Universität Gießen startet das Projekt Campusschule
Pilotprojekt der Gießener Offensive Lehrerbildung (GOL) beginnt mit drei Schulen – JLU-Vizepräsidentin Prof. Dr. Verena Dolle: „Wichtiges Kapitel in der Gießener Lehrerbildung“
Nr. 138 • 25. Juli 2018
Zur Steigerung der Qualität in der Lehrerbildung startet die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) eine besondere Kooperation mit ausgewählten Schulen in der Region – den sogenannten Campusschulen – und will damit in der Zusammenarbeit neue Impulse setzen. Das zunächst auf drei Jahre angelegte Pilotprojekt der Gießener Offensive Lehrerbildung (GOL) dient der Vernetzung von wissenschaftlicher und schulischer Praxis. Die ersten Campusschulen sind die Clemens-Brentano-Europaschule mit den beiden Standorten Lollar und Allendorf/Lumda, die Brüder-Grimm-Schule in Gießen-Kleinlinden sowie die Gudrun-Pausewang-Schule in Lauterbach/Maar. Gestern wurden die Verträge über die Kooperation an der JLU unterzeichnet.
„Mit der Vertragsunterzeichnung schlagen wir ein wichtiges Kapitel in der Gießener Lehrerbildung auf“, sagte JLU-Vizepräsidentin Prof. Dr. Verena Dolle. „Die Intensivierung der Zusammenarbeit mit den Schulen in der Region wird sowohl die Entwicklung der Schule als auch die Aus- und Fortbildung für Lehrkräfte insgesamt voranbringen. Vor allem werden die Schülerinnen und Schüler davon profitieren.“ Perspektivisch sollen weitere Schulen in den Kreis der Campusschulen aufgenommen werden.
In der Zusammenarbeit zwischen den Campusschulen und der JLU sollen Projekte der Schul- und Unterrichtsentwicklung gemeinsam konzipiert, pilotiert und evaluiert werden. Ausgangspunkt gemeinsamer Projekte sind spezifische Fragen an die Schule, den Unterricht, die Bildung und das Lernen, wie sie zum Beispiel durch die Digitalisierung der Kommunikation oder durch eine zunehmende Heterogenität in der Schülerschaft aufgeworfen werden. Die Projekte sollen damit zum einen Antworten auf unterrichtspraktische Fragestellungen liefern, zum anderen sollen sie den Aufbau von Kompetenzen unterstützen, die für die Schul- und Unterrichtsentwicklung notwendig sind.
Durch forschungsorientierte Anteile wird Reflexivität in allen Phasen der Lehrerbildung gestärkt. Damit geht die Zusammenarbeit über bisherige singuläre Kooperationsanlässe und Abstimmungen im Rahmen von Schul- und Fachpraktika oder der Fort- und Weiterbildung hinaus. Dabei geht die JLU davon aus, dass langfristige Kooperationen stets mit einem erheblichen Mehrwert verbunden sind - für die Campusschulen, für die JLU und durch Multiplikation für andere Akteurinnen und Akteure in den bestehenden Netzwerken der Region. Die Pilotphase wird durch das Staatliche Schulamt für den Landkreis Gießen und den Vogelsbergkreis sowie durch das Staatliche Schulamt für den Lahn-Dill-Kreis und den Landkreis Limburg-Weilburg unterstützt. Damit wird auch die Vernetzung der verantwortlichen Institutionen in der Region über die einzelnen Phasen der Lehrerbildung hinweg gestärkt.
„Wir erhoffen uns vom Projekt Campusschule, dass das dort generierte Wissen einem nachhaltigen Erkenntnisgewinn dient und die Professionalisierung der Lehrkräfte stärkt, die sich über das gesamte Berufsleben hinweg erstreckt“, sagte Prof. Dr. Jochen Wissinger aus der GOL-Steuerungsgruppe.
- Weitere Informationen
www.uni-giessen.de/fbz/zentren/zfl/projekte/gol/news/campusschule – Interview zu den Chancen und Herausforderungen des Projekts Campusschule mit dem Schulleiter der Clemens-Brentano-Europaschule in Lollar, Andrej Keller
- Kontakt
Prof. Dr. Jochen Wissinger
Institut für Schulpädagogik, Elementarbildung und Didaktik der Sozialwissenschaften
Karl-Glöckner-Straße 21B, 35394 Gießen
Telefon: 0641 99-24111
Pressestelle der Justus-Liebig-Universität Gießen, Telefon: 0641 99-12041