Mehr Bewegungsfreiheit für die Sportwissenschaftler
Staatssekretär Jung beim Spatenstich für Multifunktionsgebäude - Insgesamt 7,5 Millionen Euro aus dem Konjunkturprogramm II für Bauprojekte der Sportwissenschaft
Nr. 205 • 6. September 2010
Die Sportwissenschaftler der Justus-Liebig-Universität Gießen erhalten für rund 3,3 Millionen Euro ein neues Multifunktionsgebäude, um mehr Platz für die Bereiche Sportphysiologie/Bewegungswissenschaft, Sportmedizin und Trainingswissenschaft zu schaffen. Weitere rund 4,2 Millionen Euro kosten die Sanierung der Umkleide- und Sanitärräume im so genannten Verbindungsbau und die Sanierung der Schwimmhalle. Das Geld kommt aus dem vom Land kofinanzierten Konjunkturprogramm II des Bundes.
„Das Konjunkturprogramm II des Bundes ergänzt das Hochschulbauprogramm HEUREKA und das Sonderinvestitionsprogramm des Landes. Mit diesen bundesweit beispiellosen landeseigenen Investitionsprogrammen wird die bauliche Infrastruktur der hessischen Hochschulen an die Anforderungen einer modernen Forschung und Lehre angepasst“, sagte der Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Ingmar Jung, beim symbolischen Spatenstich für den Neubau heute in Gießen. Die aus dem Konjunkturprogramm II des Bundes vom Land beantragten Mittel werden auch für die Sanierung und Modernisierung bestehender Hochschulgebäude verwendet. Damit lassen sich die durch die Investitionspolitik der Landesregierung bereits in Gang gesetzten energetischen Optimierungen von Gebäuden flächendeckend beschleunigen. „Wir erreichen auf diese Weise eine deutliche Reduzierung der Energiekosten und tragen gleichzeitig auch den klimaschutzpolitischen Zielen der Landes nachhaltig Rechnung“, hob der Staatssekretär hervor.
„Ich bin ausgesprochen froh, dass mit diesen Maßnahmen die sich sehr gut entwickelnde, moderne und interdisziplinäre Profilbildung in den Sportwissenschaften nun auch durch neue und sanierte Flächen und Räume unterstützt wird“, sagte Universitätspräsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee. „Für die Campusentwicklung am Kugelberg ist das ein entscheidender Schritt nach vorn.“
Gebäude und Anlagen des Instituts für Sportwissenschaft stammen aus den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Der Neubau des Multifunktionsgebäudes wird die schwierige Raumsituation am Institut für Sportwissenschaft entspannen und für mehr Funktionalität sorgen: So können mit dem Motorik-Labor und dem Kraft- und Fitnessgerätebereich zwei zentrale Funktionsbereiche für die Forschung etabliert werden. Im Motorik-Labor soll ein Bewegungsanalyse-System betrieben werden; im Labor für Kraftdiagnostik und Fitness gibt es einen Trainingsbereich mit stationären Geräten sowie einen Bereich für diagnostische Zwecke. Der neue Seminarraum bietet Platz für bis zu 40 Studierende und wird über eine entsprechende Multimediaausstattung verfügen. Zusätzlich sind weitere sechs Büroräume geplant.
Der Neubau mit einer Nutzfläche von rund 500 Quadratmetern soll im September 2011 fertig gestellt sein. Er schließt unmittelbar an den bestehenden Verbindungsbau an und ragt damit in das Forum des Campus Sportwissenschaften hinein. Die Umkleide- und Sanitärräume des Verbindungsbaus werden saniert und stehen den Nutzern der Sporthalle, des Freianlagensports und des Neubaus zur Verfügung. Saniert wird zudem die Schwimmhalle für die Sportwissenschaftler, wobei unter anderem die Lüftungs- und Badewassertechnik erneuert wird. Die Schwimmhalle wird nicht nur von Lehramtsstudierenden sondern auch von Schulen und Vereinen genutzt.
Aus Mitteln des Konjunkturprogramms II werden an den zwölf staatlichen Hochschulen und der Forschungsanstalt Geisenheim insgesamt 103 Vorhaben und an außeruniversitären Forschungseinrichtungen weitere 14 Vorhaben realisiert. Von den dafür zur Verfügung stehenden 187 Millionen Euro sind 140 Millionen Bundesmittel und rund 47 Millionen Komplementärmittel des Landes. Von den genannten 187 Millionen Euro entfallen etwa 33,6 Millionen Euro auf die Justus- Liebig-Universität Gießen, die mit diesen Mitteln 13 Vorhaben in allen Campusbereichen realisiert: Im Philosophikum I und II werden etwa 8,3 Millionen Euro ausgegeben, für Gebäude des Fachbereichs Medizin zirka 6,2 Millionen Euro, für das Hörsaalgebäude der Veterinärmedizin eine Million Euro, für Gebäude der Naturwissenschaften und der Agrarwissenschaften rund 8,7 Millionen Euro, für das Hörsaalgebäude des Fachbereichs Wirtschafts- und Rechtswissenschaften knapp zwei Millionen und für die Sportwissenschaften die genannten 7,5 Millionen Euro. „Rechnet man zu diesen Geldern für die Universität noch die 8,4 Millionen Euro hinzu, die für Vorhaben der Fachhochschule Gießen-Friedberg zur Verfügung stehen, so setzt das Land für den Hochschulstandort Gießen rund 42 Millionen Euro Konjunkturmittel ein“, hob Staatssekretär Jung hervor.
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