bis 18 Uhr zu sehen, donnerstags von 10 bis 20 Uhr und freitags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr.
Elena Leussidis´ Werke sind im Rahmen ihrer künstlerisch-praktischen Magisterarbeit zum Thema „Stadtlandschaft – Stadt als Raumkonstruktion im Spannungsfeld von Statik und Dynamik“ entstanden. Sie zeigen die Auseinandersetzung mit der Frage, wie sich die Stadt als unübersichtlich-bewegter und zugleich architektonisch-statischer Raum mit malerischen und graphischen Mitteln darstellen lässt. Zugleich thematisieren die Arbeiten das Problem der perspektivischen Darstellung des dreidimensionalen Stadtraums auf der zweidimensionalen Fläche und verweisen dabei gleichzeitig auf den grundsätzlich konstruierten Charakter von Malerei und Zeichnung.
Dina Zavodovska zeigt Arbeiten aus Papier und Textil, die mit dem Zustand der Materialien, mit Eigenschaften wie Biegsamkeit und Formbarkeit spielen und sich die Frage stellen, auf welche Weise weiches Material die Form eines skulpturalen Objektes beeinflusst. Dabei war ihr der Dialog zwischen Körper und Material besonders wichtig – folglich die Eigentümlichkeit des Materials nicht zu unterwerfen oder zu brechen, sondern es in seiner vollen Potenzialität zu präsentieren. Die Form der Exponate entwickelte sich somit während des Arbeitsprozesses.
Anna Katharina Potzuweit beschäftigte sich in ihrer Master-Arbeit mit unterschiedlichen Raumdarstellungen durch verschiedene künstlerische Medien. Die langjährige Beschäftigung mit dem niederländischen Künstler M.C. Escher und die Faszination über dessen Werk ließ sie ihre eigenen Bildwelten entwickeln, in denen das Treppenmotiv stets eine zentrale Rolle spielt und den Betrachter in eine neue Welt entführt.
Jessica Boehms Arbeiten zeigen experimentelle Untersuchungen zur Kombination von Zeichnung und Malerei. Sie entstanden im Seminar „Portraitzeichnen“ bei Prof. Johanna Staniczek. Die klare Linienführung der Graphitzeichnung steht im Kontrast zum schichtweise auf Papier angelegten Hintergrund mit Acryl- und Aquarellfarbe. In den ergänzenden Arbeiten ihrer Bachelor-Thesis zum Thema „Figur im Raum“ entwickelt sie dieses Prinzip durch Verwenden von Siebdruckelementen weiter.
Susana Batalha zeigt vier Ganzkörperselbstportraits, die durch die Vogelperspektive jedoch stark verzerrt werden. Durch den Blickwinkel von oben und die frontale Ansicht des Gesichtes liegt ihr Fokus auf der psychologischen Selbsterforschung.
Melanie Bauers Kombinationen von Portrait und Landschaft zeigen unwirkliche, verträumte, sowie teils bedrohliche Orte und laden ein, für eine kurze Zeit in diese andere Welt einzutauchen. Das Spiel mit der veränderten Farbigkeit sowie die Einbindung von abstrakten Strukturen unterstützen die traumhafte und unwirkliche Wahrnehmung. Die Bildkombinationen stellen ein Wechselspiel zwischen Harmonie und Idylle sowie zwischen Einsamkeit und Melancholie dar. Sie werfen Fragen nach Realität und Traum auf. Die Antworten und Zusammenhänge findet der Betrachter auf seiner Reise in die Bildwelten jeweils selbst.
In den Werken von Daniel Schmack steht die Vereinbarkeit von Gegenpolen im Mittelpunkt. Dabei werden nicht nur die rein äußerlichen, zunächst widersprüchlich erscheinenden Eigenschaften der Materialien Stein und Metall in Einklang gebracht, sondern auch auf inhaltlicher Ebene zusammengeführt. Verbindung findet bei einem seiner Werke auch und gerade über das strenge Prinzip der Gegensätzlichkeit statt: Material, Form und Gestaltungsmittel wie Oberflächen, Volumen und Linien sind aufeinander abgestimmt wie komplementäre Kontraste.
Die Arbeiten von Astrid Thielow zeigen ihre Auseinandersetzung mit dem Thema Landschaft. Dabei steht immer wieder die Frage nach der Beziehung des Menschen zur Landschaft und der Natur an sich im Raum. Die verwendeten Materialen reichen von Acryl-Pigmentfarbe bis zu getrockneten Blüten und gesammelten Erden.
Die Malereien der Master-Abschlussarbeit von Nina Lindhorst sind ganz offenkundig nach Fotovorlagen entstanden. Effekte wie Reflexionen des Blitzlichts oder Verzeichnungen durch das Kameraobjektiv sind absichtlich mit in die Werke hineingenommen worden. Durch das Spiel mit der Erinnerung verengten sich im Laufe der Arbeit die Bildausschnitte: Der Blick fällt ungeniert auf ein Detail – doch sieht man nichts. Die abgebildeten, meist stark angeschnittenen Personen werden zu anonymen Platzhaltern für die Assoziationen ihrer Betrachter.
Die Arbeiten von Isabelle Pauly sind im Kontext ihrer Magisterarbeit zum Thema „Urbane Räume“ entstanden. Sie thematisiert zum einen die Erschließung des städtischen Raums bei Nacht und die dadurch entstehende Wirkung von künstlichen Lichtquellen. Das Werk „Hamburg I“ hingegen zeigt eine Untersuchung zum urbanen Innen- und Außenraum. Alle Arbeiten sind unter Einsatz selbst angesetzter Acrylfarben und experimenteller Techniken wie Fließen, Sprühen, Herauswaschen oder Antrocknen von Farblachen entstanden.
- Termin
Ausstellung „Was macht die Kunst?“: 13. April bis 12. Mai 2013
Eröffnung: Freitag, 12. April 2013, 18 Uhr
Die Ausstellung ist dienstags und mittwochs von 10 bis 18 Uhr zu sehen, donnerstags von 10 bis 20 Uhr und freitags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr.
Führungen: sonntags (14. April 2013, 21. April 2013, 28. April 2013, 5. Mai 2013) jeweils um 15 Uhr
Ort: KiZ – Kultur im Zentrum, Kongresshalle, Lonystraße 2, 35390 Gießen
- Kontakt
Prof. Johanna Staniczek
Institut für Kunstpädagogik
Pressestelle der Justus-Liebig-Universität Gießen, Telefon 0641 99-12041